Broken Resistance hoch über den Dächern der Stadt – Making Of Deliverer Videodreh
VÖ 28.05.2021
Dass der Weg nach oben für eine Band nicht ganz einfach ist, dürfte jedem klar sein. Doch wer den Weg nicht scheut, wird mit Ruhm und Ehre belohnt. Oder mit einem unglaublichen Ausblick über die Stadt Kassel, im Norden Hessens. So geschehen an einem recht kühlen Tag im April diesen Jahres. Der Open Air Videodreh mitten im UNESCO Kulturerbe und Wahrzeichen der Stadt Kassel, im beschaulichen Nordhessen, war Drehort der Band Broken Resistance, aus dem naheliegenden Schwalmstadt, für den Song DELIVERER. Organisiert wurde der Dreh in der atemberaubenden Location von Glory and Fame Music. Coronakonform, ausgestattet mit FFP2-Masken und genug Platz, den nötigen Abstand einzuhalten, sowie entsprechenden negativen Schnelltests, waren für den heutigen Dreh neun Stunden veranschlagt. Als Landgraf Karl im Jahr 1717 die Herkulesstatue im Bergpark Wilhelmshöhe fertig bauen ließ, dachte er wohl an alles, aber nicht daran, dass dieser Ort irgendwann mal Drehort für ein Video einer Metalcore Band sein würde.
Insgesamt kann die fünfköpfige Band auf eine noch kleine, aber stetig wachsende Fangemeinde schauen. 2019 gewannen sie beim Rock am Stück den ersten Platz beim Nachwuchsband-Contest und sicherten sich damit einen Slot auf der Hauptbühne für das RaS im kommenden Jahr.
Erstmal ging es abwärts: 885 Stufen
Schon beim Eintreffen war klar: Das wird heute kein Zuckerschlecken. Das Drehbuch stand im weitesten Sinne fest, den Feinschliff sollte es dann vor Ort geben. Broken Resistance wollen nach oben, egal wie schwer der Weg auch sein wird. Und das wollen sie in dem Video verdeutlichen. Bei frischen fünf Grad, bewölktem Himmel und viel Wind wurde zunächst nach dem perfekten Ort für den Performance Teil des Videos gesucht. Die oberste Aussichtsplattform am Fuß der Herkulesstatue, knapp 500 Meter über Kassel, sollte es werden.
Danach ging es erstmal abwärts, 885 Stufen um genau zu sein. Bepackt mit Instrumenten und Kameras. Am Neptun Becken wurden dann die ersten Szenen gedreht. Wie anstrengend der Aufstieg aber tatsächlich werden würde, konnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner ahnen. Trotz des Drehs war der Herkules im Bergpark Wilhelmshöhe für die Besucher geöffnet und so zogen die Jungs und ihre weißen Shirts und schwarzen Westen bereits jede Menge neugierige Blicke auf sich. Da nicht jede Einstellung sofort im Kasten war, mussten die Jungs die Treppen des Öfteren stückweise rauf- und wieder herabgehen. Der Muskelkater am nächsten Tag war demnach also auch bei trainierten Beinen garantiert. Trotz der eisigen Temperaturen und des Windes war die Stimmung gut und selbst das Klettern an den Steinwänden in schwindelerregenden Höhen wurde ohne größeren Schaden überstanden.
„Endlich ist hier mal wieder etwas los!“
Am Fuß des Herkules angekommen, wurde auf der ersten Aussichtsplattform eine kleine Bühne aufgebaut. Dies zog natürlich auch wieder viele Besucher an und innerhalb kürzester Zeit waren in den sozialen Netzwerken viele Bilder vom Aufbau hoch über den Dächern der Stadt zu finden. Durchweg wurde sich die Zeit genommen, den Besuchern Rede und Antwort zu stehen, wobei man auch sagen muss, dass die Reaktionen der Menschen sehr positiv waren. „Endlich ist hier mal wieder etwas los“, war wohl der meistgesagte Satz an diesem Tag. Nach über einem Jahr coronabedingter Abstinenz von sämtlichen kulturellen Erlebnissen kann ein öffentlicher Videodreh definitiv ein absolutes Highlight sein. Mit Applaus nach jedem Durchgang auf der Plattform, performten Broken Resistance in die Dämmerung.
Auch wenn es sich um kein Konzert handelte und man lediglich die Klänge des Schlagzeuges durch die Kaskaden hallen hören konnte, so war es doch für die Zuschauer ein gelungener und interessanter Nachmittag und auch die fünf Schwalmstädter konnten zufrieden auf den Tag zurückschauen und auch das Video kann sich sehen lassen. Durchgefroren stieß man am Ende des Tages gemeinsam mit einem Glühwein, bzw. Glühäppler an, bevor dann abgebaut und der Drehtag für beendet erklärt wurde.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.