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Crowdsurfen – Todesfalle oder Unterhaltungsmaßnahme?

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Crowdsurfing – Was sich für den einen anfühlt wie fliegen, kann für manch anderer der letzte Moment des Konzertes sein, bevor man sich noch halb benommen beim Sanitäter wiederfindet. Im schlimmsten Falle endet der Spaß sogar tödlich – So die Schlagzeilen des Schweizer Magazins „20min“, bei dem ein 28 jähriger Crowdsurfer nicht von der Crowd gefangen wurde, unglücklich aufprallte und seinen schweren Verletzungen zwei Tage später im Krankenhaus erlag. Seitdem werden die Besucher und die auftretenden Künstler auf das Geschehene hingewiesen und gewarnt. Ein permanentes Verbot wurde jedoch nicht ausgesprochen.

Was genau aber ist Crowdsurfen? Es gibt verschiedene Möglichkeiten diesen Trend zu praktizieren. Der einfachste Weg ist es, sich von seinen Konzertgefährten in die Lüfte werfen zu lassen und so auf dem Rücken oder dem Bauch auf den Händen der vielen Besucher davon getragen zu werden. Viele Musiker selbst praktizieren diese Art, nicht nur wegen des Spaßes, sondern auch um die Nähe der Fans aufzusuchen. Nicht selten kam es sogar vor, dass sich der Musiker oder der Besucher in einem Schlauchboot befanden und so über die Wellen des Händemeers davon brachen.

Verbot oder legitim?

Immer häufiger findet man auch bei deutschen Veranstaltungen hinweise auf ein Verbot, direkt auf dem Gelände in Form von Schildern und eben auch auf deren Homepages. Viele Besucher und Fans fühlen sich in Ihrem Machen eingeschränkt. Doch meinen es die Veranstalter und Behörden wirklich böse oder wollen diese den Besucher schützen? Es ist keine Seltenheit, dass Crowdsurfer abstürzen oder Konzertbesucher dadurch verletzt werden. Ich selbst habe schon die Erfahrung machen müssen und wurde nach dem „surfen“ zwar im Bühnengraben von den zarten Händen der Security in Empfang genommen, im Anschluss daran aber direkt bei Eiseskälte vor die Tür geleitet, ohne Handy, Geldbeutel und Jacke. Nach meiner Frage, wieso, wurde mir nur entgegnet: „Wer sich nicht benimmt, fliegt raus!“.

Wer sind die Bösen?

Aber von wem gehen diese Verbote oder Regeln tatsächlich aus? Viele Fans, die bereits abgemahnt oder sogar dem Gelände verwiesen wurden, begegneten mit den immer selben Worten – „Das ist eine Rockveranstaltung, das gehört dazu.“ oder „Am Besten bestuhlt ihr den Innenraum, damit es bloß gesittet zugeht.“ und ein weiterer Satz der als Standardantwort fungiert: „Das ist eine Rockveranstaltung, die Besucher wissen, was sie erwartet!“ Nicht immer aber dient das „Surfen“ rein dem Spaß. Neben dem Verletzungsrisiko der teilnehmenden Fans, ist dies auch ein Weg sich aus den Massen zu befreien. Wie oft kam es schon vor, dass neben euch, versucht wurde, eine durch Druck und schlechter Luft verursachten, ohnmächtigen Dame den Weg nach draußen zu gewähren?

Meine Meinung zu dem Thema: Solange es gesittet und umsichtig vonstatten geht, gehört es absolut zu Festivals & Konzerten dazu. Wenn ich mir das allerdings bei Veranstaltungen der härteren Gangart anschaue, befürworte ich es in keinem Fall. Das hat dann nichts mehr mit Spaß zutun. Ob es weiterhin erlaubt wird oder verboten, liegt dennoch bei Veranstaltern und den Behörden. Wie steht ihr zu dem Thema? Welche Erfahrungen habt ihr schon machen müssen?

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

2010 infizierte mich Broilers bei meinem ersten "richtigen" Live-Konzert in der noch alten Batschkapp in Frankfurt. Seit jeher war mein Werdegang geebnet und mit wachsender Begeisterung gründete ich 2017 dann Vollgas Richtung Rock.

Mein Motto: "Man lernt nicht zu sprechen, um dann das Maul zu halten". -Foiernacht

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