G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in Obermehler

Vom 17. bis 20. Juli 2024 öffnete die G.O.N.D. ihre Pforten in Obermehler. Mit knapp 50 Bands auf den drei offiziellen Bühnen und der zusätzlich privat organisierten Campstage waren vom Mega-Headliner bis zum Newcomer für jeden Besucher etwas dabei. Knapp 10.000 Festivalbegeisterte feierten zu Frei.Wild, KrawallBrüder, Berserker, Eizbrand, Stunde Null, Null Positiv, 9mm Headshot, WILLKUER und vielen, vielen mehr.

Auf zur Onkelz Partymeile

03_Niveau-ist-keine-Hautcreme_GOND_Mittwoch_Obermehler_Marco-Stahl-14-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerDer Mittwoch startete wie gewöhnlich mit seinem musikalischen Programm aufgrund der Anreise und des Aufbaus der Zeltlager erst am späten Abend. Wie heiß die Festivalbesucher bereits auf die ersten Bands der G.O.N.D. waren zeigte sich schnell. Der Platz vor der Campstage war üppig gefüllt und die Leute feierten gut gelaunt mit EGOISTEN, Böhse Neffen und Niveau ist keine Hautcreme. Der ein oder andere flanierte gemütlich über die Merchmeile und ließ es sich nicht nehmen, einen Abstecher in den liebevoll selbst ausgebauten Merchtruck von WILLKUER zu machen. Der heimliche Headliner des Abends war aber ganz klar der Erdbeerbowle-Stand, dort steppte bis nachts um zwei der Bär zu erlesenster Ballermann-Mukke.

Katerstimmung

04_-Marcel-Hae_GOND_Donnerstag_Obermehler_Marco-Stahl-3-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerMutti hat schon immer gesagt: „Wer lang feiert, kann früh aufstehen.“ Das können wir an dieser Stelle nicht bestätigen. Dennoch startete der Tag für uns und eine überraschend große Menge an Besuchern mit Marcel Hä, dem ersten Künstler am Donnerstag. Er überzeugte das Publikum mit Akustik-Coversongs und war sichtlich geplättet von der positiven Resonanz. Biersturm und Mantikor stürmten als Nächstes die Partystage, bevor das Infield von Morgenrot eröffnet wurde.

Abriss auf der Painstage folgte mit Leidbild, die sich für ihren Hit „Frankfurt am Main“ etwas Besonderes überlegt hatten. Dafür setzte sich ihre Crewkollegin Eni in ein winziges aufblasbares Boot, was von mehreren Personen durch die Menge getragen wurde und führte mit wehender Flagge die entstandene Polonaise an. Heftiges Kontrastprogramm herrschte im Anschluss daran bei Todsünde. Mit ihrem gewohnt auffälligen Make-up zelebrierten sie auf der Bühne die durchweg härteren Klänge.

Rohe Gewalt

Mit 28 gab es endlich wieder Onkelz-Cover auf die Ohren, bevor Local Bastards die Bühne enterten. Haymaker kämpften im Anschluss daran mit dem Schlagzeug, was sich unter der rohen Gewalt des Drummers immer wieder zerlegte. Der Stimmung tat das allerdings keinen Abbruch. Unter lautstarken Haymaker-Rufen wurde ungehemmt gepogt und gefeiert.

15_KB_GOND_Donnerstag_Obermehler_18_07_24_JanaStahl-4-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerDas nächste Highlight folgte Schlag auf Schlag. Eizbrand versprühten pure Energie auf der Bühne, die bis in die letzten Reihen des Infields überschwappte. Die lauten Chöre der Fans schallten über das Gelände und konnten selbst auf der Merchmeile und teilweise auf den Campingplätzen gehört werden. An diesen Stimmungspegel galt es für Pro-Pain anzuknüpfen, bis der Headliner des Abends die Bühne in Flammen setzte. KrawallBrüder feuerten über eineinhalb Stunden aus allen Rohren und die vorderen Reihen musste aufpassen, dass sie sich nicht die Augenbrauen abfackelten. Währenddessen erleuchteten Bengalos den Platz vor der Bühne und sorgten für unvergessliche Eindrücke eines gelungenen zweiten Tages.

