ENGST zelebrierte in München zehn Jahre Hymnen der Verlierer

Der Titel 10 Jahre Jubiläumstour klingt auf den ersten Blick vielleicht erst einmal ein bisschen lahm, aber München, was war das denn bitte?! Ein ganzes Jahrzehnt ENGST musste unbedingt gefeiert werden und dafür war das Werk im Münchner Backstage absolut bestens geeignet. Obwohl wir uns mitten im Dezember befinden, stiegen die Temperaturen im Süden des Landes ins Unermessliche. Gemeinsam mit der Alex Mofa Gang feierten die Berliner ihr erstes größeres Jubiläum absolut standesgemäß und hinterließen nichts als glückliche Gesichter.

Ein Auftakt mit Charme, Druck und klarer Kante

Den Anfang machte also die Alex Mofa Gang mit einer Mischung aus Spielfreude, Punk-Attitüde und diesem unverwechselbaren Charme, der ihre Songs so zugänglich macht. Zwischen treibenden Gitarren, eingängigen Refrains und genialen Texten gelang ihr genau das, was eine Vorband leisten muss: Sie holte das Publikum ab, nahm es an die Hand und führte es direkt hinein in den Abend. Die Band wirkte dabei nie wie nur ein Opener, sondern wie ein fester Bestandteil dieses Abends, der den emotionalen Boden für das Kommende bereitete.

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Angefangen damit, dass Sänger Sascha direkt beim ersten Song mitten ins Publikum ging, sagt über die Energie der Band eine ganze Menge aus. Oder doch eher die Sprungaufforderung im zweiten Song? Das absolute Highlight während der Alex Mofa Gang war dann aber wohl doch eher der Sprung von der Traverse über dem Publikum zu „Holiday Inn“. Auch wenn der Stagedive-Moment ursprünglich ganz anders von einem kofferartigen Gefährt ins Publikum geplant war, war diese Spontanität jedoch der absolute Hammer. Wenn das nicht im Gedächtnis bleibt, dann wissen wir auch nicht.

Wenn Punkrock Haltung bekommt

Als ENGST schließlich die Bühne betrat, entlud sich dann auch endgültig die angestaute Energie des Publikums schlagartig. Vom ersten Akkord an war klar, dass hier nichts zurückgehalten wird. Die Fans begrüßten ihre Helden mit einem ordentlichen Fahnenschwenk aus dem Publikum. Die Band spielte mit einer Wucht, die nicht nur laut, sondern vor allem ehrlich war. Das Publikum sang jede Zeile mit, als wären diese Texte gemeinsame Erlebnisse, geteilte Gedanken und verbundene Erinnerungen. ENGST bewies einmal mehr, dass Punkrock nicht nur Krach, sondern Kommunikation ist.

Die Moshpit Crew gab sich an diesem Abend besonders Mühe. Zu Beginn von „Drei Uhr Nachts“ flogen aus dem Graben die Knicklichter in die Masse. Als Matthias sich bei „Ist mir egal“ ins Publikum begab, schmückten Seifenblasen das Bild vor der Bühne. Die ausgesuchten Damen für die Punkrockpolonaise wurden mit riesigen Kronenballons zu „König“ ausgestattet. Außerdem flogen massenhaft Luftballons zu „Träumer & Helden“ über die Köpfe der Fans. Danke, dass ihr alle diese besonderen Momente möglich macht. Das war ganz groß!

Nähe, die unter die Haut geht

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Was diesen Abend besonders machte, war die Nähe. Trotz der Lautstärke, trotz der Energie, fühlte sich alles persönlich an. ENGST schaffte es, einen Raum zu öffnen, in dem sich jede und jeder gesehen fühlen konnte. Egal, ob man zum ersten oder zum zwanzigsten Mal dabei war. Es wurde geschwitzt, geschrien, gelächelt und für ein paar Stunden war draußen alles egal. Solidarische vier Hüpfer nach links und wieder nach rechts gab es zu „Alle wollen alles“ und Gitarrist Ramin surfte zu „Eskalieren“ über das Publikum. An diesem Abend passierte einfach so viel, dass dies kaum alles in einen Bericht passt. Es war einfach absolut einmalig.

Mit einem starken Auftakt der Alex Mofa Gang und einer intensiven, ehrlichen Show von ENGST wurde dieser Abend in München zu mehr als nur einem Live-Erlebnis. Es war ein Statement für Zusammenhalt, für das Laut-sein, wenn es nötig ist und für Musik, die nicht nur unterhält, sondern bewegt. Ein Konzert, das im Kopf, im Herzen und irgendwo tief im Bauch bleibt. Großartig.

Zu unserer Bildergalerie von diesem fantastischen Abend kommt ihr HIER entlang.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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Redaktion

Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?