Monster Festival 2024 – eines der letzten Festivals des Jahres
Vom 04. bis 05. Oktober 2024 fand in Geiselwind wieder das Monster Festival in der Eventhalle des Autohof Strohofer statt. Den Grundstein des heutigen Monster Festivals haben 2008 Frei.Wild, die Enkelz, Kärbholz und 9mm – Assi Rock’n’Roll gelegt, als sie sich gemeinsam auf Tour begaben und damit das FEK9 ins Leben riefen. Jahr für Jahr trudeln seit 2009 die Menschen in die heiligen Hallen Geiselwinds ein. Was einst mit nur vier Bands begann und den einen oder anderen Namenswechsel hinter sich hat, hat sich heute zu einem etablierten Event im Veranstaltungskalender gemausert. Dieses Jahr waren es 18 Bands, die die Zuschauer an den beiden Abenden begeistert haben.
Für jeden etwas dabei
Gestartet ist das Festival vor mittlerweile 16 Jahren, damals noch als reines Deutschrock Festival. Heute reichen die Genres von Deutschrock bis zu diversen Metal-Genres, vom englischen Rock über die Mallorca Sause bis hin ins Mittelalter. Nationale oder internationale Bands teilen sich eine gemeinsame Bühne – das ist Liebe zur Musik! Die Mischung machts einfach und immer nur dasselbe zu hören, ist ja auch irgendwann langweilig.
Der Start ins Wochenende
Bereits am Donnerstag, den 03. Oktober, öffneten sich die Pforten des Campingplatzes für das diesjährige Monster Festival. Zum einen, weil sich der Feiertag so wunderbar dafür anbot, zum anderen hatte es einen triftigen Grund. Denn die Farewell-/Abschiedsfeier von Rock Rotten, dem ehemaligen Frontmanns von 9mm und jahrelangem Veranstalter des Festivals, dem guten Volker. Der Freitag startete dann gemütlich am Nachmittag mit feinstem Punkrock von 33RPM und den gnadenlosen Hessen von V.E.R.S.U.S.. Kremer, die V8wankers und Ikke Hüftgold gaben sich ebenso die Ehre und Artefuckt, Oomph! und F.U.C.K. setzten dem Freitagabend die Krone auf. Leider blieb uns der Freitag durch die Arbeit noch verwehrt, aber manchmal geht es eben nicht anders. Wir sind uns aber sicher, dass der Freitag mindestens genauso gut war, wie der Samstag.
Vollgas von Anfang an
Überpünktlich warteten die Fans vor den Toren der Halle. Endlich gingen sie auf und es konnte losgehen. Standesgemäß standen die Mannen von Kärbholz und 9mm Headshot im Bierwagen und schenkten wieder eine Runde Freibier aus, genauso, wie man es schon seit Jahren kennt. Pünktlich um 14:30 Uhr eröffneten dann Ex-plizit den vollgepackten Samstag. Was bei dieser Band nicht fehlen darf? Na, selbstverständlich die Gummipuppe zu ihrem Abschluss mit „Süßer Tod“. Danach wurde es Zeit für die Band mit dem Akkordeon: Doppelbock. Die hessischen Folkpunker gibt es dieses Jahr im Übrigen schon seit zehn Jahren – herzlichen Glückwunsch! Langsam wurde es voll im unteren Teil der Halle, denn auf der Bühne machten sich Rotz und Wasser breit und rissen erstmalig an diesem Abend die Halle an sich. Nach fünf Jahren Pause waren sie nun wieder zu Besuch und es war fast, als wären sie nie weg gewesen. Fan-Nähe wurde bei Rotz und Wasser schon immer großgeschrieben und dies bewiesen sie auch an diesem noch frühen Abend. Dass Inklusion ein wichtiges Thema ist, bewiesen Chris und seine Männer einfach komplett ohne Berührungsängste. Rollstuhlfahrer, die auf der Bühne tanzen? Das geht! Noch eine Polonaise dazu? Auch gar kein Problem! Ob wir trotzdem etwas zu meckern haben? Oh ja – es wurde sich nicht auf den Weg zum „Panamakanal“ gemacht … Skandalös!
