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15 Jahre G.O.N.D. – Das Jubiläum mit Los Tioz

Unsere fette Fotogalerie findet ihr am Ende des Artikels!

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Am Wochenende gelang den Veranstaltern der G.O.N.D., Kiedi und Timo, das unmöglich Geglaubte: Die Onkelz als Coverband ihrer eigenen Songs unter dem Namen Los Tioz live auf der Größten Onkelz Nacht Deutschlands! Bis die „Götter“ tatsächlich die Bühne betraten, konnte es wohl noch keiner wirklich glauben, doch der Traum vieler Fans wurde in diesem Jahr Wirklichkeit. Mit 18.000 feierwütigen Besuchern meldete die G.O.N.D. in diesem Jahr „Sold out“. Doch wir fieberten nicht nur auf die Sensation Böhse Onkelz hin, denn das Line Up der G.O.N.D. hielt außerdem die Crème de la Crème der Szene bereit – und eine schier unfassbare Menge an Onkelz-Coverbands.

Das Happening um Mitternacht

Für uns startete die G.O.N.D. bereits am Dienstagnachmittag. Während wir uns auf dem Campingplatz häuslich einrichteten und die ersten Kaltgetränke flossen, warteten wir ungeduldig auf das erste Highlight des Festivals. Pünktlich um 0:01 Uhr sollten die ersten Besucher das Gelände bei der Frühanreise stürmen. Fotografen, Videografen und die Veranstalter standen als Begrüßungskomitee bereit und beobachteten gespannt, wie Zelte, bollerwagenweise Getränke, Musikanlagen, Kühlschränke und Co auf das Gelände gezerrt wurden. Von Einkaufswagen bis hin zu selbstgebauten Bollerwagen waren alle Transportmittel recht.

G.O.N.D.-Ikone

Da die ersten Bands erst gegen Abend spielen sollten, war am Vormittag genug Zeit, über den Campingplatz zu schlendern. Am Nightliner griffen wir Mike, Schlagzeuger von Neurotox, auf, den wir kurzerhand mit auf die Tour nahmen. Zunächst stand ein kleiner Abstecher beim Camp von MasterJam an, der durch seine G.O.N.D.-VLOGs zu einer regelrechten Ikone unter den Besuchern geworden ist. Schaut mal auf seinem Kanal vorbei, falls ihr bisher noch nicht das Vergnügen hattet: https://www.youtube.com/c/AWPMasterJam

Azubi-Projekt und Drumbattle

Weiter ging es zum Erdbeerbowle-Stand, bei dem sich Mike ein Späßchen erlaubte. Er erzählte dem jungen Mann an der Zapfanlage, dass wir ein Azubi-Projekt machen würden, bei dem wir jede mögliche Tätigkeit auf dem Festival einmal selbst erleben müssten. Völlig überzeugt davon, ließ der Kollege uns an die Zapfanlage. Das Spiel wiederholte sich am Bierstand und gipfelte an der Campstage mit einem Drumbattle zwischen Mike und unserem Vollgas Chef Marco. Ihr müsst wohl nicht lange raten, wer dabei die Nase vorn hatte.

Merchmeile

Die Merchmeile auf der G.O.N.D. ist nicht nur da, um sich mit Klamotten einzudecken. Hier stehen Bands wie die KrawallBrüder noch selbst hinter der Theke und kümmern sich um ihre Fans. Man konnte sich dort mit Plaudereien die Zeit vertreiben oder bei der ein oder anderen Band auch mal ein Schnäpschen mittrinken. Eines der Highlights war der Stand der Thekenproleten. Ich verrate nicht zu viel, aber: Wenn ihr das nächste Mal die Thekenproleten seht, geht doch einfach mal an den Merchstand und fragt, warum sie noch eine Hose anhaben. Ihr dürft mir später für den Tipp danken.

