Am vergangenen Wochenende luden die fünf Südtiroler von Unantastbar in ihre Heimat ein, um bei der dritten Auflage des Gegen die Stille Festivals 2024 noch einmal auf ihr 20-jähriges Jubiläum anzustoßen. Zwar hätte es fast kein happy end gegeben, da der Regenfluch wohl nun auch auf Sterzing liegt, aber zum Glück war Petrus am Ende gnädig. Doch nun von Anfang an … 

Ein Workout der Extraklasse 

Für alle früh Angereisten und Feierwütigen gab es dieses Mal schon am Donnerstagabend eine kleine Warm-up-Party, die kostenlos besucht werden konnte. Hier wurde sich auf die kommenden Tage eingestimmt. Am Freitag ging es dann pünktlich am Abend mit den fünf Schwaben von WILLKUER los. Ab dem ersten Moment konnten sie den gut besuchten Marktplatz in Sterzing in ihren Bann ziehen. Sie lieferten wie gewohnt eine mega Show und waren die perfekte Einstimmung im zweitägigen Kampf gegen die Stille. Im Anschluss übernahmen The New Roses die Bühne und ließen mit ihrem explosivem Rocksound die Berge erbeben. Als Abschluss für den ersten Abend gab es noch ein Workout von und mit Alexander Eder zu bestaunen. Er fegte über die Bühne, animierte die Menge zum Springen und Tanzen und holte alles aus dem Publikum heraus. 

Über Stock und Stein 

Am nächsten Morgen hieß es schon früh raus aus den Federn und rauf auf den Hausberg, denn ab 9 Uhr gab es ein Weißwurst-Frühschoppen bei der Rosskopf Bergstation. Hier sorgten Die Bergdiamanten für den passenden Mix aus zünftiger Schunkel-Musik und modernem Party-Schlager. Nebenher konnte man sich beim Meet and Greet mit den Gastgebern Erinnerungsfotos holen oder noch ein Autogramm abstauben. Ab hier ging es von Hütte zu Hütte. Es gab feinsten Rock’n’Roll mit der Südtiroler Rockröhre Ina Pross, bevor es mit den zwei selbsternannten Rampensäuen Seppo und Flori von Forgotten Lyrics und ihren Punkrock Classics weiterging. Die beiden bewiesen, dass selbst die Südtiroler Kühe einen guten Musikgeschmack haben, sodass es sogar tierischen Besuch bei der Furlhütte gab. Als nächstes lieferten Sitting Bull eine grandiose Rockcover-Session, bis Grenzenlos mit ihrem ersten reinen Akustik-Set auf dem Dach der Sternhütte aufwartete. Dies war dann auch das Ende der musikalischen Unterhaltung inmitten des herrlichen Bergpanoramas. Am Fuße des Rosskopfs, an der Talstation, erwarteten King Kongs Deoroller die Feierwütigen, um mit ihrer charmant-witzigen Art im Zeichen des Affens zu feiern. 

Am Abend ging es dann wieder weiter auf den Marktplatz, wobei der Blick aber immer wieder Richtung Himmel ging, denn das aufziehende Gewitter kam immer näher und die Wolken wurden immer dunkler. The Cloverhearts brachten etwas internationalen Flair in das beschauliche Südtirol. Sie überzeugten mit ihrem Australian Celtic Punk und heizten der Menge ein. Dann zog das Gewitter samt Starkregen einmal direkt über den Ort und durchflutete leider auch die Bühne, sodass das Programm unterbrochen werden musste. Die Crew tat ihr Bestes, um alles so schnell wie möglich wieder zum Laufen zu bringen. Als der Regen nachließ, konnte zumindest mit dem Special Act, den Schuachplattler Stilfes-Trens gestartet werden.  

Landunter in den Bergen  

Mit ein bisschen Verspätung war es so weit, die fünf Männer von Unantastbar, weshalb tausende nach Südtirol gereist waren, konnten endlich die Bühne entern. Der Regen hatte der Zuschauermenge keinen Abbruch getan und die kleine technische Unterbrechung im zweiten Song ebenso wenig. Zwar gab es nur eine abgespeckte Version ihrer Licht- und Pyroshow, doch Unantastbar sah man die Freude auf diesen Moment an und sie feierten nochmals gebührend ihr 20-jähriges Jubiläum. Besonders stolz waren sie auf die gelungene Zusammenarbeit mit der Stadt Sterzing und dem Tourismusgenossenschaft Sterzing, damit dieses außergewöhnliche Event wieder im Herzen des kleinen Städtchens sattfinden konnte. Und damit konnte auch die offiziellen Jubiläumsshow einen gebührenden Abschluss finden. 

Wir freuen uns schon, wenn es in vermutlich zwei Jahren einen neuen Kampf Gegen die Stille im schönen Land der tausend Berge geben wird. Denn dieses Festival sollte sich keiner entgehen lassen. Die Organisation ist top, die Einheimischen empfangen einen herzlich und die Aussicht auf dem Rosskopf ist atemberaubend. 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Sina Kirschbaum

Crew | Grafik | Redaktion

Ich komme aus dem Herzen Württembergs, Reutlingen und bin Herzblut-Grafikerin, sodass ich das VRR Team hauptsächlich im Hintergrund seit Ende 2018 unterstütze. Doch ab und zu haue ich eben doch in die Tasten und bin ebenfalls auf einigen Festivals/Konzerten regelmäßig anzutreffen. Meine erste große Band-Liebe gilt zwar nach wie vor Linkin Park, doch seit ich 2010 von Frei.Wild mit dem Deutschrockvirus infiziert worden bin, wächst die Zahl der Bands, die mein Herz höher schlagen lassen.