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Stoerte.Priester Interview vom 24.10.2017

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Am 03.11.2017 bringt die Band Stoerte.Priester ihr neues Album “Falscher Messias” auf den Markt. Wir durften Mike (Sänger und Songwriter) zu seinem neuen Album und zu seiner Sicht der allgemeinen Entwicklung der Deutschrockszene schriftlich befragen:

Redaktion:
Wie siehst Du die Entwicklung der Szene über die letzten 5 Jahre hinweg?

Mike, Stoerte.Priester:
Es war anfangs eine Nische und jetzt ist es Kommerz. Viele Bands nutzen das einfach aus, um Geld zu verdienen. Darum geht es härter zu, da jeder ein Stück vom Kuchen will! Aber das größte Stück teilen sich wenige Bands an der Spitze untereinander auf.

Redaktion:
Mike, jeder wartet gespannt auf das neue Album. Welche Reaktion vermutest Du von den Hörern?

Mike, Stoerte.Priester:
Dass ihnen die CD gefällt und vielleicht bei einer schwierigen Lebenssituation weiter hilft.

Redaktion:
Viele Fans schreien nach den alten Liedern, meiner Meinung nach war „Kein Leben auf den Knien“ ganz großes Kino. Knüpft der falsche Messias an Kein Leben an oder wird es was völlig neues?

Mike, Stoerte.Priester:
Es wäre doch schlimm, wenn jede CD gleich klingt. Das alles hat was mit Geschmack zu tun. Manche schreien nach den alten Lieder aber auch viele nach den neuen. Als Künstler mache ich mir da keine Gedanken, da ich sonst nicht mehr authentisch und frei arbeiten kann. Ich schreibe aus dem Bauch heraus und oft kommt es an und ab und zu auch mal nicht aber das ist normal. Viele bekannte Stars schreiben in ihrer Laufbahn 500 – 1000 Songs aber nur eine handvoll davon sind die Hits, mit denen die Künstler identifiziert werden. Also einfach machen und schauen was passiert.

Redaktion:
Was persönlich ist Dir an Deinem eigenen Album wichtig und mit welcher Motivation schreibst und komponierst Du die Songs?

Mike, Stoerte.Priester:
Diese Fragen stelle ich mir nicht. Sowas macht man einfach und denkt nicht darüber nach. Alles aus dem Bauch heraus.

Redaktion:
Kannst Du Dir vorstellen auch wieder Live zu spielen ganz egal ob große oder kleine Bühnen? (Beispiel Release Party 2015 in Solingen)

Mike, Stoerte.Priester:
Ja absolut aber dazu braucht man einen starken Fankreis und gut gefüllte Konzerte aus wirtschaftlicher Sicht. Ein Proberaum kostet Geld, Musiker kosten Geld, vor allem wenn sie selber Familie und Verpflichtungen haben und daher muss man da langfristig denken. Es geht hier nicht um Abzocke aber eine Tour oder viele Live-Gigs in kurzer Zeit haben nichts mehr mit einem Hobby zu tun sondern mit knallharter Arbeit, die eben auch entlohnt werden muss. Das funktioniert nicht, wenn manche Festivalbetreiber 100 Euro Gage bezahlen und sich selber die Taschen voll stopfen. Davon kann man noch nicht mal den Sprit und den Verschleiß bezahlen. Solange die Mentalität so ist und viele Bands kostenlos spielen ist es für mich nicht interessant. Alles was nichts kostet ist meiner Meinung nach auch nichts wert.

Redaktion:
Ist die Musikproduktion nur noch ein Hobby für dich oder kannst du dir einen Neustart deiner Karriere vorstellen?

Mike, Stoerte.Priester:
In erster Linie ist es ein Hobby. ich weiß nicht wohin ich neu starten soll. Es ist meistens so dass man das macht, weil es Spaß macht und wenn die Nachfrage der Fans immer größer wird, kann man nachlegen. Bei 90% oder mehr der Bands ist das nicht der Fall und darum bleibt es ein Hobby. Wie das dann bei mir sein wird, steht in den Sternen. Ich kann ja keinen zwingen meine Musik zu mögen.

Redaktion:
Wie viel Zeit hat das in Eigenregie produzierte Album in Anspruch genommen?

Mike, Stoerte.Priester:
Ich schaue da nicht auf die Uhr. Immer wenn ich die Motivation habe und mich gut fühle mache ich etwas. Im Endeffekt waren das jetzt 2 Jahre aber nicht 8 Stunden am Tag sondern schön entspannt und in Ruhe. Das Ergebnis hört man auch, dass es frischer und unbeschwert klingt. Ich finde es grausam wenn man Verpflichtungen gegenüber einem Label hat und in einem Monat ein Album hinklatschen und kreativ auf Zeit arbeiten muss.  Dass manches erzwungen klingt, hört man bei vielen Bands auch.

Redaktion:
Gibt es eine bestimmte Message, die Du Deinen Lesern übermitteln möchtest und glaubst Du mit Deinem Album was bewegen oder verändern zu können?

Mike, Stoerte.Priester:
Das sollten mir die Leser und Fans sagen. Was ich glaube ist erstmal nicht wichtig. Ich mache einfach mein Ding, konzentriere mich darauf und überlasse den Rest dem Schicksal bzw. den Fans und dann sieht man schon was passiert.

Redaktion:
Welcher Song der neuen Scheibe ist dein persönlich stärkster Song?

Mike, Stoerte.Priester:
Unterschiedlich. Kommt auf die Lebenssituation drauf an. Wie man gerade emotional drauf ist.

Redaktion:
Wer die letzten Monate aufgepasst hat, hat viele Diskrepanzen mitbekommen bei denen Du teilweise schon persönlich angegriffen wurdest. Hast Du Lieder auf der Scheibe die bestimmte Geschehnisse Thematisieren?

Mike, Stoerte.Priester:
Mir ist das alles egal. Im Endeffekt ist es das Problem von den Leuten, die mich angreifen. Ich mache mein Ding und kümmere mich nicht darum. Früher bin ich da öfter drauf eingestiegen aber unterm Strich bringt das nichts. Ich versuche meinen Kopf gerade zu halten und mich auf meinen Weg zu konzentrieren. Alles andere ist verschwendete Energie.

Redaktion:
Zu guter Letzt, was ist Dein Lieblingsbier?

Mike, Stoerte.Priester:
Ich trinke gerne Weissbier oder ein Helles. Allerdings nicht täglich 😉

Redaktion:
Hast Du noch etwas, dass Du den Lesern mit auf den Weg geben möchtest?

Mike, Stoerte.Priester:
Hört nicht auf andere Leute, macht das was Euer Herz Euch sagt, hört die Musik die Euch gefällt egal was andere sagen und verurteilt andere nicht.

Unser Review zu seiner neuen Platte findet ihr HIER

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

2010 infizierte mich Broilers bei meinem ersten "richtigen" Live-Konzert in der noch alten Batschkapp in Frankfurt. Seit jeher war mein Werdegang geebnet und mit wachsender Begeisterung gründete ich 2017 dann Vollgas Richtung Rock.

Mein Motto: "Man lernt nicht zu sprechen, um dann das Maul zu halten". -Foiernacht

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