ENFYS – Deutschpop trifft Metalcore und explodiert
Wir haben uns diese Überflieger genauer angeschaut und für ein kleines Interview zur Seite genommen. Eigentlich kann man hier kaum in Worte fassen, was diese vier wahrhaftigen Künstler auf die Beine gestellt haben, daher sollte man definitiv einmal reinhören. Denn wenn man ENFYS zum ersten Mal hört, hat man das Gefühl, Zeuge eines musikalischen Experiments zu werden, das eigentlich gar nicht funktionieren dürfte, aber genau deshalb so unwiderstehlich ist. Deutschpop und Metalcore sind zwei Welten, die weiter kaum voneinander entfernt sein könnten. Die einen fragen sich noch, ob diese Kombination überhaupt erlaubt sei, während andere längst die Hände in die Luft werfen und erkennen, dass hier gerade ein neues Genre entsteht. Popcore, denn so nennen sie es selbstbewusst. Und selten hat ein Begriff so gut beschrieben, was eine Band ausmacht. ENFYS schlägt Brücken, die niemand gefordert hat, aber alle brauchen.
Eine Mischung, die es vorher noch nicht gab
Ihre Songs treffen ohne Anlauf direkt ins Mark, mit harten und druckvollen Gitarrenriffs, die an Szenegrößen wie Electric Callboy erinnern, treffen auf poppig-helle Vocals und Refrains, die man nach einmaligem Hören nicht mehr aus dem Kopf bekommt. Wenn Electric Callboy einen Track mit Nina Chuba schreiben würde, dann wäre das Ergebnis verdammt nah an dem, was ENFYS macht. Doch statt sich an Altbekanntem festzuhalten, setzt die Band auf Kontraste, denn sie will gleichzeitig eingängig und skrupellos sein, humorvoll und tiefgründig, tanzbar und verstörend. Ein Sound, der nicht nur nach Klubnacht riecht, sondern auch nach innerem Aufruhr.

Lyrics fürs Herz
Diese Spannung zieht sich auch durch ihre Texte, die oft unbequem ehrlich sind. „Uns Lieben“ fordert unmissverständlich ein Ende von Krieg und Spaltung. „Marionetten“ schreit nach Freiheit in einer Welt voller Kontrolle, Druck und Konsum. ENFYS hält ihrer Generation den Spiegel vor, manchmal wütend, manchmal melancholisch, aber immer auf Augenhöhe. In „Filterwelt“ greift sie die Fassade aus Fake-Realitäten und digitalen Identitäten auf, die viele nur zu gut kennen. Und dann gibt es den Gegenpol: die ironisch überdrehten Songs, in denen Birkenstocks im Club tanzen, Smoothies über den Tresen gehen und Moshpits auf Lachyoga treffen. Widersprüche, die so absurd wirken, dass sie schon wieder wahr sind.
Wenn Cyber-Ästhetik auf Metalcore-Magie trifft
Live entfaltet sich der ENFYS-Kosmos vollkommen: Cyber-Ästhetik, pulsierende Lichtfontänen, spacige Outfits und eine Bühne, die wirkt, als hätte sie gerade ein Portal in eine eigene Welt geöffnet. Frontfrau und Sängerin Laura balanciert mit ihrer Stimme mühelos zwischen verletzlicher Pop-Melodie und kompromissloser Metalcore-Wucht. Ein Mix, für den sie bereits mit Größen wie Sharon den Adel verglichen wird. Gemeinsam mit ihrer Band verwandelt sie jede Show in einen Mix aus Abriss, Befreiungsschlag und Gemeinschaftsritual.

Und das war alles erst der Anfang
Seit 2024 wächst ENFYS rasend schnell mit ihren Streams, Followern, Festivals, aber vor allem mit Menschen, die sich in den Songs wiederfinden, denn ENFYS ist mehr als ein Genre-Experiment. Sie ist Systemsprenger, Mutmacher und vielleicht sogar Sprachrohr einer Generation, die zwischen Selbstoptimierung und Eskalation schwankt. Eine Band, die zeigt, dass Musik keine Grenzen braucht, sondern nur den Mut, sie zu sprengen.
VRR: Möchtet ihr euch alle einmal kurz vorstellen?
ENFYS: Wir sind ENFYS – die erste Band, die Deutschpop mit Metalcore mischt. Laura ist unsere Sängerin und Textwriterin, Tom spielt Gitarre und ist Chef-Techniker unserer Kapelle, Flo spielt ebenso Gitarre, sowie Bass und kümmert sich um Produktion, Sounddesign, Social Media und alles andere Organisatorische rund um die Band. Elias sorgt an den Drums für den nötigen Abriss und ist gleichzeitig Student für Schlagzeug an der Popakademie in Mannheim.
VRR: Wie habt ihr euch gefunden?
ENFYS: Ganz klassisch, wie man heute eben Musiker findet: über Instagram und Facebook-Gruppen. (lacht) Tom und Flo haben dort schnell gemerkt, dass sie denselben Musikgeschmack teilen und dass sie wohl oder übel eine Band gründen müssen. Laura und Elias kamen später dazu, nach einer intensiven Suche auf Instagram, bei der sofort klar war: das passt.

VRR: Wie kam die Idee zur Band?
ENFYS: Tom und Flo wollten unbedingt zusammen Musik machen, weil da von Anfang an diese besondere Chemie war. Fast wie bei zwei Menschen, die sich ineinander verlieben. (lacht) Wir wollten etwas Eigenständiges schaffen, das sich nicht an bestehende Schubladen hält. Jeder bringt seine Einflüsse mit, und genau daraus entstand unsere ungewöhnliche Mischung. Deutschpop trifft Metalcore – gefühlvoll, brachial und komplett ehrlich. Aber natürlich auch polarisierend, das ist uns bewusst. Aber genau das macht es ja auch aus.
VRR: Wie entstehen eure Songs?
ENFYS: Meistens startet alles mit einer Riff- oder Melodieidee von Tom oder Flo. Daraus basteln wir direkt im Studio eine Songstruktur. Klassisches Jammen im Proberaum gibt es bei uns kaum noch. Wenn das Instrumental steht, überlegen wir, welche Emotion oder welches Thema der Song transportieren soll, und daraus entwickeln sich Texte und Gesangsmelodien. So entsteht am Ende ein Song, der nicht nur technisch, sondern auch emotional genau da trifft, wo er soll.
Also, hört gerne bei Spotify rein
und schaut auch bei Instagram vorbei https://www.instagram.com/enfys.band/.
Es lohnt sich definitiv! Überzeugt euch selbst von dieser coolen Truppe mit ihrem außergewöhnlichen Stil.
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion | Fotografin
Schon immer faszinierten mich die verschiedensten Arten der Rockmusik. Frei nach dem Motto „Rock regiert die Welt“. Angefangen mit Ärzte, über Green Day, Billy Talent und Linkin Park, begeisterte ich mich ebenso teilweise für Metal.
Doch jetzt hat mich der Deutschrock voll in seinen Bann gezogen, ohne geht absolut nichts mehr. Ein 90er Mädel aus dem schönen Oberfranken mit drei wundervollen Kids im Anhang – etwas durchgeknallt, aber liebevoll!









