Metal kann auch Knicklichter – Soulbound leuchten sich in die Herzen der Münchner
Zur Zeit haben sie ihre erste große, eigene Headliner-Tour: Soulbound sind aktuell mit Parasite Inc. unterwegs und haben in München bewiesen, das Metal auch ganz anders kann. Die OBSYDIAN Tour zeigt: Musik ist Leidenschaft und Leidenschaft verbindet!
Das passt doch aber gar nicht zusammen
Noch vor Konzertbeginn begaben sich alle Musiker gemeinsam auf die Bühne, um zu ihren Fans zu sprechen. Sowas sieht man auch selten. Es wurde sich für das zahlreiche Erscheinen bedankt und darüber gesprochen, dass die beiden Bands doch vom Genre her überhaupt nicht zusammenpassen würden. So ein Quatsch aber auch. Die Kombi hat zusammengepasst, wie die Faust aufs Auge! Gerade Metaller sind doch dafür bekannt, in ihrem Hauptgenre so tolerant zu sein und so ist es auch!
Lang lebe der Circle Pit
Im Backstage in München gibt es einen kleinen Club-Saal und genau dieser war für den Freitagabend unser Zuhause. Ganz schön muckelig. Aber das hieß nicht, dass man sich dort nicht hätte bewegen können. Parasite Inc. haben es sich an diesem Abend zur Aufgabe gemacht, dem Publikum ordentlich einzuheizen und ein anständiges Sportprogramm durchzuziehen. Angefangen hat man mit einem gemütlichen Headbang-Programm, danach durften die Fans zeigen, dass sie noch in die Hocke kommen und hochspringen konnten. Soweit so gut. Was bei einem anständigen Konzert auf keinen Fall fehlen darf, ist selbstverständlich ein Circle Pit. Und was wäre dann davon noch eine Steigerung? Korrekt, eine Wall of …, ihr wisst schon was. Mega – eine gigantische Stimmung, die bereits bei der Vorband ausbrach. Genau so muss das sein.
Das einfach mal etwas andere Konzert
Uns ist, gestandener Weise, noch nie aufgefallen, dass auf einem Metalkonzert Knicklichter ausgeteilt werden. Aber bekanntlich gibt es auch für alles ein erstes Mal, denn Soulbound können genau das! Nach den einen oder anderen Liedern, die brutal auf das Vollgaspedal geballert haben, wurde es plötzlich ruhig. Vor ihrem Song „Undone“ begann Frontmann Johnny mit einer wirklich wichtigen Ansage. Es ging um das Thema Depressionen. Es ist nichts, worüber man hinwegsehen sollte, Betroffene sollten nicht alleine gelassen werden. Unterstützt eure Freunde, Familien, ja auch Bekannte – und zwar bevor es zu spät ist. Depressionen sind real! Lernt, euch wieder selbst zu lieben. Ihr müsst da nicht alleine durch, ihr müsst das nicht alleine schaffen. Aber bitte, bitte lasst euch helfen. Ein sehr starkes Statement, welches da abgeliefert wurde und ein toller Song, untermalt von hunderten Knicklichtern. Das war kraftvoll!
Kartoffeln für die Welt
Mal abgesehen von diesem Bild, welches uns definitiv lange in Erinnerung bleiben wird, hatte das Konzert selbstverständlich noch mehr zu bieten. Zum einen durfte das Publikum zu „Fuck you“ kräftig die Mittelfinger recken und es gab auch hier eine deftige Ansage. Zum anderen gab es, so klein dieser Club auch gewesen sein mag, so unglaublich laute Chöre gab es zu „Forever in the dark“, dass es einem ganz gehörig eine Gänsehaut verpasst hatte. Der Wahnsinn, hammer, einfach unglaublich. Es segelten noch wunderbare Danksagungen vor „Saint Sinner“ durch die Reihen und dann war dieser Abend auch schon leider wieder beendet.
Jede Stadt bekam übrigens einen eigenen Fotoauftrag für das Abschlussfoto. Und in München hatten alle den Auftrag, die berühmt berüchtigten Kartoffeln in die Luft zu halten. Den Fakt, dass es ursprünglich ein Herz sein sollte, verraten wir aber niemanden. Vielen Dank an Parasite Inc. und vielen Dank an Soulbound für diesen tollen Abend. Das war großartig!
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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Redaktion
Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?