Die Energie vom ersten Tag

Nach allerhand Mumpitz auf dem Campingplatz starteten Neurotox offiziell die G.O.N.D. auf der „La Familia Stage“. Den ersten G.O.N.D.-Headliner Kärbholz erwarteten die Fans bereits bestens gelaunt und noch mit der Energie, die man an einem ersten Festivaltag hat. Nach zwei Bands schloss das Infield bereits und die Party verlagerte sich in die Festhalle. Donnerbalken spielten bis spät in die Nacht bunt gemischte Rock-Cover und das Publikum feierte, bis die Security sie in den frühen Morgenstunden aus der Halle kehrte.

Sie sagte „Ja!“

Der zweite Tag hielt ein deutlich strafferes Programm bereit. Schon um 11 Uhr startete der OiFriese auf der Indoor-Stage. Unser Campingplatz-Kollege war merklich aufgeregt, vor so einem großen Publikum auftreten zu dürfen. Haukes Geheimtipp für eine stabile Stimme: Hustenbonbon in Jacky auflösen. Wohl bekomms! Nachdem D!rekt und Himmelstürmer der Menge in der Festhalle eingeheizt hatten, öffnete wieder das Infield. Dort hielten Leidbild eine ganz besondere Überraschung bereit. Lange vorbereitet und heimlich organisiert, überraschte Gitarrist Koma seine Freundin Rosa mit einem Heiratsantrag. Die sonst so taffe Rosa war zu Tränen gerührt und sagte selbstverständlich „Ja“. Herzlichen Glückwunsch vom ganzen Vollgas-Team an die Beiden.

Halt die Worscht hoch!

Wenn riesige Würste über das Infield fliegen, dann ist Versus nicht weit! Sänger Nils erzählte später, wie stolz er darauf ist, dass es seine Band ohne großes Label geschafft hat, einen so großartigen Slot auf diesem beeindruckenden Festival zu bekommen. Er zeigte mir seinen G.O.N.D.-Becher und wo Versus auf dem Line Up standen und meinte, dass er ehrfürchtig ist, wie schnell seine Band von ganz unten eine – ich zitiere – gesunde Eichellänge nach oben gerutscht ist.

Auch Eizbrand waren völlig geflasht von ihrem Auftritt, bei dem schlichtweg die Hölle losbrach – ohne zu übertreiben. Die unbändige Spielfreude, gepaart mit authentischen und mitreißenden Texten hat nicht nur uns in den Eizbrand-Bann gezogen, sondern auch einige andere, wie das rappelvolle Infield zeigte. Das schreit nach Nachschlag!

Wir sind Artefuckt!

Der Trubel um Artefuckt und deren Auftritt beim Borna Open Air schlug auch auf der G.O.N.D. noch seine Wellen. Einige der Besucher ließen sich extra Anti-Artefuckt-Shirts drucken oder versuchten mit „Haymaker“-Rufen für Stunk zu sorgen. Doch Artefuckt sind Vollprofis, die sich von sowas nicht aus der Bahn werfen lassen und legten unbeirrt eine grandiose Show hin. Genau so zeigt man Hatern den Mittelfinger! Am Ende des Tages spielte Veranstalter Kiedi noch Streitschlichter und brachte Stöbi von Haymaker und André von Artefuckt an einen Tisch.

Feuer frei!

Krawall, Krawall, Krawallbrüder! Der Headliner des zweiten Tages auf der G.O.N.D. war niemand Geringeres als die KrawallBrüder. Damit auch niemand auf die Idee kam, Bengalos zu zünden, sorgten die Brüder auf der Bühne einfach für genug eigenes Feuer. Einen kleinen Patzer gab es jedoch und bei “Auf Messers Schneide” sprang Frontmann Pascal für Flo ein. Das zeigt wieder deutlich das die Musik hier noch selbst gemacht wird und rückt die Brüder weiter in ein sympathisches Licht. Playback? Brauchen wir nicht. Bis halb 5 Uhr in der Früh spielten sich anschließend noch 28, Schlussakkord und Böhse Neffen die Finger wund.

Die Gebrüder Obsi

Nach einer viel zu kurzen Nacht schleppten wir uns mit müden Augen zur Indoor-Stage, wo SchEdelweiss bereits mit einem Überraschungsgast auf uns warteten. Obsi von Alles mit Stil stürmte die Bühne. Warum, fragt ihr euch? Obsis Bruder teilt seine Leidenschaft zur Musik und steht ebenfalls am Mikrofon.

