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Video Check IV – April

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Der April machte uns wettertechnisch verrückt. Vier Jahreszeiten an einem Tag und jeden Tag war das Wetter anders. Immerhin konnten wir uns darauf verlassen, dass es regelmäßig neuen Stoff von den Bands der Szene gab und hiermit präsentiere ich euch meinen April Video Check.

Ochmoneks – Rauche das Leben bis zum Filter

Anfang Oktober veröffentlichen die Ochmoneks ihr neues Album und hier ist der erste Titel. Als Gastschauspielerin engagierten die Jungs Sunny Tiger, welche dem ein oder anderen bereits bekannt sein sollte.

Der Song spricht aus der Seele und macht gute Laune – ein super Vorgeschmack, auf das, was da noch kommen mag. Verkriecht euch nicht und macht das Beste aus allem. Die guten Zeiten liegen nicht vor uns, sondern wir sind trotz allem genau im Hier und Jetzt und dieses Gefühl vermitteln Song und Video.

 

Philipp Burger – Es sind doch nur Tränen

Philipp hat diesen Monat gleich zwei Songs seiner Solo-Platte veröffentlicht. Das Video verdeutlicht, dass jeder Mensch Sorgen und Nöte hat. Die Frage ist immer, wie man damit umgeht. Wenn man sich bewusst macht, dass auch Tränen nichts Schlimmes sind und jeder Mensch mal eine dunkle Zeit hat, dann muss man sich vielleicht Gedanken machen, ob die eigenen Probleme wirklich so groß sind, wie sie einem vorkommen oder vielleicht „Luxussorgen“ sind. Mit diesem Song spricht Philipp, wie so oft, vielen aus der Seele. Soundtechnisch könnte es aber ein Lied der gesamten Band sein – hier hört man nichts von Solo-Platte, ich bin gespannt, ob sich das noch ändert.

VIVA – Mach die Augen auf

Auch VIVA melden sich zurück und präsentieren mit „Mach die Augen auf“ eine weitere Single ihres kommenden Albums. Der Song schmettert ein passendes Statement zur heutigen Zeit und der Buderuspark Hirzenhain ist eine mega Location dafür. Mach die Augen auf in der heutigen Zeit und folge nicht allem und jedem blind. Menschen verändern sich, deshalb müssen wir nicht glauben, dass sie den besseren Weg gehen.

Dreht die Anlage auf und hört euch den Song an!

Existent – Kartenhaus

Nachhaltigkeit. Nicht nur in den Medien auch bei Existent ein wichtiges Thema, dem sich die Jungs mit ihrem neuen Song „Kartenhaus“ widmen. Das Video ist düster, der Sound geht Richtung Metal mit harten Riffs und einer spannenden Stimme. Der Name ist hier Programm und so taucht auch immer wieder das Kartenhaus im Video auf. Macht euch mal alle mehr Gedanken, ob ihr die Sachen wirklich braucht, die ihr gerade in eurem Einkaufswagen habt oder ihr gerade wirklich ein sinnvolles Geschenk kauft – der Band liegt es einfach am Herzen, mit ihrer Musik das Bewusstsein für das Thema Umwelt & Klima zu schaffen, beziehungsweise dies zu stärken und ihren Teil dazu beizutragen. Und das machen sie meiner Meinung nach wirklich gut.

V.E.R.S.U.S. – Was bewegt die Welt

Anlässlich ihres vierten Band-Jubiläums hauen die Jungs von V.E.R.S.U.S. einen Charity-Song raus, der die angeschlagene Kunst- und Kulturszene in Deutschland unterstützen soll.
Mit jedem Download wird gespendet. Song und Video schließen sich diesem Thema voll und ganz an – ein gefangener Künstler – diese Bild reicht vollkommen aus. Schaut euch das Video an, ladet euch den Song herunter und verbreitet es in der Welt. Für mich eines der besten Werke dieser Band bisher.

