Szene-YouTuber MasterJam
In einem weiteren Behind the Scenes haben wir uns den lieben Michael Sperling aka MasterJam zur Seite genommen und möchten euch seine Arbeit beleuchten, die er im Hintergrund der Szene unter anderem für Kärbholz, die G.O.N.D. und einige weitere Acts leistet. Kennenlernen durften wir uns als er für die Ochmoneks den Tour-Vlog produzierte, während diese mit der Südtiroler Formation Unantastbar durch Deutschland tourte. MasterJam zwischen Kölsch und Underberg. Klingt widerlich? Ist es auch.
VRR: Lieber Micha, danke schon jetzt für deine wertvolle Zeit. Erstens erzähl uns doch in drei Sätzen, wer du bist, woher du kommst und was du beruflich machst.
MasterJam: In nur drei Sätzen? Fuck, das war jetzt schon der zweite, oder? Ich bin Michael, 30 Jahre jung, komme aus Köln und bin selbstständiger Cutter, Fotograf, Videograf und YouTuber.
VRR: Du bist auch auf YouTube aktiv, was genau tust du dort?
MasterJam: Einerseits schlechte Witze erzählen. Andererseits bin ich auf Konzerten und Festivals unterwegs und mache dort kleine Videobeiträge aus der Sicht des Zuschauers. Von Flunkyball mit zwei Promille auf dem Zeltplatz, bis hin zu hochwertigen Konzertaufnahmen mit zwei Promille aus dem Graben ist alles dabei.
G.O.N.D., Kärbholz und Ochmoneks
VRR: Du hast schon wiederholt auf der G.O.N.D. oder auch bei Kärbholz gedreht und zuletzt für die Ochmoneks. Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit all den Partnern?
MasterJam: Als ich angefangen habe, Videos auf Festivals zu machen, war die Idee dahinter, sich selbst eine Erinnerung zu schaffen und nicht damit erfolgreich zu werden. Dass sich das irgendwann 1000, 10.000 oder zwischenzeitlich auch 100.000 Leute ansehen, war nie der Plan. Ich bin einfach zu den Festivals hingegangen und habe meinen Stuff gemacht. Und irgendwann kamen Timo und Kiedi, so, wie viele andere auch, auf mich zu. Da ich ja auch selbstständig als Videograf arbeite, geht das alles nun Hand in Hand.
VRR: Wie bist du musikalisch aufgestellt, welche Genres oder vor allem auch Bands interessieren dich besonders?
MasterJam: Ich bin sehr breit im Punk und Deutschrock aufgestellt. Ich habe den Adler von den Toten Hosen auf dem Rücken tattowiert. Aber ich liebe auch die Donots, Betontod, Adam Angst, die Onkelz, Kärbholz, Unantastbar, Frei.Wild und noch viele, viele mehr. Ich liebe gute Musik und deshalb höre ich ganz viele geile Bands.
VRR: Aus welcher Motivation heraus hast du zum Beispiel „Mutmacher“ von Kärbholz gecovert und ein eigenes Video dazu produziert?
MasterJam: Anfang 2019 hatte ich eine starke depressive Phase. Als ich in diesem Jahr auf dem Kärbholz Heimspiel war, kam für mich eine Art großer Wendepunkt. Ich bin auf ihrem Konzert in Tränen ausgebrochen, weil ich so glücklich war, dass ich das erleben durfte. Mit Mutmacher wollte ich meine Gefühle visuell ausdrücken. Außerdem habe ich die Herausforderung bei der Produktion gesucht, Stichwort: Pyro-Szene.
Die Onkelz oder Die Hosen?
VRR: Ich weiß, absolut überholte Frage, aber immer noch interessant: Böhse Onkelz oder die Toten Hosen?
MasterJam: Die Toten Hosen im Herzen. Bei den Onkelz zu Hause! (zwinkert)
VRR: Was hat es mit deiner roten Strähne auf sich? Dein Markenzeichen?
MasterJam: Yes, die trage ich nun schon seit 12 Jahren. Ich wollte halt schon immer ein bisschen anders sein, als der Mainstream.
VRR: Was war die größte, von dir begleitete Produktion?
MasterJam: Der größte Teil meiner Selbstständigkeit findet im Schnitt der Videos statt. Hier habe ich schon große Produktionen wie „Verstehen Sie Spaß“ oder „World Wide Wohnzimmer“ begleitet. Wenn man jetzt aber eine komplette Videoproduktion nimmt, dann war es einerseits ein Dreh für Rock am Ring, andererseits aber auch die Tourvideos für die Ochmoneks.
Frei.Wild als Wunschkonzert
VRR: Mit welcher Band würdest du gerne einmal zusammenarbeiten?
MasterJam: Du meinst einen Konzert- oder Tour-Vlog drehen? Ich glaube, ich hätte einmal richtig Bock, Frei.Wild ein Tour Wochenende lang zu begleiten. Ich könnte mir vorstellen, dass wir gut miteinander funktionieren würden.
VRR: Welche Projekte stehen in der Zukunft noch an und was würdest du unglaublich gerne einmal machen?
MasterJam: Ich bewege mich weiter durch meinen Alltag, in dem ich meinen absoluten Traumjob machen darf. Und ich hoffe, dass das noch viele Jahre so weiter geht. Ich habe keine speziellen Projektwünsche. Ich mache das, was auf mich zukommt!
VRR: Underberg … (Setze den Satz fort)
MasterJam: … ist echt ganz gut! Aber halt nicht so, wie wir es verwenden!
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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
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Mitglied im Bundesverband deutscher Pressefotografen (bdp)
Gründete 2017 das Magazin und begann eine ganz neue, "musikalische" Reise durch die rauen Landschaften von Musik, Veranstaltungen und Print- und Online-Medien.