Leidbild im Interview zum neuen Song „Vollgas“
Nach den Alben THERAPIE aus 2019, LEVITIKUS aus 2021 und dem Song „Unser Erbe“ vom Sampler 15 JAHRE AGF RADIO 2022 wird es zeitnah einen neuen Song der Frankfurter Streetrock Band geben. Schon bei „Unser Erbe“ – und da nehmen wir uns nicht außen vor – dachten viele, es wäre der Vorbote zu einem neuen Longplayer. Nun, dem war nicht so. Doch lest nun selbst, was Leidbild zu sagen haben. Wir nahmen uns Chriss, Christo, Jens und Steffen zur Brust und quetschten einmal so richtig Informationen aus ihnen heraus.
Suff und konstruktive Argumente
VRR: Uns haben es schon die beiden VRR-Chefspatzen Lisa und Marco von den Dächern gepfiffen. Es kommt ein neuer Song von euch. Und wir sollten euch dringend dazu befragen. Warum sollten wir über einen einzelnen Song ein Interview führen? Was steckt dahinter?
LB Chriss: Aja, da sind die beiden Chefspatzen Lisa und Marco nicht ganz unschuldig daran. Irgendwie kam die Idee auf, dass VRR ja einen Song zum Jubiläum braucht. Und dann habe ich angefangen zu texten. Das hat sich am Ende dann aber doch als gar nicht so einfach herausgestellt.
LB Jens: Auf jeden Fall ist ein geiles Ding dabei herausgekommen. Dies war auch für uns eine neue Erfahrung und hat enorm Spaß gemacht.
VRR: Der Titel lautet „Vollgas“. Und worum geht es dabei?
LB Chriss: Ja, worum geht es. Wie eben schon angefangen zu erzählen, war das mit dem Texten gar nicht so einfach. Ursprünglich meinte Marco zu mir, ich solle einfach irgendetwas über Freundschaft und Bier schreiben. Das habe ich dann auch gemacht. Lisa fand das dann aber doch etwas zu plump. Womit sie absolut Recht hatte. Also wurde der Text noch einmal geschliffen und durch den Ehrgeiz, die Emotionen und die Lorbeeren ergänzt, auf die wir in den gemeinsamen Jahren zurückblicken.
VRR: Habt ihr den Titel mit direktem Blick auf und für VRR geschrieben? Oder kann man, wie bei anderen Texten, das individuell auslegen? Was war euch dabei wichtig?
LB Chriss: Der Gedanke war schon, dass VRR und die fünf Jahre Schaffenszeit im Fokus stehen. Wichtig war mir aber trotzdem, dass der gemeinsame Weg und die Verbindung zwischen VRR und Leidbild deutlich wird. Am Ende könnte man den Song aber auch alleine aus einer Bandsicht interpretieren. Daran wird auch deutlich, dass wir uns vom Schaffensprozess gar nicht so sehr unterscheiden.
Vollgas Richtung Rock war noch eine Popelseite
VRR: Der Termin zur Veröffentlichung steht ja nun schon fest. Und wann präsentiert ihr ihn das erste Mal live?
LB Christo: Der Song wird pünktlich zum 5 Jahre Vollgas Richtung Rock Event erscheinen und wir werden ihn gemeinsam mit euch und allen Anwesenden beim Event live feiern! Um genau zu sein, erscheint der Song digital am Freitag zuvor, dem 20. Oktober. Bevor der Song am 20. Oktober auf Spotify erscheint, wird das Musikvideo am 19. Oktober abends auf YouTube veröffentlicht.
VRR: Nun habt ihr ja schon berichtet, das Thema ist Freundschaft und der Song basieren auf euren Erfahrungen mit Vollgas Richtung Rock. Marco erzählte schon im „Play and Stay“ Podcast sehr offen und ehrlich über die Beziehung zwischen Leidbild und VRR. Wie lautet eure Antwort, wenn ich frage: was verbindet ihr mit Vollgas Richtung Rock?
LB Chriss: Suff, Suff und nochmals Suff. (alle lachen) Nein, das stimmt so nicht. Klar, wir haben einige Kaltgetränke vernichtet, aber wir haben auch Hand in Hand an vielen Stellen im Musikgeschäft gearbeitet.
LB Steffen: Ich habe Marco, soweit ich mich erinnern kann, 2018 auf der G.O.N.D. getroffen und finde, dass er ein sehr sympathischer und netter Kollege ist. Was verbindet uns also mit VRR? Ganz klar die Freundschaft, die ja noch ewig bestehen wird.
LB Jens: Mit Marco und seiner Anhängerschaft machen wir auch sehr viel privat. Durch die örtliche Nähe trifft man sich auch gerne zum Grillen im Garten, auf eine Runde Mario Kart zocken oder sonstiges.
VRR: Nun könnte man uns hier Vetternwirtschaft vorwerfen. Gegenargumente?
LB Chriss: Ich würde eher sagen, eine Hand wäscht die andere. Ich habe schon immer gesagt, Netzwerke sind das A & O. Vor allem im Musikgeschäft. Jetzt haben wir den Vorteil, dass wir räumlich nahe beieinander wohnen und dann kommt eben noch dazu, dass wir uns einfach wahnsinnig gut verstehen. Also, why not? Außerdem sind wir, wie schon erörtert, gemeinsam gewachsen. Wir haben schon gemeinsame Sache gemacht, als VRR noch eine kleine Popelseite im Internet war.
LB Jens: Das geht eh alles Hand in Hand über. Wieso sollte man Freundschaft und Geschäftliches nicht miteinander verbinden. Das machen wir mit anderen Musiker-Kollegen genauso.
