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Die Hölzer auf’m Berg – Nachbericht Kärbholz

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Die Kinder aus dem Hinterwald rufen und die Fans folgen. Eine atemberaubende Kulisse und zwei großartige Bands, die die Mauern erschütterten. Harzinfarkt und Kärbholz brachten die Festung in der Sächsischen Schweiz zum Beben.

Die Harzer Jungs 

Der Weg zum Gelände war steinig und schwer. Wer sich für den Fußweg zur Festung hoch entschied, der war froh über das erste Bier. Wenn man sich jedoch für den kurzen Weg mit dem Fahrstuhl entschied, brauchte man etwas Geduld.

Harzinfarkt begannen pünktlich ihre Show, was durch den etwas schleppenden Einlass dazu führte, dass der Vorplatz der Bühne etwas leer aussah. Die Harzer Jungs gaben alles und heizten dem Publikum ordentlich ein. Da man aktuell vergeblich auf Spotify und Co. nach der Musik der Vier sucht, bzw. nur auf YouTube vereinzelte Video findet, war das Konzert doch auch noch etwas Besonderes. Titel wie „Heute und hier“ oder auch „Wie Brüder“ ließen das Publikum tanzen und nach dem ersten Refrain, konnte man auch hier und da mitträllern. Wer nun nach einer CD sucht, der muss sich noch etwas gedulden. Laut Sänger Antonio sind Harzinfarkt aber schon fleißig.

Die Hölzer

Foto: Melissa Müller

Während der Vorband füllte sich der kleine Kassemattenhof, denn das Konzert war bereits eine Woche vorher restlos ausverkauft. Schließlich war es dann auch soweit und die Mauern erzitterten, Kärbholz stürmte die Bühne. Brachial, laut und mit Vollgas gaben die Kinder aus Hinterwald alles. Ein bunter Strauß der letzten 20 Jahre war den Gästen gewiss. Titel wie „Überdosis Leben“ oder „Raubtier“ feierten die Fans. Bei dem Titel „Seele auf der Haut“ versuchte man wissenschaftliche Studien zu beweisen. Die Frage, die sich stellte: hat das Abpausen von Tattoos bei der Wall of Death geklappt? Nach diesem Test wurde es dann auch richtig romantisch bei „Perfekt, unperfekt“ gab es sehr viel Liebe vor allem zwischen Sänger Torben und Gitarrist Adrian. Neben der Übernahme des weiblichen Gesangparts von Adrian gab es auch einen liebevollen, freundschaftlichen Kuss auf der Bühne. Leider war das Konzert gefühlt nur zwei Lieder lang und so kam „Tiefflieger“ schneller als einem lieb war. Das Konzert beendeten Kärbholz mit „Mutmacher“ und so ging man schließlich glücklich und bestärkt nach Hause.

Fazit

Den meisten fleißigen Zu-Fuß-Gehern werden die Beinmuskeln vermutlich brennen, aber für diese Kulisse und dieses großartige Konzert nimmt man so etwas gerne in Kauf. Man könnte fast sagen, das Fitnessstudio war all-inclusive an diesem Tag. Der Weg war es definitiv wert. Kärbholz und Harzinfarkt hatten richtig Bock auf dieses Konzert und die volle Hütte tat der Stimmung ihr Übriges. Wer das Konzert verpasst hat, der kann sich auf die Herbsttour der Hölzer verirren. Die neuen Alben klingen live noch eine große Schippe genialer als aus der Konserve.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“

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