Video Check November 2025
Wenn die Tage kürzer werden, scheinen Bands Langeweile zu haben und knallen ein Video nach dem anderen raus. Aus diesem Grund heißt es heute: Handverlesen. Handverslesen sind JEANLUC, PITSHOT zusammen mit Toifel, GHETTO JUSTICE, Kanonenfieber und Stunde Null. Wie immer haben wir am Ende des Artikels, noch ein paar mehr interessante Videos aus dem November verlinkt. Viel Vergnügen.
JEANLUC – Albtraum
Den fast perfekten Auftakt übernehmen die Emotionsrocker von JEANLUC. Sie waren mit der Veröffentlichung von „Albtraum“ für unseren Oktober Check leider zu spät dran, verdienen dennoch hier bewertet zu werden. Denn ein weiteres Mal zeigt sich, dass viel Aufwand für die Verknüpfung des Liedtextes mit dem Bildmaterial betrieben wurde. Und das mit Erfolg. „Albtraum“ ist ein Song über starke psychische Belastung, Angst und Überforderung. Ein Thema, das viele junge Menschen aus dem Herzen spricht. Wechselnde Aufnahmen in der Story zwischen Fiktion, Realität und dem immer wieder präsentierten Fokus auf die Band, mit perfekt gesetzten visuellen Breaks und Einspielern machen richtig Laune. Störend wirkt lediglich die „13.03“, die ab und zu eingeblendet wird. Sie dient als Hinweis. Denn an diesem Tag, im Jahr 2026, erscheint ihr neues Album VISIONEN. Musikalisch wird serviert, was JEANLUC definiert. Deutsche Rock Musik, die Elemente aus dem Crossover und den Core Genres sinnvoll, effektiv und authentisch in ihre Songs einbaut.
PITSHOT feat. Toifel von Berliner Weisse – F*ck You
Mit weniger Aufwand, dafür klarer in der Aussage definiert und dennoch genauso aktuell, lässt PITSHOT, in Kooperation mit Toifel von Berliner Weisse, es textlich und musikalisch krachen. Streetpunk und treibende Metalparts treffen im Anti-Rechts-AFD-Song das tiefbraune Herz dort, wo es weh tut, und lassen es schön langsam ausbluten. Hier braucht es nicht mehr. Die für das Video abgedrehten Szenen als Politiker sind ein schönes Gimmick für den Verbraucher, um das Video rund zu machen. Passt, tut nicht weh, ist stimmig. Dennoch hätten es hier Originalszenen aus Bundestagsdebatten oder ähnlichem dem Ganzen die Krone aufgesetzt.
GHETTO JUSTICE – “Fast Lane” & “2 Cool 2 Steps”
Als Freund des Hardcores, ist es ein Besonderes, euch in diesem Video-Check, GHETTO JUSTICE aus Berlin vorzustellen. Wie schon im ersten Video zur am 21. November erschienen EP DOWNER, werden gleich zwei Songs verarbeitet. Warum gleich zwei, das bleibt verborgen. Ich tendiere dazu, zu sagen, dass ein Song zu kurz gewesen wäre. Mit hochgehaltener „GOOD NIGHT WHITE PRIDE“ Flagge, Sprayer Szenen, U-Bahn Aufnahmen, Skate Park-, Plattenbau- und Bengalo Feuer Sequenzen bedient sich GHETTO JUSTICE wirklich jedem Hardcore Klischee. Fans werden es lieben. Punkt. Wir feiern die plakativen Aufnahmen, die aufs nötigste reduzierten Textfragmente und den in Tempo und Aggressivität gesteigerten Sound.
Kanonenfieber – Der Füsilier 1
Abgedreht beim Summer Breeze 2025, gibt es von der vorzeige- und bestimmt einzigen deutschsprachigen Grindcore Band (Projekt) ein Feuerwerk an Live-Präsenz zum Video „Der Füsilier 1“. Zu finden auf dem am 26. Februar 2026 in den Regalen stehenden Album SOLDATENSCHICKSALE. Als Füsilier bezeichnete man einen Soldaten, der mit einem Gewehr bewaffnet zu Fuß unterwegs war. So viel dazu. Das Video zeigt eindrucksvoll mit viel Drohnen Kamera, Gitarren Body Cam, Zeitlupen Aufnahmen des Publikums und dem wohl schnellsten Schlagzeuger, Kanonenfieber in ihrer Essenz. Das Gesamtwerk nimmt musikalisch keine Rücksicht auf Elemente des Mainstreams. Hier heißt es lieben oder hassen.
Stunde Null – Ein letztes Mal
Zum Abschied lässt Stunde Null alles nochmal Revue passieren. Am 29. November endet ihre Abschiedstour. Das Video zu „Ein letztes Mal“ zeigt Momente mir ihren Fans, die über Social Media geteilt wurden. Für jeden, der einmal einen Fan Moment hatte wird sich ein Blick in das Video lohnen. Etliche werden sich wiederfinden. Ohne viel Aufsehen im Video, jedoch stilvoll hergerichtet, verabschiedet sich Stunde Null von ihren Fans.
Wir erwähnten es schon, der November war voll, voll, voll mit neuen Videos. Hier weitere Empfehlungen aus der Redaktion:
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Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.
Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.








