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Möööh, tönt es aus dem Stall – hier ist Lammkotze – feinster Oi! aus Baden-Württemberg

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Vor bald 20 Jahren, 2003, nach einer feuchtfröhlichen Nacht und ersten Proben im Keller von Frau T., gründete sich die Band Lammkotze. Namensgeber war hier ein Saufgelage bei einer Zugfahrt Richtung Düsseldorf zu einem Festival.  Als beim großen Hunger und dem Wort Lammbraten einer der Bandmitglieder an die Zugscheibe kotzte, war der Name geboren. 2004 nahmen die Lämmer ihr erstes Demo mit 4 Liedern auf und verschickten dies an verschiedene Labels. Was seitdem rausgekommen ist, sind 4 Alben, diverse Sampler-Beiträge, eine Split-EP mit der Band Gewohnheitstrinker und das Akustikprojekt Lammplugged. Aber das ist noch längst nicht alles, was die Jungs zu bieten haben.

4 Lämmer stehen im Stall

Drei, manchmal auch vier Musiker, die sich als Band dem Oi! verschrieben haben. Zum einen ist das der Sänger und Gitarrist Geissi. Er ist gebürtiger Sachse und leidenschaftlicher Fußballfan, außerdem das Gründungstier der Band. Den Bass zupft Sven, der nebenbei auch noch als Fahrer und Roadie für die Band tätig ist. Der dritte im Bunde hört auf den Namen Alex. Wenn er nicht gerade als Zimmerer arbeitet, bearbeitet Alex die Drums. Und last but not least, haben wir da noch den Olli. Auch er ist Schlagzeuger und geht mit den Lämmern auf Lammplugged Konzerte.

Geissi: “Ich zähle mich zur Skinheadszene, aber definitiv NICHT rassistisch, faschistisch und politisch orientiert!”

Quelle: Mario Gentsch

Definitionen der musikalischen Subkulturen, wie dem Oi!-Punk, gibt es wie Sand am Meer. Das Thema führen wir mal nicht weiter aus. Die Bandmitglieder selbst haben da ihre eigenen Standpunkte und musikalischen Interessen. Alex lebt, genau wie Geissi, seit Jahren schon den “Way Of Life”. Sven dagegen ist nicht ganz so der Szenedenker und findet “jegliche weltoffene und respektvolle Subkultur eine Bereicherung”. Als Punk und Gothic-Fan sagt Olli: “Bei Punk und Oi! gab es immer schon eine gemeinsame Basis, was Zusammenhalt und Anti-Rassismus angeht. Ich höre eh alles von Jazz bis Blackmetal. Da taucht der Oi! dann irgendwo in der Mitte auf.“

Randale Records – Freunde, Familie, Bier, Gin und Rotwein

Ein Teil des oben beschriebenen Weges, scheint Treue zu sein. Seit ihrem ersten Album, sind Lammkotze im Hause Randale Records untergebracht. Sven ist stolz darauf. “ Wer kann schon sagen, dass er Bandkollegen wie Cock Sparrer, Evil Conduct, Cockney Rejects oder Lemmy (R.I.P.) mit seinem Rock’n’roll-Projekt “Headcat” hat? Außerdem haben Diana und Oli von Randale Records, in ihrem Gasthaus ihr eigenes Bier, Gin und Rotwein. Alles wohlschmeckende Argumente.“ Schlagzeuger Alex ist bei Randale, im wahrsten Sinne des Wortes, aufgewachsen. Olli ist sein Bruder und Geissi schätzt ganz einfach die private und freundschaftliche Zusammenarbeit mit Diana und Olli. Um es mit den Worten von Sven zu sagen “Randale Records rules!”

Melodischer Punkrock mit mitsingtauglichen Refrains

Nun. Nach dem Besuch eines ihrer Konzerte und dem Kauf von VOM KOPF BIS ZU DEN BOOTS und als Deutschrockfan, der ich bin, würde ich die Musik von Lammkotze als “Mainstream” der Oi!-Punk-Szene beschreiben. Das sieht Sänger Geissi ganz anders: “Mainstream verstehe ich als kommerzielle Musik und das machen wir ja definitiv nicht. Wir haben uns mit unserer Musik noch nie angepasst, sondern machen das, was wir wollen und uns gefällt. Wenn das auch bei Deutschrockfans ankommt ist das doch okay. Beschreiben würde ich es als melodischen Punkrock mit mitsingtauglichen Refrains.”. Bei Lammkotze hören wir rhythmische und klare Musik mit 16tel-Akzenten an den Drums, hell gestimmter Gitarre und hörbarem Bass. Textlich lassen die Jungs so einiges raus. Geschichten aus der Jugend, dem Zeitgeschehen, Trinkgelage, Zusammenhalt, eigene Erfahrungen mit dem Leben, Freundschaft und natürlich auch Texte über die eigene Band.

Freut euch auf Teil 2 mit Lammkotze. Wir reden mit Lammkotze über Argentinien, Lammplugged und alkoholfreie Konzerte.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Mit Baujahr 1976 nicht mehr so ganz jung, bin ich im Herzen der Republik, in Anhalt aufgewachsen.

Mit 19 Jahren zog es mich nach Baden-Württemberg. Aufgewachsen mit Heavy Metal à la Metallica, Slayer und Kreator etc., pubertierte ich mit dem Punk, bis ich dann mit dem New York Hardcore erwachsen wurde. Es gilt: Ob Metal oder Punk, in deutsch oder englisch, Hauptsache mir gefällt´s.

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