Eine Coverband auf Tour – braucht man das wirklich? Sich diese Frage zu stellen, ist absolut berechtigt, vor allem, wenn das Original im selben Jahr auch auf Tour ist. Aber ich kann diese Frage ruhigen Gewissens mit „Ja“ beantworten. In diesem Fall braucht man das, denn die Tour verspricht so monumental zu werden, wie es der Titel schon erahnen lässt. 

Für eine Tribute-Band ist das, was geboten werden soll, wirklich etwas Besonderes und es wird im wahrsten Sinne des Wortes heiß, da es eine aufwendige Pyro-Show geben wird. Wenn überhaupt findet man so etwas normalerweise bei Rammstein-Coverbands, aber laut Veranstalter wird Stainless Steel alles bisher Dagewesene in den Schatten stellen. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut.  

Eine Hommage an die Onkelz 

Außerdem werden Schauspieler auf der Bühne die Songs sozusagen szenisch darstellen. Inspiration für diese Hintergrundhandlung war das Leben von Onkelz-Sänger Kevin. Seine Zerrissenheit zwischen Gut und Böse und der Kampf mit seinen Dämonen werden durch eine Nonne und einen Mönch symbolisiert. Die Lieder wurden bewusst ausgesucht und auf diese Hintergrundhandlung abgestimmt. So hat die Nonne bei „Bin ich nur glücklich, wenn es schmerzt” z.B. schwarze Engelsflügel.  

Familiäre Atmosphäre 

Begleitet werden Stainless Steel von mehreren Vorbands wie Kaestel, Chaos Messerschmitt und Haymaker. Es gibt immer mehr als eine Vorband, aber das Lineup ist nicht bei jedem Konzert gleich.  Trotz des enormen Aufwands in Vorbereitung und Produktion sind die Tickets nicht überteuert, was den Veranstaltern ein wichtiges Anliegen war. Der Veranstalter und sein Team legen außerdem Wert darauf, dass alle in sicherer Atmosphäre friedlich gemeinsam feiern können. Neben den Sicherheitsmaßnahmen, die aufgrund der Pyrotechnik nötig sind, betrifft das auch den Ausschluss von Menschen, die Ärger machen könnten. Jeder, der offen nationalsozialistische Symbole trägt, wird sofort der Veranstaltung verwiesen. Auch auf dem Tourplakat distanzieren sich Bands und Veranstalter von diesen Gruppen. 

Fakten 

• die Bühne hat zwei Etagen 
• allein bei Stainless Steel werden 280 Schuss Pyrotechnik abgefeuert 
• es gibt eine Indoor- und eine Outdoorversion der Show, was die Pyrotechnik beeinflusst 
• 3 LED-Wände und knapp hundert computergesteuerte LEDs,  
• keine Banner im Hintergrund, sondern 24 LED-Paneels 
• 8 Flammensäulen 
• 1 Kabuki 
• ein Kreuz in der Mitte der Bühne wird explodieren 
• „die größte Bodennebelmaschine, die man kaufen konnte“ 
• 150000 Euro Produktionskosten 
• nur 10 Minuten zum Umbau zwischen den Acts 
• die Premiere der Stainless Steel-Show findet bei Rock dein Leben statt 
• die Show ist für Kinder unter 12 Jahren nicht geeignet 
• es wird immer mindestens 3 Sanitäter geben 
• eine Spendendose, deren Erlös zugunsten von „Wildlife Sanctuary“ geht 

Fazit

Was die Veranstalter geplant haben, ist mehr als ein einfaches Konzert einer Coverband. Es soll ein einmaliges Erlebnis werden, wofür kein Aufwand gescheut wurde. Die Show soll nach Aussagen des Veranstalters „krasser als Rammstein“ werden. Die Macher haben viel Energie und Herzblut in die Tour gesteckt und man darf gespannt sein, wie das Ganze dann in der Umsetzung aussieht. Also ran an die Tickets! Es gibt auch einige limitierte VIP-Tickets, die einen Blick hinter die Kulissen und ein Treffen mit den Bands beinhalten. Lasst euch das nicht entgehen! 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Katrin Albrecht

Über mich:
Ich, 37 Jahre alt, bin wie die meisten hier mit der Musik von „Die Toten Hosen“ und „Die Ärzte“ groß geworden. Mein erstes Rock-Konzert (von Unantastbar) besuchte ich dann aber trotzdem erst vor zwei Jahren. Da mich bei diesem Konzert das Fieber gepackt hat, trifft man mich seitdem immer wieder auf Konzerten an – ich hab ja so viel nachzuholen! Das ist mein Ausgleich zu meinem Alltag mit Studium (auch spät angefangen) und Seniorenbetreuung. Mein Motto: Besser spät, als nie!