Letzte Instanz – Beweggründe zur Trennung und Zukunftspläne
Letzte Instanz verabschieden sich aus dem Musikzirkus. Doch sang- und klanglos soll das Ende dieser Ära nicht eingeläutet werden. Im Interview erklären sie ihre Beweggründe für die Trennung, welche Projekte sie künftig verfolgen und warum ein Comeback nicht ausgeschlossen ist.
Ein gemeinsamer Entschluss
VRR: Wie schwer ist es euch gefallen, euren Abschied zu verkünden?
Letzte Instanz: Nun ja, nachdem die Entscheidung darüber relativ leicht und einhellig gefallen war, hat es uns danach, als sich der Gedanke gesetzt hatte, dann doch ein bisschen kalt erwischt. Aber wir ziehen das jetzt durch und stehen auch dahinter. Alle gemeinsam.
VRR: Wie habt ihr die ersten Stunden und Tage nach der Bekanntmachung erlebt? Wie waren die Resonanzen und Reaktionen der Fans oder anderer Musikerkollegen?
Letzte Instanz: Als die Info heraus war, erreichten uns fast ausnahmslos traurige, aber verständnisvolle Nachrichten. Das hat schon sehr gutgetan. Zu wissen, dass wir nicht nur innerhalb der Band immer noch eins sind, sondern wir auch mit unseren Fans und Freunden.
VRR: Habt ihr schon länger mit den Gedanken gespielt das Bandprojekt aufzugeben oder hat sich das Ganze relativ kurzfristig manifestiert? Wer von euch hat den Impuls zu einem Trennungsgespräch gegeben oder habt ihr gemeinsam gemerkt, dass ihr einen Schlussstrich ziehen müsst?
Letzte Instanz: Wir tragen uns schon länger, genaugenommen seit der Corona-Pandemie, damit herum. Hinzu kommen private Aufgaben, die auch immer vielfältiger und größer werden. Der Impuls zu einem Trennungsgespräch kam dann zwar von einem aus der Band, allerdings und wie gesagt, tauchte dieses Thema immer mal wieder auf. Wir mussten im Prinzip nur noch administrativ klären, wie wir das machen. Denn so eine Firma kann man auch nicht einfach von heute auf morgen dicht machen.
Keine kreative Flaute
VRR: Woran genau hat es gelegen, dass ihr euch für das Ende von Letzte Instanz entschieden habt? Gab es eine kreative Flaute, finanzielle Aspekte, familiäre Umstände oder ähnliches?
Letzte Instanz: Von kreativer Flaute kann eigentlich keine Rede sein. Die Schubladen sind noch voll. Nun müssen die Manuskripte und Kompositionen noch warten. Wie gesagt, kamen familiäre Umstände in Betracht und natürlich auch die aus der Corona-Pandemie herrührenden finanziellen Aspekte.
VRR: Wie haben eure Liebsten darauf reagiert, als die Bandauflösung für euch feststand?
Letzte Instanz: Genauso wie wir. Als es feststand, war es für alle emotional. Aber verständlich.
VRR: Warum war es euch wichtig, noch einmal eine letzte EP zu veröffentlichen?
Letzte Instanz: Wir wollten nicht sang- und klanglos gehen. Für ein richtiges Album war allerdings keine Zeit mehr.
VRR: Lagen die fertigen Songs für die EP schon länger in der Schublade oder habt ihr euch bewusst entschieden, neue Songs zu schreiben und zu veröffentlichen, obwohl klar war, dass es für eure Band nicht mehr weiter geht?
Letzte Instanz: Diese fünf Lieder lagen schon als grobe Ideen in den Schubladen. Alles andere, was da so herumliegt, bedarf noch mehr Arbeit.
Sentimentaler Rückblick
VRR: Wie ist eure Gefühlslage, wenn ihr auf die letzten fast drei Jahrzehnte eurer Bandgeschichte zurückblickt?
Letzte Instanz: Wir sind schon sehr sentimental. Das waren ja auch verdammt coole Jahre.
VRR: Auf welche Meilensteine mit Letzte Instanz seid ihr persönlich besonders stolz?
Letzte Instanz: Im Prinzip auf alles, was bleibt. Alle Alben, alle DVDs, alle Musikvideos. Hinzu kommen natürlich auch großartige Momente auf den Bühnen.
VRR: Hat der ein oder andere von euch noch weitere musikalische Projekte in Planung abseits von Letzte Instanz?
Letzte Instanz: Ja. Bernie, Benni, Andy und ich werden auch in andere musikalische Projekte investieren. Nur nicht in der Art und Weise. Es wird alles etwas gediegener werden.
Überraschungen in Planung
VRR: Was wünscht ihr euch für euer finales Abschlusskonzert und welche Überraschungen haltet ihr für eure Fans noch bereit?
Letzte Instanz: Das wird sich im Laufe des Jahres alles entwickeln. Es wird Überraschungen geben. Soviel ist klar.
VRR: Was glaubt ihr, wird euch am meisten fehlen, wenn 2025 verstrichen ist und das letzte Konzert gespielt wurde?
Letzte Instanz: Die Band.
VRR: Und was wird euch aus dem Bandalltag am wenigsten fehlen? (z. B. stundenlange Autofahrten zu Konzerten, nervenaufreibende Promo-Phasen um Albumveröffentlichungen oder etwas ganz anderes?)
Letzte Instanz: Genau das!
VRR: Könntet ihr euch irgendwann nochmal ein Comeback vorstellen, wenn genug Zeit verstrichen ist oder bleibt die Entscheidung endgültig?
Letzte Instanz: Sag niemals nie. Vor allem wird die Zeit zeigen, wie es da mit uns geht.
VRR: Wir wünschen Letzte Instanz alles Gute für ihre kommenden Projekte und freuen uns auf die letzten Live-Termine.
Mehr Infos zu den Terminen, der frisch veröffentlichten EP und einen Rückblick der vergangenen Jahre von Letzte Instanz findet ihr hier: https://vollgas-richtung-rock.de/magazin/letzte-instanz-emotionaler-abschied-nach-27-jahren/
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