Todsünde – Sell yourself

Mit ihrer dritten Single überraschen Todsünde vermutlich nicht nur mich. Die Jungs schmettern euch den neuen Song nämlich in Englisch um die Ohren und ich muss sagen, mir persönlich gefällt das richtig gut. Ein bisschen Deutsch ist dennoch drin, „Bis zum Tod“ hört man die Jungs zwischendurch schreien. Ein düsteres Video, ganz im Stil von Todsünde und eine Message, die Castingshows und das System dahinter in Frage stellt. Ein Plattenboss aus Castingformaten nutzt seine Künstler aus, bindet diese mit Knebelverträgen, anschließend lässt er sie fallen und am Ende ist er der Einzige, der wirklich abkassiert. Ein Groove-Metal-Monster in englischer und deutscher Sprache, mit einem Refrain zum Mitsingen.

Mantikor – Nur ein Wort von dir

Warum die Jungs auf Social Media in letzter Zeit öfter Rot posteten erklärt sich hiermit. Das Video zur dritten Single ist dunkel gehalten und wird von rotem Nebel heimgesucht. Das Spiel mit Licht und Nebel gefällt mir mindestens so gut, wie der Song und auch hier gilt – besser laut als leise.

Willkuer – Scheissegal

Auch Willkuer hauten diesen Monat ihre dritte Single raus und diese knallt wieder richtig. Die Jungs machen dem Genre Deutschrock alle Ehre. Ja, es gibt sie immer und jeder kennt sie. Diejenigen, die nur in der Gruppe stark sind, aber von Mama das Frühstücksei weichgekocht bekommen und einfach Mitläufer sind. Der Band sind die Leute und ihre Meinung scheißegal. Sollen sie sich doch ihr Maul zerreißen und im Video sind viele Leute, denen das ebenso scheißegal ist. Eine grandiose Zeile: Und wir recken unsere Finger, in der Mitte sind sie länger. Das Farbenspiel der Neonröhren mit rot und blau ist perfekt gewählt und der Song macht richtig Lust auf das Debütalbum.

Fenster auf. Musikregler auf Anschlag und hier entlang:

Grenzen|Los – Handwerk Part II (es braucht dich)

Der Song „Handwerk“ von Grenzen|Los hat einen kleinen Bruder bekommen. Das Video wurde, natürlich, in einem handwerklichen Betrieb gedreht und zeigt, wie schon die Kinder der Handwerker an deren Beruf herangeführt werden. Leider stirbt das Handwerk immer mehr aus, weil jeder denkt, ohne Studium kommt man nicht weit oder dass es sich bei Handwerk um keinen super Beruf handelt. Ich finde den Song definitiv Klasse und würde ihn fast als besser als den großen Bruder einstufen. Gebt eurem Handwerker ein Bier aus und dreht die Musik auf:

Doppelbock – Fürst der Welt

Für mich stimmlich, textlich, schauspielerisch und bildlich ein Meisterwerk, das etwas an die Böhsen Onkelz erinnert. Etwas düster und absolut ergreifend ist dieses Video. Eine junge Frau, die ihre eigene Beziehung beobachtet und merkt, dass nicht alles Gold ist, was glänzt und der es die Augen öffnet.  Die Tanzszene finde ich mega und auch, dass hier dann die Band erstmals zu sehen ist, ist eine gute Lösung. Kein leichtes Thema, auf welches bereits eine Warnung am Anfang des Videos hinweist, aber eine schauspielerische gute Leistung sowie meinen Respekt, sich diesem Thema mit einem Video zu widmen. Hier handelt es sich um Bilder der sexuellen Gewalt und bei Betroffenen und Opfern kann dies zu posttraumatischen Reaktionen führen, wer es dennoch anschauen möchte, hier entlang:

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin durch meine Eltern bereits mit Rockmusik aufgewachsen. Da mein Vater als Tontechniker unterwegs war, habe ich recht früh gelernt, was gute Musik ausmacht und ob eine Band vor allem live gut klingt. In der Teenie-Phase mischte sich dann zu dem bis dato englischen Rock und Punk Genre immer mehr der Deutschrock in meine CD Sammlung und dieser Linie bin ich bis heute treu geblieben. Prinzipiell ist mir der Stil egal, Hauptsache, ich höre Gitarre, Bass und Schlagzeug.

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