Ballermann-Feeling

Den Abschluss am Donnerstag machten F.U.C.K. auf der Painstage und Glorreiche Halunken auf der Partystage. Wer zu diesem Zeitpunkt schon genug vom tagesfüllenden Rockmusik-Programm hatte, schlenderte gemütlich zur Erdbeerbowle, wo Lollo Promillo mit einer spontanen Performance auf der Theke zum Tanzen und Mitsingen animierte. Wer das nicht gesehen hat, hat definitiv etwas verpasst!

Weiter, immer weiter!

Nach einer kurzen Nacht eröffneten Hartholz den Freitag auf der Partystage. Bei knackig heißen Temperaturen war man froh um ein kleines Stückchen Schatten direkt in der ersten Reihe. Im Anschluss standen Jedermanntherapie auf der Bühne. Trotz einer heftigen Verletzung am Knie zog Gitarrist Benzos den Auftritt souverän durch, dafür Hut ab! Die ElbRebellen gaben nochmal Vollgas auf der Partystage, bevor das Infield eröffnete.

Trabireiter legten eine stabile Performance in bunten Hawaiihemden hin. Beim nächsten Act ließ der Fanclub von Chaos Messerschmitt seine Flaggen wehen, während die Herren auf der Bühne dem jungen Gemüse zeigten, wie viel Rock’n’Roll in ihnen steckt. Einen Gastauftritt gab es bei Durstige Nachbarn. Kuhn von den EGOISTEN flößte auf der Bühne munter Pfeffi ein, damit die Band während ihres Auftritts auch nicht auf dem Trockenen sitzen blieb.

Klamauk und Coversongs

28_Berserker_GOND_Freitag_Obermehler_19_07_2024_Lisa-Berg-01-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerG.O.N.D.-Veranstalter Kiedi nutzte anschließend die Gelegenheit, mit seiner Band King Kongs Deoroller für Stimmung zu sorgen. Mit Partysongs, einer Menge Klamauk und meterhohen Flammen, die beinahe der Show der KrawallBrüder Konkurrenz machten, gab es etwas fürs Auge und für die Ohren. Nach einem musikalisch etwas deftigerem Intermezzo mit den Kneipenterroristen schwenkte das Programm wieder um. Kremer präsentierte einen bunten Mix an Coversongs und einige eigene Hits. Ein Highlight war der Gastauftritt des Sängers der Band Meloco, bei dem sie nicht nur ihren neuen Coversong „Flugzeuge im Bauch“ gemeinsam performten, sondern dabei auch gleich ein Musikvideo drehten.

Nach einer weiteren Runde Onkelz-Cover, dieses Mal mit Böhse Bengelz, gab es wieder Vollgas aufs Fressbrett mit Berserker. Untermalt von gewohnt harten Klängen zündete Frontmann Schröder während der Performance munter Bengalos auf der Bühne. Von den derben Rüpelrockern zur adretten Boyband: Stunde Null standen bereits in den Startlöchern, um Obermehler einmal durch den Fleischwolf zu drehen. Energiegeladen fegten sie über die Bühne, trieben das Publikum an mit ihnen zu klatschen, zu springen und zu feiern und ließen nicht locker, bis man mit jeder Faser des Körpers gebannt an dieses Schauspiel gefesselt war.

Den Endspurt läuteten 9mm Headshot ein, die dem Publikum nochmal die letzten Kraftreserven abverlangten. Den finalen Abschluss auf der Hauptbühne machten Engel in Zivil, bevor der Abend auf der Partystage mit Donnerbalken und ihrer wilden Mischung an Rock-Coversongs von Rammstein, Frei.Wild und Co. sein krönendes Ende fand.