VRR: Wir durften vor kurzem auch schon reinhören. Doch an Chriss Stimme hat sich etwas geändert. Liegen wir falsch oder was ist anders bzw. was ist passiert? Ist jetzt der Stimmbruch vorbei?
LB Chriss: Ich denke, das liegt auch viel an unserem Produzenten Matze. Ich bin ja froh, dass ich unterschiedliche Gesangsstile kann. Bei diesem Song ist die Stimme etwas höher und rotziger. Wohin mit den nächsten Songs die Reise führt, das weiß ich selbst noch nicht so genau.
LB Steffen: Matze ist nicht nur unser Produzent, sondern auch ein ganz schön übler Sadist. (alle lachen) Nein. Er kitzelt das Maximum raus und unser Chriss durfte sein volles Potenzial dabei ausschöpfen.
Chriss muss noch Urlaub nehmen
VRR: Es freut uns, dass es ein Video geben wird. Habt ihr da ein paar Infos für uns?
LB Christo: Wollen wir wirklich schon so viel verraten? Wir dürfen auf jeden Fall verkünden, dass wir eine tolle Location, einen ambitionierten Kameramann und viele tolle Leute um uns hatten. So wurde aus dem Musikvideo-Dreh auch noch ein richtig toller Abend mit Freunden. Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns vor allem bei der Qualität des Musikvideos im Vergleich zu früheren Produktionen deutlich verbessern konnten. Dafür danken wir allen lieben Leuten, die uns dabei unterstützen!
LB Jens: Marco hat das Video höchst persönlich selbst produziert. Also hat er sich natürlich extra viel Mühe gegeben.
VRR: Wenn ihr den Titel rezensieren müsstet, was würdet ihr schreiben?
LB Christo: Da bekomme ich ja fast schon Flashbacks an meine Zeit als Redakteur! Ich persönlich neige gerne dazu, viel Wert auf eine Vorher-Nachher Betrachtung zu legen. Wo kommt eine Band her, wie waren die früheren Produktionen und vor allem, wie sehr unterscheiden sich davon die aktuellen bzw. neuen Produktionen. Ich finde es ist unglaublich wichtig, dass eine Band, ähnlich wie ein Unternehmen, Fortschritte macht und sich auch die Bandmitglieder weiterentwickeln. Daran würde ich stets eine Band und ihr Produkt messen wollen. Wir sind davon überzeugt, dass wir mit unseren kommenden Produktionen noch eine gewaltige Schippe auf die Veröffentlichungen der letzten Jahre drauflegen werden und darüber sind wir unheimlich stolz.
VRR: Wir feiern unter anderem mit euch unser 5-Jähriges in Lichtenfels. Wobei wir da schon fast im 7. Lebensjahr sind. Und ihr dann auch. Wenn wir unseren Chef darüber sprechen hören, merkt man erst, wie sehr ihn das stolz macht. Was ist für Leidbild das Besondere an diesem Tag? Der Auftritt? Oder spielen noch andere Faktoren eine Rolle?
LB Chriss: Es wäre jetzt gelogen, wenn ich sagen würde, dass der Auftritt selbst zur Nebensache verkommt. Nein! Auf den Auftritt freue ich mich schon auch sehr, weil wir eine richtig schön volle Bude erwarten können. Aber natürlich ist der Anlass das Entscheidende und das Miteinander mit den gesamten Bands. Im gesamten Line-up gibt es nicht eine Band, mit der wir nicht schon mindestens ein paar Getränke vernichtet haben. Und dann auch noch die gesamte VRR-Crew. Wenn ich mir das jetzt gerade durch den Kopf gehen lasse, bin ich mir sicher, ich sollte am Montag noch Urlaub nehmen.
LB Jens: Mir fällt hier noch ein, dass wir bereits 2017 einmal privat auf Marcos Geburtstag gespielt haben und irgendwie schließt sich der Kreis nun wieder. Keiner hätte vermutlich damals gedacht, wohin das alles, sowohl für Leidbild als auch VRR, führt.
VRR: Was folgt nun bei Leidbild? Oben haben wir es kurz erwähnt. Es ist jetzt der zweite neue Track von Leidbild seit LEVITIKUS. Ihr wisst welche Frage jetzt kommt. Und?
LB Christo: Wir streben an, das nächste Album innerhalb der nächsten 12 Monate zu veröffentlichen. Zugegeben, wir haben nach LEVITIKUS wahnsinnig viel live gespielt und dabei den Fokus vom Songwriting schweifen lassen. Umso stärker ist nun die Lust, endlich wieder neue Kreationen auf einen weiteren Silberling zu pressen. Ich denke, wir haben mit und seit LEVITIKUS wahnsinnig viel dazugelernt und werden das bei der nächsten Albumproduktion für uns nutzen. Wir glauben, dass sowohl „Unser Erbe“ als auch der kommende Song „Vollgas“ zwei super Songs sind, die auf ein tolles nächstes Album hindeuten.
VRR: Wir sagen herzlichen Dank für eure Zeit und offenen Worte. Ihr seid alte Hasen bei uns und kennt das. Eure letzten Worte an die Leser?
LB Chriss: Ja liebe Leser, auch wir danken euch dafür, dass ihr an den Artikeln über uns bei VRR interessiert wart und hoffen, dass wir euer Vertrauen auch in Zukunft erfüllen können. Kommt auf jeden Fall nach Lichtenfels und feiert mit uns gemeinsam dieses wunderbare Jubiläum.
LB Steffen: Ein herzliches Dankeschön auch von mir und ihr dürft gespannt sein, was wir von Leidbild im Jahr 2024 noch für euch in petto haben. Dankeschön für das Lesen.
Alle Infos zur Single: https://linktr.ee/leidbild_vollgas
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Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.
Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.