Rockfest Rengsdorf/ Rock The Forest – Nachbericht
Am 26. und 27.Juli 2019 wurde der Waldfestplatz in Rengsdorf zum Beben gebracht! 6 Bands traten an zwei Tagen auf, darunter zwei Tribute-Bands am Freitag und vier Bands, die eigene Songs spielten am Samstag.
Tag 1 – Der Tribute-Freitag
-> Jorneye
Ohne große Umschweife und pünktlich auf die Minute starteten Journeye mit voller Power durch. Die sechsköpfige Journey-Tributeband aus dem Raum Frankfurt begeisterten sowohl mit ruhigen Balladen als auch mit fetzigen Rocknummern. Die Stimme von Leadsänger, Arno Menses, war absolut passend für die große Vielfalt der Journey-Songs. Auch das geniale Gitarrensolo soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Alle Musiker waren gut aufeinander abgestimmt und lieferten eine top Show ab, die auf den gefühlvollen Klassiker “Faithfully” endete.
-> Demon’s Eye
Auch die zweite Band mit Tribute zu Rainbow und Deep Purple ließen sich nicht lange bitten. Demon’s Eye präsentierten den Zuschauern Hard Rock erster Güte und ließen keine Chance für ein Gitarrensolo aus.
Schon im Vorhinein konnte man viele Rainbow-Fans in der Menge erblicken, somit würde der Anspruch an die Band vermutlich sehr hoch ausfallen. Umso beeindruckender mit welcher Begeisterung die Fans Demon’s Eye feierten, dies spricht für hohe Qualität seitens der Tribute-Band. Wer bei Journeye schon dachte der Gitarrist sei außergewöhnlich talentiert, sollte von diesem noch begeisterter sein. Er schmetterte ein Gitarrensolo nach dem nächsten und übertraf sich ständig selbst. Der Sänger redete nicht viel zwischendurch, denn “Große Songs brauchen nicht viele Worte”. So ging die Show bis kurz nach 00:00 Uhr und so langsam wurde es wieder ruhig in Rengsdorf, doch nicht lang, denn am nächsten Tag ging es erst richtig los.
Tag 2 – Metal und Rock’n’Roll vom Feinsten
-> Moontowers
An diesem Tag betraten als erstes die Moontowers die Bühne und somit hatten sie mit eine der schwierigsten Aufgaben an diesem Abend: Die Menge in Feierlaune zu bringen. Das ist ihnen mit ihrem Heavy Metal aus Koblenz gelungen, denn die Zuschauer waren später super drauf und feierwütig. Die vierköpfige Band besteht aus erfahrenen Musikern, die schon in anderen Bands tätig waren und somit eine breite Range an Genre-Einflüssen mitbringen, die von Blues bis Black Metal reichen.
-> Motorowl
Schon bei Motorowl war der Platz vor der Bühne gut gefüllt und die Band stieß auf viel Begeisterung seitens der Zuschauer. Ihren Musikstil beschreiben sie als Psychedelic Doom Rock und wer wissen möchte, was das bedeutet, der sollte sich einfach selbst ein Bild machen und einmal in ihre Songs reinhören. Die Jungs aus Thüringen hatten schon vorab per Video ihre Vorfreude kundgetan und nun hatten wir die Chance uns live von ihnen zu überzeugen. Die Erwartungen der Fans wurden nicht enttäuscht und so ging ein gelungener Festival-Abend weiter.
-> Max Scheer
In den Umbaupausen spielte Max Scheer, um die Wartezeiten zu verkürzen. Eine geniale Gelegenheit, die die Rockfreunde da jedes Jahr einem Singer-Songwriter geben, seine Musik einem breiten Publikum zu präsentieren und ein paar mehr Follower zu bekommen. Auch wenn er “nur” Pausenmusik beisteuerte, verdient er definitiv einen Platz in meinem Bericht, denn auch er trug dazu bei, dass es ein runder Abend wurde, bei dem keine Sekunde auf musikalische Untermauerung verzichtet werden musste.