Nachdem Unbelehrt als letzter Act auf der Indoor-Stage abgeliefert hatten, ging es nach einer kurzen Verschnaufpause weiter zu Formlos auf das Infield. Obwohl die Halle gut besucht war und man deshalb hätte annehmen können, dass die Leute schon bereit zur Eskalation sind, blieb es vor der Hauptbühne dünn besiedelt. Erst für die Südtiroler Rampensäue Foiernacht pilgerten so langsam mehr Leute vor die Bühne. Kein Wunder, denn bei der Bühnenperformance bleibt definitiv kein Auge trocken!

Ohne uns geht nichts

Bei Grenzen|Los brachen dann endgültig alle Dämme. Mit ihrem unangefochten beliebtesten Hit „Handwerk, ohne uns geht nichts“ rissen sie selbst die letzten bis dato noch unmotivierten Zuschauer mit. Als kleines Special holten sie Kremer auf die Bühne und performten ihren gemeinsamen Coversong „Layla“ – allerdings nur Playback.

Welcher Veranstalter hat schon Zeit, auf seinem eigenen Festival aufzutreten? Kiedi ließ sich die Gelegenheit dennoch nicht nehmen und stand mit King Kongs Deoroller auf der Bühne und versüßte uns die Wartezeit auf Unantastbar mit den altbekannten Songs der Affenbande. Gespannt fieberten wir darauf hin, Unantastbar auf der Bühne zu sehen. Ein großes Fragezeichen blieb, ob es bei „Das Stadion brennt“ dieses Mal tatsächlich ohne Zwischenfälle wegen gezündeter Bengalos bleiben würde. Doch trotz Waldbrandgefahr und dichtem Gedränge konnten einige Besucher nicht auf das Zündeln verzichten. Blitzschnell zogen Sicherheitskräfte die Übeltäter aus der Menge. Dabei nahmen sie allerdings wenig Rücksicht auf andere Besucher und schubsten mich als Unbeteiligte im Gedränge beinahe zu Boden, als sie einen der Feuerteufel abführten. Nach Unantastbar gab es noch jede Menge Onkelz-Cover, um den Tag ausklingen zu lassen.

Den Körper schänden

Tag 4 ist, wenn man sich zum ersten Bier oder Äppler zwingen muss, was man die Tage zuvor noch mit Begeisterung runtergestürzt hatte. Aber wie sagt man so schön: Man muss seinen Körper schänden! Nachdem wir uns mit der vollen Dröhnung Kaffee zurück ins Leben geholt hatten, stapften wir zur Halle für Ampex. Zur Verwunderung mussten wir feststellen, dass sie als vermutlich einzige Band auf der gesamten G.O.N.D. zu spät anfingen. Da die Spielzeiten extrem eng getaktet waren, war klar, dass sie nicht ihr ganzes Set spielen können. Vorzeitig wurde den Frischlingen der Saft abgedreht. Hier hörten wir von der Security erstmals die Gerüchte, dass sich ein Abstecher an die Campstage lohnen könnte.

Spektakel auf der Campstage

Während Morgenrot auf dem Infield spielten, hatten sich die KrawallBrüder auf der Campstage eingefunden und weil die Brüder keine halben Sachen machen, hatten sie auch schon ihr sämtliches Equipment dort aufbauen lassen. Als die ersten Töne erklangen, war auf dem Campingplatz kompletter Ausnahmezustand. Dicht gedrängt wollte keiner dieses Spektakel verpassen. Spontan setzte sich der Sänger von Rotz & Wasser noch ans Schlagzeug und trommelte einen Song mit. Und weil das Ganze so viel Spaß gemacht hatte, übernahmen nach dem Auftritt der KrawallBrüder Rotz & Wasser die Campstage und gaben ihre Songs zum Besten.