Und bevor dort alles hoch ging
Ihr alle kennt mittlerweile diesen Opener und wir alle lieben ihn! WILLKUER durften natürlich auch nicht fehlen. Und ob alle Anwesenden schon oder noch wach waren, wurde direkt zu Beginn des Sets ausgetestet, indem das ganze Publikum in die Knie gehen durfte, um kurz darauf freudig in die Luft zu springen. Die Jungs vergnügten sich auf der Bühne, während davor ausgelassen gefeiert wurde und die Stimmung immer weiter anstieg, bis es Zeit wurde die Masken anzulegen. Denn Dymytry warteten bereits auf ihren Auftritt. Die liebenswerten Tschechen tischten auf mit digitalen Hintergründen und einer ordentlichen Portion Metal, aber leider auch mit technischen Ausfällen. Pötzlich wurde es still in der Halle und von weiten war nur noch das Schlagzeug zu hören. Na huch. Missgeschicke passieren und die Band ließ sich währenddessen nicht unterkriegen. Professionell weiter zockend waren in Kürze die Probleme wieder behoben. Um dem ganzen Abend endgültig einzuheizen, beschlossen 9mm Headshot einfach die Sache wörtlich zu nehmen und machten dem Publikum Feuer unterm Hintern. Pyrotechnik? Ist doch kein Verbrechen! So stimmten sie ein und die Halle sang mit. Neue und alte Songs zum Besten gebend, lieferte auch diese noch recht neue Zusammensetzung erfolgreich ab.
Der Weg zum Finale
Alle Männlein und Weiblein sollten an diesem Samstag was zu sehen haben. All for Metal traten sowohl mit zwei Frontmännern, als auch mit zwei richtig guten Gitarristinnen auf. Es soll ja bekanntlich jeder auf seine Kosten kommen. Wenn da nicht für jedes Auge ezwas dabei war, dann wissen wir auch nicht. Leider mussten wir an diesem Abend auf die beiden Tänzerinnen der Band verzichten. Die Show war aber dennoch sensationell gut. Megaherz übernahmen und schürten bis der Hauptgang endlich serviert werden konnte, das Feuer weiter an. Eine richtig gut gemischte Setlist, bei der man aus voller Inbrunst mitsingen konnte. Wobei tatsächlich erst bei dem Samstags-Headlinern Kärbholz richtig bewusst wurde – was lautes Mitsingen des Publikums bedeutete. Der Opener „Überdosis Leben“ schmetterte einen nämlich absolut gegen die Wand! Warum? Weil das Publikum einfach mal lauter sang als die Band auf der Bühne. Das war richtig beeindruckend. Ob man jemanden einen Hahnenmaske aufsetzt und einen Circlepit um ihn tanzen lies, oder man die Securitys richtig fordert, da man die Meute dazu aufrief, wie verrückt zu Crowdsurfen – die vier Hinterwäldler können das! Was für ein Abend. Den Ausklang erschufen in diesem Jahr die Quietschboys, welche mit bekannten Melodien überzeugten, und dazu eigene Texte sangen. So wurde aus „Fear Of The Dark“ einfach mal „Bier für ´ne Mark“! Und das dann auch noch nonstop in richtig hessischem Gebabbel!
Bis zum nächsten Jahr Monster Festival
Wer ganz aufmerksam war, hat auch schon das neue Datum für 2025 gefunden. Am Merchstand des Festivals gab es nämlich schon das neue Ticket für unfassbare 60 €! Wer da nicht direkt zugeschlagen hat, ist auch selber schuld. Spaß bei Seite und jetzt mal im Ernst: Nächstes Jahr wird das Monster Festival am 03. und 04. Oktober stattfinden. Noch ist das Line-up ein Geheimnis, aber wir werden sicher bald erfahren, welche Sause nächstes Jahr wieder auf uns wartet und bedanken uns erst einmal für ein tolles Festival in 2024, für Speis und Trank (was übrigens wieder sehr köstlich war) und großartige Musik.
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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Redaktion
Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?