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Fan wird von Hämatom Konzert verwiesen wegen Frei.Wild Shirt

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Das offensichtliche Tragen von Frei.Wild Symbolen, wie auf der Weste von Philipp Burger, verstößt in manchen Locations gegen die Hausordnung.

Immer wieder hört man von Horrorszenarien, die schon vielen Fans der heutigen Deutschrock-Kultur widerfahren sind. Gerade als Frei.Wild Fan hat man es nicht immer leicht. Eingeschlagene Heckscheiben, Gewaltvergehen an Fans, Spott, Ausschluss und Hohn gehören dabei zum Alltag. Und das oft nur, weil man das Logo seiner Lieblingsband mit Stolz auf der Brust oder dem Rücken in Form von Merchandise trägt. Vor vielen Jahren war noch nicht daran zu denken, dass Frei.Wild irgendwann einmal auf dem Index, verschiedener Hausordnungen steht. Bei offensichtlich rechten Symbolen sieht das schon anders aus. Hier muss man mit einem Zutrittsverbot rechnen.

Frei.Wild begeistern tausende Fans auf ihren Konzerten.

Frei.Wild selbst hat in der Vergangenheit mehrfach Statements zu diesem Thema gesetzt. So veröffentlichten sie den Song „Antiwillkommen“, der die Problematik noch einmal intensiviert darstellt. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurden zwei Fans, ebenfalls wegen Bandlogos auf ihrer Kleidung, nicht nur schikaniert, sondern auch brutal und gewaltsam von mehreren Personen zusammengeschlagen.

Was aber einem Besucher auf einem Hämatom-Konzert in Norddeutschland widerfahren ist und wie die Location auf unsere Fragen reagiert, könnt ihr den nächsten Zeilen entnehmen.

“Antiwillkommen”?

Der Gast des Hämaton-Konzerts schildert dem Geschäftsführer der Location den Vorfall in einer E-Mail folgendermaßen:

“Sehr geehrte Damen und Herren,

Ich war gestern bei Ihnen in der (LOCATION ANONYMISIERT) und wollte das Konzert von der Band Hämatom genießen. Leider ist es dazu nicht gekommen. Die Gründe dafür sind mir unbegreiflich, nicht akzeptabel und vor allem nicht hinnehmbar.

Hämatom veröffentlichten in der Zeit von 2011 bis 2016 drei Alben unter dem Label Rookies&Kings.

Aus diesem Grund habe ich mich entschieden Ihnen die Geschehnisse zu erläutern und natürlich meinen Unmut darüber zu äußern. Wie bereits erwähnt war ich gestern in ihrer Location und wartete auf den Beginn des Konzerts. Irgendwann wurde mir zu warm und ich zog meine Jacke aus. Also konnte man mein Frei.Wild T-Shirt sehen… was ja nicht weiter schlimm ist, schließlich ist es keine verbotene Band. Zumal sie lange Zeit eng mit Hämatom zusammen gearbeitet (Rookies und Kings), gemeinsame Lieder (Totgesagt doch neugeboren) gespielt bzw. an gemeinsamen Projekten (Wilde Flamme) teilgenommen haben.

Außerdem sind beide Fangemeinden eng miteinander verbunden bzw. gehen auf die gleichen Konzerte. Irgendwann wollte ich eine Zigarette rauchen gehen und bin richtig Ausgang gegangen. Dort würde ich von einem Mitarbeiter ihrer Security auf mein T-Shirt angesprochen und mir wurde mitgeteilt, daß ich dieses nicht tragen darf! Er stellte mich vor die Wahl es entweder falsch herum zu tragen, es auszuziehen oder die Veranstaltung zu verlassen.

Auf mein sehr verwundertes Gesicht sagte er mir das T-Shirts von Frei.Wild nicht geduldet werden. Ich versuchte von ihm eine konkrete Aussage zu bekommen warum dies so sein und wo es steht. Er verwies mich auf Ihre Hausordnung, die aber weder sichtbar aushing noch auf der Homepage der (LOCATION ANONYMISIERT) zu lesen war bzw. ist!!
Ich fragte ihn also höflich nach einem Mitarbeiter der Location oder der Geschäftsführung. Er sagte seinem Vorgesetzten Bescheid worauf hin dieser anfing sehr aggressiv mit mir zu reden und zu sagen, das es so ist wie sein Kollege gesagt hat und wenn ich dem nicht sofort Folge leiste werde er die Polizei verständigen bzw. mich persönlich rauszuwerfen.
Angesichts dieser Massivität der Aggression entschied ich mich die Veranstaltung zu verlassen bevor Hämatom überhaupt gespielt hat!