Weltuntergangs-Szenario

Wir machten derweil einen Abstecher an den Terpentinstand zum Schnäpseln – liebe Grüße an der Stelle an die geile Crew von Terpentin. Pünktlich zu Herzlos standen wir dann wieder an der Bühne und konnten beobachten, wie das Wetter schlagartig umschwang. Plötzlich schüttete es wie bei einem Weltuntergangs-Szenario, doch Herzlos zogen unbeirrt weiter ihren Gig durch. Später erzählte Jogi von Rockwasser, wie sie gerade beim Aufbau waren, als die Hölle losbrach. Er musste sich ein Tränchen verdrücken, als er sah, wie die Leute vor der Bühne langsam den Platz verließen, um ins Trockene zu kommen. Doch die Träne war vertane Liebesmühe. Pünktlich zu Rockwasser kam wieder die Sonne raus und der Platz war schnell wieder proppenvoll. Da dürfte dem lieben Jogi sicher das Herz aufgegangen sein.

Meterhoch Ficken

Rotz & Wasser sind bekannt für schräge Opener ihrer Show. So legten sie schon Tänzchen im Bademantel hin, fuhren mit einem Segway auf die Bühne und vieles mehr. Dieses Mal nahmen sie spontan eine riesige, ferngesteuerte, aufblasbare Ficken-Flasche mit auf die Bühne. Warum auch nicht? In der Zwischenzeit hatte sich am Einlass eine Schlange gebildet, die unbegreifliche Ausmaße annahm. Wir stoppten die Zeit, die wir vom Anfang bis zum Ende brauchten. Wir liefen knapp eine Minute in zügigem Schritttempo und befanden uns weit hinter der Campstage, als wir das Ende erreichten. Da blieb den Besuchern definitiv genug Zeit für einige Warteschlangen-Biere. Der Grund, warum so ein heftiger Andrang war, wartete bereits im gut gesicherten Backstage-Bereich auf seinen Einsatz.

Die Götter kommen

Noch während Toxpack spielten, wurden die VIP-Gäste, Bands und Co im Backstage nervös. Security sperrten den Zugang zur Bühne ab. Als es dann endlich so weit war, ging alles ganz schnell. Die Idole einer Generation, die Böhsen Onkelz höchstpersönlich, huschten umringt von Security vorbei und der ein oder andere versuchte noch, einen schnellen Schnappschuss zu machen. Dann kam der Moment, auf den alle hingefiebert hatten. Die Böhsen Onkelz unter ihrem Synonym Los Tioz betraten die Bühne. Kiedi und Timo erfüllten sich selbst und den Fans einen lang gehegten Traum. Die zwei Stunden Stagetime vergingen wie im Fluge und hinterließen gerührte und begeisterte Festivalbesucher. Ob sich dieses Spektakel auf der G.O.N.D. noch einmal wiederholen könnte, ließen sich Kiedi und Timo offen. Nach diesem unsagbaren Erfolg würde uns das allerdings nicht wundern.

Doch selbst nach Los Tioz war noch lange nicht Feierabend. Zu unserer Überraschung standen tatsächlich noch einige Hartgesottene in der Indoorhalle und hatten bei den EgOisten noch ausreichend Energie für Pogo. Mit schmerzenden Füßen und völlig übermüdet schleppten wir uns zurück ins Zelt, um am nächsten Tag die Heimreise anzutreten.

Wir sagen Dankeschön, 15 Jahre die G.O.N.D.

Wir bedanken uns ganz herzlich bei dem gesamten Team der G.O.N.D., die uns allen ein grandioses Wochenende beschert haben. Und wenn ich Wochenende sage, meine ich eigentlich schon fast eine ganze Woche! Im kommenden Jahr wird die G.O.N.D. seit langer Zeit nicht in Rieden-Kreuth stattfinden, sondern wandert an den Lausitzring. Dort besteht zudem die Möglichkeit neben dem Auto zu zelten, was zwar für Besucher großartig ist, wir aber werden das Happening bei der Frühanreise schmerzlich vermissen. Tickets könnt ihr bereits bestellen: https://shop.gond.de/tickets

Zu den Fotos HIER entlang:

15 Jahre G.O.N.D. – Galerie

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

"Immer Vollgas und keine Angst vorm Scheitern. Immer Vollgas, immer nach vorne immer weiter..."

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