Delirium Interview – Dem Schicksal entgegen
Delirium Rock’n’Roll aus Wittlich, gegründet im Jahr 2007 um Coversongs zu spielen, stehen bereits seit einigen Jahren auf eigenen Beinen. Ausschließlich eigene Songs spielen die Jungs seit 2012 und brachten 2015 das Debütalbum „Kopf oder Zahl“ auf den Markt! – Neben der Errungenschaft bei Metalspiesser-Records, stellen die Jungs seit 2014 jedes Jahr die „Deutlich und verzerrt Rocknacht“ mit großem Erfolg auf die Beine und schafften sich so einen Platz in der deutschen Rock-Szene und darüber hinaus! Bereits in Holland und auf Malle hat die Band Live-Erfahrungen gesammelt. Im März 2018 veröffentlichten die Jungs ihr zweites Album „Dem Schicksal entgegen“ und wir haben sie nach ihrem Releasekonzert in ihrer Heimat zum Interview getroffen.
Zum Interview:
Lisa: Das Album ist bereits seit einem Monat draußen, haben sich eure Erwartungen erfüllt?
Delirum: Mehr als erfüllt! Mit dem Ansturm hätte keiner von uns gerechnet und was wir bisweilen gehört haben, ist durchweg positiv.
Lisa: In wie weit unterscheidet sich das jetzige vom Vorgängeralbum?
Delirium: Es unterscheidet sich um Längen. Unser neuer Gitarrist Mathias hat viel Input eingebracht und somit das Album auf die nächste Ebene gehoben.
Lisa: Welche Tracks gefallen euch am besten oder bedeuten euch am meisten?
Delirium: Jeder einzelne bedeutet und sehr viel, denn sonst hätte er es einfach nicht auf das Album geschafft. Es gibt Höhen und Tiefen, die einem mal mehr und mal weniger bedeuten, aber es geht prinzipiell kein Song raus, bei dem wir uns nicht 100 % sicher sind, dass er so passt.
Lisa: Lasst ihr euch von anderen Interpreten beeinflussen und wenn ja von welchen?
Delirium: Welcher Künstler tut das nicht? Die Rolling Stones haben das damals ganz gut gemacht, als es noch niemanden gab. Aber da reden wir von den 60er Jahren (lacht). Ich glaube jeder ist irgendwo beeinflussbar, auch wir, die seit Ewigkeiten Deutschrock hören. Wobei es natürlich noch mehr als nur Deutschrock gibt. Es gibt viele Einflüsse – egal ob Iron Maiden, Onkelz, Elvis, Kärbholz, Johnny Cash und noch einige mehr.
Lisa: Hier auf der Releaseparty spielen noch drei weitere Bands, wie kam es zu dieser Konstellation?
Delirium: Mit Berserker verbindet uns seit der Tour letztes Jahr eine wirklich tiefe Freundschaft. Die Alltagshelden beobachten wir schon länger und finden, dass sie richtig Potenzial haben. Wir freuen uns auch über ihren Plattenvertrag. Brennstoff ist eher eine überregionale Band, die aber einfach zu uns passt.
Lisa: Welche Ziele verfolgt ihr als nächstes?
Delirium: Ein Nightliner, Welttournee… ach nein! Wir wollen die Weltherrschaft an uns reißen (lacht). Nein, wir wollen in erster Line das Album präsentieren und das möglichst einem breitem Publikum, ohne unsere Wurzeln dabei zu vergessen. Vor allem auch Leute dazu bringen, wieder raus zu gehen. Was wir auf keinen Fall wollen, ist mit unserer Musik irgendwo anbiedern. Das was wir tun, tun wir aus Überzeugung und weil es uns Spaß macht und nicht aus kommerziellen und finanziellen Gedanken. Wenn wir das tun würden, wären wir heute nicht hier.
Lisa: Erzählt doch mal eine witzige Anekdote von euren Albumaufnahmen.
Delirium: Am zweiten Tag wollte ich die Parts einsingen und da war dermaßen Gewitter, dass wir die Aufnahmen teilweise unterbrechen mussten. Unser Aufnahmeleiter meinte, dass wir uns das erstmal anhören sollten. Zu hören war jeglicher Blitz und Donner, nur nicht mein Gesang.
Lisa: Wie kann man sich die typische Entstehung eines Delirium-Songs vorstellen?
Delirium: Man wacht mitten in der Nacht auf und hat irgendetwas im Kopf. Deswegen habe ich immer Papier und einen Kuli auf dem Nachttisch liegen. Es kann passieren, dass man im Bett liegt und einem ein Refrain einfällt. Allerdings habe ich auch schon mal einen Song von anderen gehört und war der Meinung, dass es eine Gegenreaktion geben sollte. Jeder von uns trägt seinen Teil dazu bei.
Lisa: Habt ihr noch ein paar abschließende Worte?
Delirium: Gerade für kleinere Bands ist es schwierig eine Fanbase zu bekommen und deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir die gerade in unserer Heimat bekommen und heute 300 Gäste hier sind. Es wäre natürlich großartig, wenn das bei anderen Konzerten genau so wäre. Gerade in größeren Städten, wo man teilweise vor 15 Leuten spielt, ist das deprimierend als Band und als Zuschauer. Wenn man aber genug Eigeninitiative einbringt, ist einiges machbar und das zeigt dieser Abend. Außerdem haben uns unsere Mercher heute sehr überrascht, als sie den DRRSC ins Leben gerufen haben. Jeder der uns supporten möchte, kann gerne in diesen Club eintreten, uns überregional begleiten und mit uns zusammen die Deutschrockszene am Leben erhalten.
Wir sagen danke für das Interview und freuen uns auf die nächsten Konzerte und zukünftigen Projekte.
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