Mainfelt mit neuer EP VÖ – 30.03.18
„Vice & Virtue“ überzeugt mit Abwechslung
Mit „Vice & Virtue“ veröffentlichen die Folkrocker von Mainfelt zum ersten Mal nach der letzten Scheibe „Backwards Around The Sun“ aus dem Jahre 2017 neue Songs. Was dabei nach über einem Jahr Arbeit herausgekommen ist und womit die EP glänzen kann, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Wer das vorhergegangene Album der Südtiroler kennt, konnte danach nur Lust auf mehr bekommen. Jetzt ist es endlich soweit und die Fanohren können mit eingängigen Folkmelodien beschallt werden. Auf insgesamt sechs Liedern werden Themen wie Liebe oder Laster und Tugend, musikalisch verpackt.
Zu den Songs
Los geht es mit dem Opener „Petrichor“ und damit gleichzeitig auch meinem Lieblingslied des Werkes. Thematisch geht es um eine Person, die sich viele Gedanken macht und niemals wirklich aus sich herauskommen kann. Die andere Person möchte dies ändern und bittet sie um Tanz, einfach rausgehen und etwas erleben. Ein Opener, der zügig beginnt, im Verlauf aber mit schönen, auch unterschiedlichen, Passagen glänzen kann. Wenn zu Beginn des Songs Patricks beruhigende, rauchige Stimme erklingt, ist die Welt wieder in Ordnung. Besonders gefällt mir die Bridge, die langsam auflebt und zum Schluss in einem rockigen Part gipfelt. Man fühlt sich von Anfang an geneigt, mit zu wippen und nach ein paar Durchgängen ist das Mitsingen vorprogrammiert.
Weiter geht es mit „Fadin“, der zweiten Singleauskopplung. Die ersten 40 Sekunden des Titels starten relativ sanft mit Gitarre, Gesang und ein paar Klicks auf dem Snarerand. Danach fängt „Fadin“ langsam aber sicher an, ins Rollen zu kommen und den Hörer mitzureißen. Thematisiert wird der Verlust von Freunden und eine Gedankenlosigkeit, gegen den jedoch nichts unternommen wird.
Fortschritt oder alte Noten?
Bereits nach diesen ersten zwei Stücken wird deutlich, dass Mainfelt sich auf „Vice & Virtue“ weiterentwickelt haben. Der Countrycharakter geht durch den weniger gewordenen Banjoeinsatz etwas verloren. Dafür nehmen allerdings die E-Gitarrenklänge zu und das ganze Projekt bekommt einen rockigeren Touch, so wie bereits angekündigt. Allerdings hätte ich mir persönlich noch mehr Rockeinflüsse gewünscht, aber das ist nur meine persönliche Meinung.
Insgesamt etwas ruhiger geht es bei Lied Nummer drei, „It is Over“, zu. Das Intro erfolgt durch Klavier, später kommen dann die anderen Instrumente zum Tragen. Der Inhalt des Titels bezieht sich auf das Ende einer Beziehung, bei der die Beteiligten wissen, dass es nun endgültig aus ist. So eine Situation kennt wohl jeder von uns. Ich muss zugeben, dass ich mich bei Veröffentlichung der Single vorerst nicht mit dem Lied anfreunden konnte. Seine beruhigende Wirkung entfaltete sich erst nach mehrmaligem Hören. Trotzdem ist es für mich der schwächste Song der EP.
Auch die nächsten beiden Songs bauen sich während ihres Verlaufs auf. Der vierte Titel „Use me“ gefällt mir vor allem durch seine musikalischen Effekte, die vorher bei Mainfelt noch nicht zu hören waren. Außerdem wird es zu Ende des Titels wieder sehr rockig, was genau meinem Geschmack entspricht. „Towards You“ ist da zwar etwas sanfter, allerdings klingt es nicht so poppig wie „It is Over“ und kann mich schon deutlich mehr überzeugen.
Auch der letzte und sechste Song der EP, „Night Sprites“, ist eher von der ruhigeren Sorte. Getragen von Gesang und Gitarre, lädt er zum Zurücklehnen ein. Der Background-Gesang fügt sich dabei passend ins Gesamtbild des Tracks ein. Frei sein, seine Träume wahren, das ist die Message von „Night Sprites“.
VRR Fazit
Nach Hören der EP sah ich mich bereits im Sommer mit meinen Freunden ums Lagerfeuer versammelt! Mainfelt an, Bierchen auf, Welt aus. Die Jungs haben zwar auf dem neuen Werk einen etwas anderen Weg gewählt als zuvor, jedoch keinen schlechten. Die Lieder besitzen eine Steigerung und einen Höhepunkt, der zum Tanzen aufruft! Die Rockpassagen zum Ende der Titel sind das absolute Highlight. Auch soundtechnisch klingt „Vice & Virtue“ absolut rund. Neue Elemente wurden eingefügt und schließen sich dem Gesamtpaket Mainfelt an. Das alles macht die Platte so abwechslungsreich, dass ich mir sicher bin, dass sie den allermeisten Fans gefallen wird!
Es ist Musik, die wirklich von Herzen kommt und das finde ich nicht bei vielen Musikern! Ich bin gespannt, wie es in Zukunft mit der Band weitergeht und wünsche den jungen Musikern alles erdenklich Gute!
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Über mich: Geboren im Jahrgang 2000 bin ich mit 17 Jahren der Jüngste im Team. Für Rockmusik schlägt mein Herz schon seit dem Kindesalter. Angefangen hat damals alles mit den Toten Hosen. Obwohl als Schüler immer knapp bei Kasse, besuche auch ich das ein oder andere Konzert. Außerdem spiele ich leidenschaftlich gerne Schlagzeug. Motto: Es gibt nur ein Gas, Vollgas!