Mehr als nur Eizbrand – Lars Greuel im Interview
Wenn man sich in der deutschsprachigen Rockszene bewegt, kommt man an einem Namen kaum vorbei: Lars Greuel. Vielen ist er als Teil der Band Eizbrand ein Begriff, doch wer genauer hinsieht, erkennt schnell, dass sich sein Wirken längst nicht nur auf diese eine Band beschränkt. Auch Rebell Tell, Fräulein Emma und weitere Projekte begleitet er mit Leidenschaft, Professionalität und einem unerschütterlichen Gespür für Musik. Darüber hinaus betreibt Lars sein eigenes Tonstudio Made for Rock’n’Roll Records, in dem er seiner Kreativität freien Lauf lässt. Lars ist ein echtes Allround-Talent: Musiker, Songschreiber, Produzent und ein Mann, der es versteht, sich immer wieder neu zu erfinden. Doch was genau macht er eigentlich und wie sieht sein Alltag hinter den Kulissen aus? Wir haben ihn zum Gespräch eingeladen und wollten es ganz genau wissen.

Musik – Leidenschaft und Beruf zugleich
VRR: Viele kennen dich heute ausschließlich in Verbindung mit der Musik, doch dein Weg begann in einem ganz anderen Berufsfeld. Wie kam es letztlich zu diesem entscheidenden Berufswechsel?
Lars: Vor meiner Zeit als Musiker hatte ich das große Glück, meinen Lebensunterhalt als Fußballer zu bestreiten. Nach einer schweren Verletzung mit mehreren Operationen war dann allerdings Schicht im Schacht. Die Musik war schon immer ein großer Bestandteil meines Lebens. Als Jugendlicher habe ich in diversen Metal-Bands gespielt und die Gitarre hat mich seitdem immer begleitet. Irgendwie war das klar und nun dreht sich seit ca. 15 Jahren alles um die Musik.
VRR: Musik ist für dich Leidenschaft, Beruf und Lebensweg zugleich. Könntest du dir jemals vorstellen, etwas anderes zu machen, fernab der Musik?
Lars: Negativ! Ich verstehe die Frage nicht. (lacht) Nächste Frage, bitte.

VRR: Der Sprung in die Selbstständigkeit ist für viele ein Wagnis. Wie schwer war es für dich, diesen Schritt zu gehen und den sicheren Weg hinter dir zu lassen?
Lars: Was ist denn der sichere Weg? Für jeden scheinbar etwas anderes, oder? Ob selbstständig oder nicht, spielt dabei keine große Rolle. Es hat sich einfach so entwickelt und nach kurzer Zeit war klar: Die Musik bereichert mein Leben und ich kann mir keinen anderen Job vorstellen.
VRR: Neben Eizbrand bist du auch in anderen Projekten aktiv. Mit wie vielen Bands arbeitest du aktuell zusammen und wie organisierst du diese Vielfalt?
Lars: Aktuell spiele ich in zwei Bands. Mit Eizbrand und Rebel Tell toure ich durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Das deckt schon gut was ab. Dieses Jahr habe ich außerdem öfter bei verschiedenen Bands als Sub-Gitarrist und Bassist gearbeitet. Mit Fräulein Emma schrauben wir gerade im eigenen Tonstudio am Debütalbum, das wir 2026 veröffentlichen wollen. Ein weiteres großes Projekt steht in den Startlöchern. Darüber kann ich aber leider noch nicht sprechen. Satt zu tun, sag ich mal.
VRR: Viele Menschen sehen dich auf der Bühne, wissen aber wenig darüber, was abseits des Rampenlichts passiert. Kannst du uns genauer erklären, was du eigentlich alles machst und wie man sich deine Arbeit vorstellen kann?
Lars: Erwachen, dann erstmal nichts. Kaffee, Kaffee …, Spaß beiseite. Nach dem Aufstehen geht es ab ins eigene Tonstudio (Made 4 Rock’n’Roll Records). Ich arbeite in der Woche an Vorproduktionen für Eizbrand und Fräulein Emma, recorde und mische Newcomer sowie etablierte Bands. Darüber hinaus schreibe und komponiere ich eigene Songs für meine eigenen und andere Projekte. In der Regel proben wir mit allen Bands einmal in der Woche. Zusätzlich übe ich immer noch jeden Tag. Wenn man jetzt noch an den Papierkram denkt – den ja nicht Frau Meyer aus Bad Salzuflen macht, sondern ich – und am Wochenende Gigs anstehen, bleibt einfach wenig Zeit über. Selbst und ständig trifft es ganz gut.

VRR: Stillstand scheint in deinem Leben kaum Platz zu haben. Sind für die Zukunft bereits weitere Projekte oder spannende Pläne in Arbeit?
Lars: Stagnation ist für mich ein Fremdwort. Ich glaube, das existiert nur in den Fremdwörterbüchern der anderen. Wir haben ein großes Projekt in der Pipeline, worüber wir aber leider noch nicht sprechen können. Fräulein Emma erscheint 2026 und ein neues Eizbrand-Album steht ebenfalls an. Es wird also nie langweilig.
Lars Greuel ist weit mehr als nur ein Musiker, er ist ein kreativer Kopf, der die deutsche Rockszene mit Leidenschaft und Einsatz prägt. Sein Weg zeigt, dass Mut und Hingabe neue Türen öffnen können. Wir dürfen gespannt sein, was wir in Zukunft noch von ihm hören und sehen werden.
http://www.instagram.com/thereallarsvegas
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Crew | Redaktion
Schon als kleiner Stöpsel bin ich mit deutscher Rockmusik groß geworden. Die Böhsen Onkelz waren selbst in der fünften Klasse schon Pflichtprogramm. Eine kurze Abschweifung in ein anderes Genre hat mich trotzdem wieder sehr schnell auf die richtige Bahn gebracht.
Kurze Zeit später fanden auch Musikrichtungen wie Punkrock, Metal oder Alternativrock ihren Weg zu mir. Ich bin offen für Neues aber meiner Linie werde ich auf ewig treu bleiben.








