Ein Schmankerl für euch so kurz vor Weihnachten: B.W.S.
Für viele von euch gibt es Heilig Abend traditionell Kartoffelsalat mit Bockwurst. Damit können wir leider nicht dienen, aber wir haben etwas viel Besseres, und zwar Bratwurstsalat. Viel Spaß beim Lesen und euch und euren Liebsten schon mal ein schönes Weihnachtsfest!
VRR: So viel wie ich weiß, gibt es euch mittlerweile elf Jahre. Wie kam es damals zur Bandgründung? Wart ihr bereits Freunde, oder habt ihr euch wegen der Musik gezielt gesucht und gefunden? Oder hat sich alles eher zufällig ergeben?
Johannes: Wir haben uns nicht gezielt gesucht und gefunden. Das war ein schleichender Prozess. Man hat ein Instrument gespielt, dann hat man sich getroffen und dann nahm das seinen Lauf. Es gab zwischendurch personelle Veränderungen, aber seit 2015 sind wir die jetzige Besetzung, die wir auch nicht mehr verändern werden. Wir kommen alle aus einem Ort, sind quasi Sandkasten Freunde. Man hat sich durch die Band sehr, sehr gut kennen gelernt und es ist eine richtig gute, starke Freundschaft geworden.
VRR: Euer Bandname ist eher außergewöhnlich. Wie seid ihr auf B.W.S. (Bratwurstsalat) gekommen? Gibt es hierzu eine witzige Geschichte?
Johannes: (lacht) Diese Frage wird aus Prinzip nicht beantwortet. (Anm .d. Red.: Die Antwort bekamen wir dann doch, aber es soll ein Geheimnis bleiben. Fragt einfach Mal bei Gelegenheit selber nach.)
Alex: Allerdings gibt es eine coole Anekdote zum Bandnamen. Bei unserem ersten eigenen Gig hier in Lengerich kam tatsächlich ein Fan an und hatte eine Tupperdose mit Bratwurst Salat dabei. Das fanden wir cool.
Offenheit und Ehrlichkeit
VRR: Kristin, du bist die einzige Frau bei B.W.S. Ist es für dich manchmal schwierig, sich gehen die vier Jungs durchzusetzen oder ist es eher so, dass du dich mit Leichtigkeit durchsetzt?
Kristin: Weder noch. Wir kennen uns alle schon viele Jahre und jeder weiß, wie der andere tickt und deshalb würde ich behaupten, dass ich mich noch nie gegen die vier Jungs durchsetzen musste. Wir gehen alle offen und ehrlich miteinander um.
VRR: Ihr selber seht euch im Deutschrock mit Einflüssen aus Oi!, Ska und Punk. War für euch von Anfang an klar, wohin die Reise geht?
Basti: Ursprünglich war eigentlich sofort klar, dass wir deutschsprachige Rockmusik machen wollen. Jeder von uns hört noch unterschiedliche Bands, so dass sich das alles auch vermischt hat mit dem Stil, mit Oi! und Ska. Auf jeden Fall war aber die grobe Richtung ziemlich gleich und als Chris dann dazu gekommen ist, hat sich das stetig weiterentwickelt und mittlerweile haben wir auch unseren eigenen Stil gefunden.
VRR: Welche Bands haben euch beeinflusst?
Chris: Also, meinerseits würde ich sagen Kärbholz, Rogers und Massendefekt.
Joe: Broilers.
Alex: Auf jeden Fall würde ich sagen Toxpack, Massendefekt, Marathonmann, da bin ich hier ziemlich allein auf weiter Flur, aber ja, das versuche ich hier ab und zu mit reinzubringen, und die alten Bands wie z. B. Offspring.
Basti: Alles genannte kann ich unterschreiben, muss aber noch die Onkelz nennen. Die darf man nicht vergessen.
VRR: Was inspiriert euch beim Schreiben eurer Songs? Woher kommen die Ideen? Und wovon handeln eure Texte?
Chris: Inspiration erhalten wir ganz oft von uns selber. Das ist Co-working.
Unsere Texte handeln viel vom Leben an sich. Erfahrungen, gute wie schlechte, von Liebe, Tod, Heiterkeit und Saufen gehen. Damit hat jeder irgendwie Erfahrungen gemacht und wir packen unsere Gefühle in die Texte rein. Und ja, das geht von Fröhlichkeit bis Traurigkeit.
VRR: Welcher Song hat eine besondere Bedeutung für euch?
Alex: Also, auf jeden Fall würde ich „Stiefelchen“ an dieser Stelle nennen, weil es um Freundschaft und saufen, Heimat und das Zusammenleben hier auf dem Dorf geht.
Joe: „Die ersten Fans“ weil das ein bisschen ein Stück weit unser Anfang ist bzw. ein Teil unserer Biografie.
Chris: „Schon okay“. Da geht’s um Heiterkeit und Traurigkeit zugleich.
Basti: Bei mir ist das z. B. der Song „Alte Tage“ von unserer EP. Es geht um Erlebnisse, die man früher mit seinen Freunden hatte. Der Song ist mit einer der härtesten Lieder, die wir bisher haben und das sticht auch auf jeden Fall heraus.
Wir stehen zu allen unseren Songs
VRR: Gibt es einen Song, mit dem ihr euch mittlerweile gar nicht mehr identifizieren könnt?
Chris: Rein textlich muss ich sagen: Nein, diesen Song gibt es nicht, weil alles was wir geschrieben haben, eigentlich auch heute noch so ist und bleibt. Musikalisch, klar, man entwickelt sich weiter. Man würde heute hier und da vielleicht mal ein bisschen was anderes spielen, aber vom Sinn her stehen wir dahinter und wir stehen zu unseren Songs, auch von früher.
VRR: Ihr konntet bereits einiges an Erfahrung sammeln, was Live-Auftritte angeht. Was ist euch besonders gut in Erinnerung geblieben?
Basti: Auf jeden Fall das Spreewaldfestival, das war schon sehr geil organisiert und die Größe war top, halt auch mit bekannten Bands und die paar Tage haben wir auf jeden Fall sehr genossen. Es war auf jeden Fall sehr geil da.
Auch das Schnick Schnack Festival, das die Zivis jedes Jahr veranstalten ist top organisiert, super Leute und absolut geiler Sound.
VRR: Was wünscht ihr euch für nächstes Jahr?
B.W.S.: Fürs nächste Jahr würden wir uns wünschen, mit unserer Musik mehr Reichweite zu bekommen und dadurch auch mehr Auftritte. Eventuell auch, dass man vielleicht eine kleine Crew zusammen kriegt, insbesondere dass man auf den ganzen Social Media Plattformen bisschen fitter und aktiver ist und dass uns da jemand zum Beispiel unter die Arme greifen könnte. Wir haben halt alle unsere Jobs und man muss ehrlich sagen, wir sind kleine faule Schweine was Social Media betrifft und da wollen wir echt noch ein bisschen draufsatteln nächstes Jahr.
VRR: Möchtet ihr unseren Lesern noch etwas mit auf den Weg geben? Dann ist jetzt der richtige Moment.
Wir möchten mit einem Zitat von Frank Sinatra enden: „I did it my way.“
B.W.S.I.E.F (Bratwurstsalat in die Fre…)
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Bereits im Kindergartenalter gegen Ende der 80er-Jahre durch meine älteren Geschwister mit Punk großgeworden, fand ich ebenfalls als Kind über Metal, Rock und Grunge meinen Weg zum Gothic Anfang der 90er-Jahre und etwas später dann zur NDH und zum Mittelalter-Rock. Diesen Genres bin ich bis heute als schwarz-bunte Seele treu ergeben.