Ich kann nicht erwarten daß sie meinen Unmut verstehen, allerdings kann ich erwarten daß sie zu diesem Thema Stellung beziehen und mir erläutern warum ich so behandelt wurde. Zumal die mir angebotenen Alternativen meine Würde verletzten und somit klar gegen Paragraph 1 des Grundgesetzes verstoßen! Des weiteren verstoßen sie auch gegen das Antidiskriminierungsgesetz! 

Das Tragen von Fanshirts ist für viele Konzertbesucher selbstverständlich.

Ich habe nichts Verbotenes gemacht, war weder aggressiv noch anderweitig auffällig. Des- weiteren ist es für mich nicht nachvollziehbar warum andere Konzertbesucher die Aufnäher von Frei.Wild auf ihren Jacken haben, T-Shirts von Bands tragen die im Frei.Wild eigenen Label sind nicht um das selbe gebeten werden. Dieses ist für mich willkürlich und nicht konsequent

Wenn ihre Mitarbeiter auf eine Hausordnung verweisen, dann muss diese VOR betreten der Location veröffentlicht werden bzw. einsehbar sein. Des weiteren muss dann konsequent gehandelt werden und nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Natürlich habe ich auch finanzielle Nachteile, Karte und Fahrtkosten, nein ich bin auch enttäuscht und vor allem geschockt nach Hause gefahren!
Ich kann nicht nachvollziehen wie ihre Mitarbeiter so handeln können, bzw. das sie dieses so angeordnet haben. Daher gebe ich Ihnen die Möglichkeit sich zu diesem Vorfall schriftlich zu äußern.

Ich Erwartung einer schriftlichen und unterschriebenen Antwort verbleibe ich mit freundlichen Grüßen. Diese Mail habe ich so auch an Frei.Wild, deren Management und an Rookies und Kings sowie an das Management von Hämatom geschickt!”

Schon einmal vor dem Konzert die Hausordnung gelesen?

Nachdem der Besucher seinen Unmut und Frust an die Geschäftsführung der Location weiter-getragen hat und leider keine Antwort erhielt, bat er uns um Unterstützung. Wir schrieben also der Location und waren ziemlich überrascht. Aber lest selbst:

 

Die Antwort:

Nicht sehr zufriedenstellend…

…deswegen haken wir noch einmal genauer nach:

“Ist es denn legitim Bands auftreten zu lassen, die bereits zuvor eng mit oben genannten Musikern gearbeitet haben? Für uns ist es eigentlich ganz logisch, dass eben auch genau diese, vor allem die alt eingesessenen Fans, mitbringen und sich in dieser Kleidung zeigen.

Ich gehe auch stark davon aus, dass es keine großzügigen Aushänge gibt, die den allgemeinen Besucher über ein Verbot informieren? Man kann nicht erwarten oder gar davon ausgehen das hunderte Besucher, vor dem Konzert überlegen, darf ich das anziehen? Für die meisten ist das nämlich völlig normal. Und die Allgemeinheit (auch ich zähle mich als Besucher dazu) denkt sicher nicht daran, sich vorher auf der Seite der Location zu informieren.

Trauriger jedoch ist es, wenn Menschen dafür gedemütigt werden. Versetzen Sie sich doch einmal in die Lage des Besuchers? Sie sind sicher kein schlechter Mensch.. desto größer der Schock wenn Sie jemand dazu auffordert das Kleidungsstück abzulegen, umringt von Menschen und wenn derjenige der Sie auffordert auch noch ein unhöfliches und aggressives Verhalten an den Tag legt. Wir kennen viele Sicherheitskräfte und wir wissen, dass es oft nicht anders geht. Aber in diesem Falle wünscht man sich doch einen „menschlicheren“ Umgang. Ich schildere in diesem Fall das Empfinden des betroffenen Besuchers und freue mich auch an dieser Stelle über Ihr Feedback um das Thema zu beenden.

Viele Grüße

Marco Stahl
Fotograf/Redakteur/Inhaber
Vollgas Richtung Rock GbR

Mitglied im Bundesverband deutscher Pressefotografen (bdp)”

Nun der Schock

Bedeutet dieses Statement also, dass wir als Fans selbstverständlich mit Konsequenzen rechnen müssen, weil wir Bandmerch tragen? Für uns eine ganz üble Aussage. Bitte schreibt uns eure Meinungen dazu oder weitere mögliche Fälle wie diesen, die ihr am eigenem Leib spüren musstet. Gerne setzen wir uns auch für euch ein. Erzählt uns eure Story unter dem Facebook-Beitrag, direkt hier in den Kommentaren oder schickt uns eine Mail an info@vrr-magazin.de

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

2010 infizierte mich Broilers bei meinem ersten "richtigen" Live-Konzert in der noch alten Batschkapp in Frankfurt. Seit jeher war mein Werdegang geebnet und mit wachsender Begeisterung gründete ich 2017 dann Vollgas Richtung Rock.

Mein Motto: "Man lernt nicht zu sprechen, um dann das Maul zu halten". -Foiernacht

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