Es ist etwas länger als eineinhalb Jahre her, dass Perkele die Musikwelt mit der EP BACK IN TIME bereicherte. Das lange Warten der Fans auf einen neuen Longplayer der Göteborger findet nun endlich ein Ende, THEATER erscheint bereits Anfang nächsten Monats.

Das neue Album umfasst zehn brandneue Lieder bei einer Gesamtspielzeit von 35 Minuten. Drei Tracks wurden bereits im Vorfeld von Perkele ausgekoppelt: der Namensgeber des Albums „Theater“, „Sail Away“ und „Burn“. Wir durften die Scheibe vorab für euch hören und haben einiges zu berichten.

Tracklist:

1. Burn
2. Give It Back
3. Railroad
4. Sail Away
5. Never Let Them Win
6. Theater
7. Still Here
8. Attitude
9. I Can Feel It
10. When I Woke Up

Kaum ist das erste Lied gestartet, werden einem giftige Gitarrenklänge um die Ohren geschmettert. „Burn“ macht seinem Namen alle Ehre und lässt den Hörer direkt in Flammen stehen. In dem Song geht es um die Dinge, die die innere Flamme am Leben halten, die Dinge, für die wir brennen. Das Lied schiebt ordentlich nach vorne und ist ein Opener, der die Vorfreude auf die kommenden Songs extrem steigert. Perkele weiß, wie sie Gehör finden. „Give It Back“, „Railroad“ und „Sail Away“ kommen gefühlt etwas langsamer, aber sehr melodiös daher. Hier sind die Refrains absolute Ohrwurmgaranten und die Füße bleiben nicht stillstehen. Diese Songs stehen dem Opener in nichts nach.

Vermutlich hat jeder von uns bereits Erfahrung mit Personen gemacht, die einen oder andere nieder machen oder eben dies versuchen. Warum machen sie das? Was bewegt diese Menschen zu diesen Taten? Genau um diese Fragestellung geht es in „Never Let Them Win“ und darum, diese Menschen nicht gewinnen zu lassen und stattdessen stark zu bleiben.

Vom Leben und Überleben

Auch in den Namensgeber des Albums „Theater“ kann man sich sehr gut hineinversetzen. In diesem Song geht es um die Maske, die man sich aufsetzt, um in der Gesellschaft zu überleben, um hineinzupassen und nicht negativ aufzufallen. „Follow the manuscript, don’t you dare to improvise, directed perfection, make sure to act correctly“. Man nimmt seine Rolle im Theater ein. Ein sehr starker Song von Perkele.

„Still Here“ nimmt ein bisschen Tempo aus dem Album und wird vom Basslauf von „Attitude“ abgelöst. Hier wird das Gaspedal wieder bis zum Anschlag durchgetreten. Und was dann kommt ist nicht nur stark, sondern laut, sehr laut. Dieses Lied handelt davon, seinen eigenen Weg zu gehen und nicht das zu machen, was andere von einem erwarten. Man soll sich selber treu bleiben: „I will always be myself, and listen to my heart“. „I Can Feel It“ ist bereits der vorletzte Track auf dem Album und kommt sehr rockig daher. Ein Song, der gute Laune versprüht und die Liebe zur Musik ausdrückt. Das leider viel zu frühe Ende wird von „When I Woke Up“ eingeläutet. Dieser Song sticht direkt musikalisch heraus und hat eine sehr wichtige, zeitgemäße Message.

Fazit

THEATER ist ein äußerst vielseitiges Album, das von der ersten Sekunde an mit voller Wucht überzeugt und beim Hören echte Gänsehaut-Momente bringt. Perkele ist mit diesem Werk ein musikalisches Statement gelungen, das tief unter die Haut geht. Die Band greift bedeutende Themen auf und verpackt sie in ausdrucksstarke, tiefgründige Texte. Unterstützt werden diese von energiegeladenen, melodisch ausgefeilten Klängen, die sowohl zum Nachdenken als auch zum Mitreißen einladen.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Julia Susewind

Crew | Redaktion | Korrektur

Bereits im Kindergartenalter gegen Ende der 80er-Jahre durch meine älteren Geschwister mit Punk großgeworden, fand ich ebenfalls als Kind über Metal, Rock und Grunge meinen Weg zum Gothic Anfang der 90er-Jahre und etwas später dann zur NDH und zum Mittelalter-Rock. Diesen Genres bin ich bis heute als schwarz-bunte Seele treu ergeben.