-> Audrey Horne
Als nächstes betrat die norwegische Hard Rock-Band Audrey Horne die Bühne, benannt nach einem Charakter der US-amerikanischen Kultserie Twin Peaks. Die fünfköpfige Band existiert nun schon seit 17 Jahren und diese jahrelange Erfahrung hört man in ihrer Musik. Die Jungs aus Bergen lieferten mehr als nur ab und die Menge feierte und tobte zu den Gitarrensoli. Viele der Songs wurden vom Publikum auswendig mitgesungen und die Strähne der virtuosen Musiker, die bereits am Freitag begonnen hatte, zog sich weiter durch. Frontsänger, Toschie, heizte der Meute ordentlich ein und die Jungs rockten die Bühne an ihren Instrumenten.
Es war nass, es war genial, es war Rock’n’Roll! Am Ende des Abends sang auch der untalentierteste Sänger lauthals mit und als es gegen Ende des Auftritts ging, mischte sich der Sänger mitsamt kabelgebundenem Mikrofon unter die tobende Menge. Die Fans hielten das Kabel über die Köpfe der Zuschauer und Toschie gab sich die größte Mühe auch den hintersten Fan zu erreichen. Eine absolut runde, gelungene Show, die die norwegische Band Audrey Horne da ablieferte.
-> Danko Jones
Alle warteten bereits sehnsüchtig auf sie, der Headliner des Abends, Danko Jones! So füllte sich der Platz vor der Bühne schnell wieder mit feierwütigen Fans, die weder von Wind noch Regen vertrieben werden konnten. Einige waren sogar dort stehen geblieben, um ihren guten Platz nicht zu verlieren.
Der Soundcheck dauerte ungewohnt lang und mit satten 40 Minuten Verspätung starteten sie voll durch. Ein Mosh-Pit entstand, der wuchs und wuchs und immer mehr Leute mit sich zog. Die Band um Danko Jones hatte sichtlich Bock abzurocken, entschuldigte sich für die Verspätung und bemühte sich die verlorene Zeit wiedergutzumachen.
Fast jedes Lied wurde auswendig mitgesungen und die einprägsamen Refrain-Stellen konnte sich spätestens nach der 3.Wiederholung einzelner Zeilen auch jeder merken und mitgrölen.
Alles tanzte, alles sang und alles hatte Bock auf ordentlichen Rock’n’Roll, den sie von Danko Jones ohne Unterlass bekamen. Wem der Name Danko Jones bisher nichts sagte, der hat definitiv etwas verpasst und sollte nicht länger warten und sie sich sofort zu Gemüte führen. Auch ein Besuch eines Konzerts lohnt sich absolut und lässt einen die Tracks zu Hause oder im Auto noch mehr abfeiern.
Fazit
Zusammenfassend kann ich nur sagen: Danke! Es war ein geniales Festival, gut durchdacht, in schöner Location und mit jeder Menge netten Leuten. Die Übergänge waren meist fließend und mit wenige Wartezeiten verbunden. Das alles gepaart mit genialer Bandauswahl, die das Rockfest in Rengsdorf jedes Jahr zu einem Highlight werden lässt, wo man es bereut, wenn man nicht dabei sein kann. Die Aussteuerung ließ keine Wünsche offen und sei an dieser Stelle lobend hervorgehoben. Für das leibliche Wohl war ausreichend gesorgt und selbst für die Leute, die nicht so gerne Fleisch essen gab es nicht nur Pommes. Das alles zu angemessenen Preisen und mit freundlicher Bedienung. Der Waldfestplatz bat den Bands eine große Bühne in angenehmer Atmosphäre. Ein weitläufiges Gelände, umrandet von Bäumen und mit genug Platz für die vielen Zuschauer. Was wünscht man sich mehr? Ich war rundum zufrieden und werde auch im nächsten Jahr wieder dabei sein.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Ich bin eine vertrauensvolle Zuhörerin mit leicht ironischen Tendenzen. Schon mit 4 Jahren habe ich Rockmusik total gefeiert und seit 2009 geh ich regelmäßig auf Festivals und Konzerte. Ich schreibe für mein Leben gern und spiele in meiner Freizeit verschiedene Instrumente (Drums, Gitarre, Keyboard). Hauptberuflich bin ich im pädagogischen Bereich tätig und mein Motto lautet: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"