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Geschichten aus dem Alltag der Eizbrand Mercherin

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Weiter geht es mit Geschichten aus dem Mercher Alltag. Heute mit der lieben Ines aus dem Hause Eizbrand. Auch Ines hat ein bisschen aus der Merchkiste geplaudert.

Foto: Ines

VRR: Wer bist du? Für welche Band machst du den Merch? Und wie lange machst du das schon?

Ines: Ich bin Ines, 42 Jahre alt, komme vom Niederrhein und merche für Eizbrand. Angefangen hat das 2017 oder 2018 als der ehemalige Mercher plötzlich krank wurde. Mit „Ahhhhhhh, wir haben ein Problem! Kannst du den Merch übernehmen?“ wurde ich gefragt. Danach habe ich immer mehr ausgeholfen. Pipipause, Raucherpausen, Aufbau, Abbau, usw. Seit 2022 lassen mich die Jungs jetzt gar nicht mehr gehen. (zwinkert) Wir haben großes Glück und haben über die Zeit mehr Leute mit ins Team geholt und können fast immer zu zweit den Merch bestreiten. Was natürlich für alle die Arbeit extrem erleichtert, da für jeden auch bei zeitlich stressigen Events Zeit da ist, um essen zu gehen, mal in Ruhe auch mit dem einen oder anderen mehr als nur „Bitte dein Shirt, macht X Euro“ zu wechseln.

VRR: Wie läuft für euch ein Tag bei einem Konzert ab?

Ines: Bis auf kleine Unterschiede im Zeitrahmen eigentlich immer gleich. Nach der Ankunft in der Location wird geklärt, wo der Merch zu stehen kommt, wer von der Location eventuell bei Rückfragen zuständig ist und dann geht es meist schon ans Aufbauen. Heißt: Tische organisieren, warten bis die ganzen Kisten ausgeladen werden können. Da natürlich immer anders geladen ist, kann es schon einmal sein, dass erst die Technik und die Instrumente ausgeladen werden müssen. Und da ich ziemlich ungeduldig bin, helfe ich auch da schon mit, wo ich kann. Wenn alles an Ort und Stelle ist, fängt man an, die Tische zu bestücken und die Shirts und Banner aufzuhängen und einen sicheren, aber gut zugänglichen Platz für die Kasse zu suchen. Je nach Zeitplan haben wir eventuell danach Zeit, etwas zu essen, noch zu duschen oder einfach nur den Soundcheck mit zu verfolgen. Es gibt natürlich auch Gigs, bei denen wir froh sind, alles aufgebaut zu haben, bevor die ersten Leute die Halle stürmen. Der Verkauf läuft eigentlich meist relativ gleich ab. Nach dem Öffnen der Türen werden wir bestürmt, während des Konzertes ist es meist sehr ruhig und danach kommen noch einmal Leute, die Eizbrand noch nicht oder nicht gut kannten und wollen Shirts, CDs und was halt noch so im Angebot ist. Nach dem Konzert ist dann noch eine Autogrammstunde angesagt. Wenn es passt, bekommen die Jungs ihren eigenen Tisch. Wenn nicht, muss der Merch halt vom Kleinkram befreit und Autogrammkarten und Schreibzeug zurechtgelegt werden. Und wenn das durch ist, ist meist auch schon Abbau angesagt. Nach Möglichkeit ermitteln wir vorher kurz, was für den nächsten Gig nachgefüllt werden muss. Dann packen wir alles, was noch auf den Tischen liegt, die aufgehängten Shirts und den diversen Kleinkram (Kulis, Tape, Preisschilder und tausend andere Teile) wieder in die Kisten, hoffen, dass wir es wiederfinden und schleppen alles wieder Richtung Autos oder Transporter.

VRR: Gibt es Unterschiede zwischen Konzert und Festival?

Ines: Auf jeden Fall was den zeitlichen Rahmen angeht. Auf einem Festival steht man viel länger als auf einem Konzert. Entsprechend ist die Anreise früher und auch der Arbeitstag beginnt viel früher und endet meist viel später. Dafür trifft man aber auch viel mehr Leute, die man über Jahre kennengelernt hat.

VRR: Was war die höchste Summe, für die bei euch Merch gekauft wurde?

Ines: Es waren 204 Euro!

VRR: Was war das Witzigste, was dir am Merchstand passiert ist?

Ines: Oh herrje, ganz viele kleine Situationen, in denen wir vor lauter Lachen gar nicht mehr verkaufen konnten. Die sind halt meistens der Situation geschuldet und vermutlich finden auch nur wir das witzig…

VRR: Dein persönliches Highlight am Merchstand?

Ines: Im Moment zu sehen, wie sich Leute anstellen, um Autogramme zu bekommen und wir mittlerweile den Besucherstrom regeln müssen, weil sonst völliges Chaos ausbricht. Das hat dieses Jahr auf dem Goitzsche Festival richtig krass angefangen und wir wussten gar nicht, was da passiert, völlig krass! Ansonsten unser Team! Wir arbeiten Hand in Hand und das so gut wie blind. Wir können uns aufeinander verlassen und stehen so oft mit Gänsepelle bei dem ein oder anderen Song, Arm in Arm. Das ist großartig! Außerdem gibt auf jedem Konzert immer mal wieder (meist neue) Fans, die stolz wie Oskar ihr Shirt sofort über das meist schon vorhandene und verschwitzte Shirt ziehen und einfach nur grinsend, stolz und happy vor uns stehen. Das macht Spaß.

VRR: Bist du schon einmal blöd angemacht oder angebaggert worden am Merch?

Ines: Blöd angemacht ? Nö, eigentlich nicht. Angebaggert? Bestimmt, aber das geht eher an mir vorbei. Dafür bin ich dann auch meist viel zu sehr im Arbeitsmodus.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

1996 geboren und in einem kleinen Dorf in Mittelhessen aufgewachsen, bin ich 2012 zum Deutschrock gekommen. Der Spruch „das Leben ist zu kurz um normal zu sein“ beschreibt mich sehr gut.

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