Alle Systeme auf Frei.Wild

33_-Metzner-und-Band_GOND_Samstag_Obermehler_Marco-Stahl-3-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerAm Freitag herrschte eine Mischung aus Vorfreude auf den Hauptact Frei.Wild und ersten Ermüdungserscheinungen. Bei Temperaturen, bei denen man sich förmlich in seinem eigenen Saft suhlte, war die Motivation sich zur frühen Stunde an die Bühne zu schleppen, doch eher verhalten. Schade für Metzner & Band, Ex-Plizit und Hörsturz Moers, die zwar performten als wären ALLE G.O.N.D.-Besucher vor der Bühne, aber leider mit einer stark abgespeckten Anzahl vorliebnehmen mussten.

Auf dem Infield sah es dann weitaus besser aus. Unbelehrt machten den Anfang, dicht gefolgt von den Charmebolzen Wiens No. 1, um die es in letzter Zeit etwas ruhig geworden war. Umso schöner war es, die Herren endlich wieder auf der Bühne zu sehen. Anschließend standen die G.O.N.D.-Dauergäste Rockwasser auf dem Plan. Elegant hüpfte Gitarrist Jogi von der Bühne in den Graben, um dem Publikum ein Stück näherzukommen, musste dann allerdings feststellen, dass es kein Zurück mehr gab. Nach einer Extrarunde durch den Backstage und einem kleinen Sprint stand er dann aber wieder an seinem Platz.

37_-Wiens-no1_GOND_Samstag_Obermehler_Marco-Stahl-9-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerNach einer weiteren Runde Onkelzcover, dieses Mal von Koma, gab es geballte Frauenpower mit Null Positiv. Frontfrau Elli hatte das Publikum im Handumdrehen um den kleinen Finger gewickelt. Man klebte gespannt an ihren Lippen und war immer wieder fasziniert, welche Stimmgewalt einem entgegenrollte. Mit großen Gesten sorgte sie dafür, dass die Fans mitklatschten und sangen, sobald sie das Kommando gab.

Proll-Rock

Was wäre ein Festival ohne Proll-Rock? Für die Rolle als Quotenassis bestens geeignet waren Rotz&Wasser, die selbst, nachdem sie ins Bierfass gefallen sind, noch performen, als gäbe es kein Morgen mehr. Nackte Brüste, eine Rundfahrt auf dem Gummiboot und ein paar freche Sprüche später hinterließen sie ein ausgelassenes Publikum und machten die Bühne frei für WILLKUER.

42_-Willkuer_GOND_Samstag_Obermehler_Marco-Stahl-21-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerDie Schwaben rollten über das Festival wie ein Hurricane und nahmen alles und jeden dabei mit. Unbändige Spielfreude und Songs, die darauf zugeschnitten sind selbst diejenigen abzuholen, die WILLKUER bisher nicht kannten, schlugen ein wie eine Bombe. Bevor der Headliner des Abends sein Gastspiel hatte, schmetterte die letzte Onkelz-Coverband des Festivals Heilige Dämonen nochmal die üblichen Onkelz-Klassiker.

Großes Finale

Der Moment war gekommen: Frei.Wild betraten die Bühne und das Infield war zu diesem Zeitpunkt proppenvoll. Campingplatz, Merchmeile und sogar der Großteil des Backstages war plötzlich wie leergefegt, man hätte wie im Wilden Westen die Strohballen über den restlichen Flugplatz wehen sehen können. Mit einem lauten Knall, Pyro, Flammen und einem unvergleichlichen Lichtspektakel auf der Bühne feuerten Frei.Wild ihre bunt gemischte Setlist aus Klassikern und neuen Songs ab. Bei „Zusammen und vereint“ herrschte Gänsehaut Stimmung, als sich das Gelände in ein wunderschönes Fahnenmeer verwandelte. Aber auch Klassiker wie „Weil du mich nur verarscht hast“, „Zieh mit den Göttern“ oder „Südtirol“ sorgten vor allem bei alt eingesessenen Fans für ein unvergesslich schönes Konzerterlebnis. Nach zwei Stunden Stagetime war Schluss und für die ersten Festivalbesucher war auch das der Moment, sich aus Obermehler zu verabschieden.

