NOFX – Vergessen und verstaubt – nicht mit uns!

Aus gegebenem Anlass, dem Abschied von NOFX aus der Musikwelt, gedenken wir heute ihrem zehnten Studioalbum aus dem Jahr 2006, WOLVES IN WOLVES´ CLOTHING. Ein Album vollgepackt mit 18 Punkrock-Hymnen, die wir niemals vergessen werden. Seit 1988 wurden 16 Alben veröffentlicht. Im April dieses Jahres wurde HALF ALBUM veröffentlicht und auch wenn es nach der Abschiedstour von NOFX vorbei sein soll, lassen Gerüchte ahnen, dass weitere Alben kommen könnten. Denn genügend Material scheint vorhanden zu sein. Nun aber retour zum „gelben“ Album, das es nach PUMP UP THE VALUUM und WAR ON ERRORISM verdammt schwer hatte zu bestehen.

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Foto: Jörg Hentzgen

Musikalische Vielfalt und Dynamik

Das Album bietet eine bemerkenswerte Vielfalt an Stilen, die von schnellem, aggressivem Punkrock bis hin zu melodischen und sogar Ska-beeinflussten Tracks reicht. Songs wie „60 %“ und „Seeing Double at the Triple Rock“ präsentieren die Band-typische rasante Geschwindigkeit und eingängige Melodien, während „The Marxist Brothers“ und „Benny Got Blowed Up“ mit humorvollen und doch kritischen Texten überzeugen. Diese musikalische Bandbreite hält das Album durchweg interessant und zeigt die Vielseitigkeit der Band, trotz ihres immer gleichen Stils, der dennoch niemals langweilig wird. Doch leider ist nicht alles Gold, was gelb ist.

Textliche Schärfe und Sozialkritik

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Foto: Jörg Hentzgen

Fat Mike und seine Bandkollegen haben nie davor zurückgeschreckt, ihre Meinung zu äußern und das gelbe Album ist da keine Ausnahme. Themen wie politische Heuchelei, Krieg und soziale Ungerechtigkeit werden mit gewohntem Zynismus und scharfem Witz behandelt. „Leaving Jesusland“ ist eine bissige Abrechnung mit der religiösen und kulturellen Intoleranz in den USA, während „USA-holes“ die amerikanische (Außen-) Politik und Entscheidungen der Regierung aufs Korn nimmt. Für das nächste Coveralbum von Die Toten Hosen würde „USA-holes“ perfekt passend sein. Anmerkung dazu: Lieber Campino, bitte ins Deutsche übersetzen und zu „BRD-holes“ umbenennen. Diese Texte sind sowohl provokativ als auch nachdenklich, was dem Album trotz des fröhlich-lustigen Punkrocksound den gewissen politischen Biss verleiht.

Produktion und Sound

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foto: Jörg Hentzgen

Die Produktion von WOLVES IN WOLVES´ CLOTHING ist gewohnt sauber und kraftvoll, was den rauen Charme der Musik unterstreicht. Produziert von Bill Stevenson, Jason Livermore und natürlich Fat Mike, gelingt es dem Album den typischen NOFX-Sound zu bewahren, während es gleichzeitig modern und frisch klingt. Jeder Song ist klar und prägnant, mit gut ausbalancierten Instrumenten und einer prägnanten Gesangsdarbietung von Fat Mike. Dennoch kann es sich mit oben genannten Alben nicht auf ein Treppchen stellen. Dafür wirkt das Album etwas zu durcheinander.

Fazit

WOLVE IN WOLVES CLOTHING ist dennoch ein starkes und beeindruckendes Album, das die Essenz von NOFX einfängt. Schnelle Rhythmen, eingängige Melodien und scharfsinnige Texte. Es zeigt, dass die Band weiterhin ein hohes Maß an Kreativität innehat, und es bleibt ein wichtiger Beitrag zum Punkrock-Genre. Für damalige langjährige Fans war es eine passende Veröffentlichung, während neue Hörer einen hervorragenden Einstieg in die Welt von NOFX fanden. Zu kaufen und zum Streamen gibt es das Album bei allen gängigen Anbietern.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Crew | Chefredakteur

Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.

Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.