44_Freiwild_GOND_Samstag_Obermehler_20_07_24_JanaStahl-4-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerWer den letzten Abend aber noch in vollen Zügen genießen wollte, gönnte sich feinste Wolle Petry Cover mit Dirk Maron, stapfte zur Erdbeerbowle oder nahm noch den letzten Act des Abends mit und ließ den Samstag mit Schlussakkord ausklingen.

Eigeninitiative Campstage

Neben den drei Bühnen, die offiziell vom Veranstalter betrieben werden, gab es wie die Jahre zuvor auf dem Campingplatz eine privat organisierte Campstage. Dort spielen unter anderem Bands, die bereits auf einer der Hauptbühnen gespielt haben nochmal ein ergänzendes Set. Aber auch Bands, die keinen Slot auf den Hauptbühnen ergattern konnten, sind immer herzlich willkommen. Dort haben vor allem Einzelkünstler und Newcomer eine Chance, sich trotzdem auf der G.O.N.D. zu präsentieren. In den vergangenen Jahren hat es sogar Größen wie die KrawallBrüder auf die Campstage verschlagen. Es lohnt sich also immer einen kleinen Abstecher auf den Campingplatz zu machen.

Feedback der Gäste

Wir haben die Festivalbesucher nach Feedback zur G.O.N.D. 2024 gefragt und fast ausnahmslos überschwängliche Reaktionen bekommen. Der neue Standort in Obermehler war eine fantastische Wahl: Gute Infrastrukturen, jede Menge Platz und das zentral gelegene Infield inklusive Merchmeile war für jeden Besucher fußläufig zügig zu erreichen. Nette und hilfsbereite Security, eine gelungene Auswahl an Essensständen und der Supermarkt sorgten für zusätzliches Wohlbefinden. An einigen Stellschrauben kann für das nächste Jahr allerdings noch gedreht werden. Vor allem an den Gastroständen hätten sich viele Besucher gerne mehr Sonnenschirme gewünscht, da Schatten bei den heißen Temperaturen Mangelware war. Außerdem waren die Laufwege zu den sanitären Anlagen recht weit und vor allem für die weiblichen Gäste zu wenig.

Neues Konzept

05_-Biersturm_GOND_Donnerstag_Obermehler_Marco-Stahl-2-300x200 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in ObermehlerDie Veranstalter gaben auf unsere Nachfrage hin bereits bekannt, dass am Konzept für die sanitären Anlagen bereits gearbeitet wurde. Kommendes Jahr soll Shit and Shower im Ticketpreis enthalten sein, weshalb der Kauf eines separaten Bändchens entfällt und jeder Festivalbesucher alle Anlagen uneingeschränkt nutzen kann. Ebenfalls sollen noch mehr Toiletten und Duschen durch das neue Konzept zur Verfügung gestellt werden können, da die Kosten besser kalkulierbar sind.

Zudem gab es auch ein ganz besonderes Lob einer Besucherin, die aufgrund einer chronischen Erkrankung oftmals in ihrem Alltag eingeschränkt ist in. Sie fühlte sich aufgrund des Rock’n‘Ruhe Bereichs, der sauberen sanitären Anlagen und der jederzeit hilfsbereiten Security so gut aufgehoben, dass sie das Festival trotz ihrer Einschränkungen in vollen Zügen genießen konnte. Auch wir haben uns rundum wohlgefühlt und freuen uns schon, wenn die G.O.N.D. im kommenden Jahr voraussichtlich wieder in Obermehler stattfindet.

Eine wichtige Info für alle, die auch im kommenden Jahr wieder dabei sein wollen, gibt es schon jetzt: Wer bereits ab Mittwoch auf das Gelände möchte, muss unbedingt die Frühanreise dazu buchen. Diese wird von 12 – 22 Uhr am Mittwoch möglich sein, alle anderen werden erst am Donnerstag auf das Gelände gelassen.

Infos und Tickets bekommt ihr zeitnah unter: https://gond.de/

Hier findet ihr unsere umfangreiche Galerie der G.O.N.D. 2024:

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Lisa-Bergisch-150x150 G.O.N.D. 2024 – Voller Erfolg in Obermehler

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