Rauhbein in Nürnberg – Ein Konzert mit Herz, Bier und echten Kanten
Von Liebe, Krawall und ganz viel Herzblut. Was gibt es Besseres an einem Donnerstagabend, als in Nürnberg im Hirsch einer lauten und schnellen Musikkapelle zu lauschen? Richtig, gar nichts! Rauhbein rief und diesem Ruf wurde unweigerlich gefolgt. Draußen Herbstkühle, drinnen Feuer. Hier waren Menschen, die Musik fühlten und nicht konsumierten. Und auf der Bühne? Zwei Bands, die an diesem Abend bewiesen, dass ehrliche Rockmusik lebt, schwitzt und brennt.
Wenn Neulinge Funken legen
Den Anfang machte Liebe & Krawall, eine noch junge, aber unglaublich hungrige Band, die ihren Namen ernst nimmt. Zwischen treibenden Gitarren, wuchtigen Drums und ehrlichen Texten schwappte sofort die pure Energie durch den Raum. Das erste Konzert spielte sie auch tatsächlich zum Tourauftakt, am 03.10.2025. Wir reden hier also von echtem Frischfleisch. Die Songs? Direkt, ungekünstelt und mit klarer Kante. Ehrlicher, deutscher Irish Folk. Hier ging es nicht um Perfektion, sondern um Leidenschaft und die hatte sie im Überfluss. Bisher ist noch keiner der Songs überhaupt veröffentlicht, aber dies soll dieses Jahr noch passieren und nächstes Jahr darf dann das Debütalbum folgen.

Man merkte, dass diese Truppe noch frisch ist, aber genau das macht sie spannend: da ist echtes Feuer, keine Routine. Zwischen den Songs spürte man die Freude, endlich auf der Bühne zu stehen, endlich gehört zu werden. Publikum und Band tasteten sich erst kurz ab und dann war da plötzlich dieser Klick. Bereits beim dritten Song „Wer nichts Wirt wird Wirt“ sind quasi alle Dämme gebrochen. Ob es dann das Schunkeln oder der Mitsingpart zu „Heb dein Glas“ war, welches das Publikum souverän gemeistert hatte oder gar das Bandlogo (eine Hand zur Faust und die andere als halbes Herz dazu) gemeinsam zu zelebrieren, ist jetzt auch schon egal. Mit dem letzten Song „Hoch das Glas“ hat Liebe & Krawall nicht nur endgültig auf sich aufmerksam gemacht, sondern das Publikum perfekt auf das vorbereitet, was danach folgen sollte.
Wenn Musik zur Seele wird
Dann kam der Moment, auf den alle gewartet hatten: Als Rauhbein die Bühne betrat, kippte die Stimmung von Neugier in pure Begeisterung. Ein kurzer Blick ins Publikum und Vollgas. Von null auf Gänsehaut in 0,1 Sekunden. Frontmann Henry sang nicht einfach, er lebt es – jede Zeile, jedes Wort, jeder Akkord. Mit ihrer Mischung aus Folkrock, rauer Stimme und ehrlicher Erdung schaffte Rauhbein von der ersten Sekunde an Nähe. Kein Showgehabe, kein Filter, sondern einfach Musik, die aus dem Bauch kommt und mitten ins Herz trifft. Und das Publikum war von der ersten Sekunde an dabei.

„Komm mit uns“, „Hoch die Tassen“, „Typen wie wir“ – jedes Lied war ein Bekenntnis. Man spürte die Geschichten dahinter, die Narben, die Leidenschaft. Rauhbein stand da wie Felsen: bodenständig, echt und unglaublich sympathisch. Zwischen den Songs wurde geplaudert, viel gelacht, angestoßen, aber auch zugehört, wo es nötig war. Und doch wurde nie vergessen, worum es eigentlich ging, denn um das, was Musik mit einem macht. Es war dieses Wechselspiel aus Wucht und Wärme, das diesen Abend mit Rauhbein so besonders machte. 20 Songs, die mehr waren, als sie erst zu sein schienen.
Die etwas andere Stimmung in Nürnberg
Das Publikum in Nürnberg fraß ihnen aus der Hand. Da wurde mitgesungen, geschrien, getanzt, gejubelt, aber auch mal still zugehört, wenn es ruhiger wurde. Auch wenn nicht immer durchgängig zwischen den Songs gebrüllt wurde – hey, es war immerhin ein Donnerstagabend. Die Fans waren glücklich, auch wenn sie nicht die lautesten Schreihälse der Tour waren. Ein gut gefülltes Haus sagt ohnehin mehr als tausend Worte. Es gab keine künstlichen Ansagen, sondern ehrliche Worte, viel Lachen und das Gefühl, unter Freunden zu sein. Danke Rauhbein!
Als die Lichter dann langsam angingen, blieb ein Gefühl von Wärme im Raum. Kein Spektakel und kein künstlicher Applausrausch, einfach ehrliche Dankbarkeit auf beiden Seiten. Rauhbein verließ die Bühne, das Publikum blieb noch einen Moment, schaute sich an und nickte. Man war Teil von etwas, das man nicht einfach abhaken konnte.

Fazit: zwei Bands und ein Herzschlag
Was sich in Nürnberg abspielte, war kein klassisches Publikum-Band-Verhältnis. Hier sang jeder mit, Arme lagen über Schultern, Augen glänzten und Tränen flossen. Liebe & Krawall entzündete die Flamme: frisch, laut und kompromisslos. Rauhbein hielt sie am Lodern mit Seele, Charisma und einer Portion Lebensweisheit, die man nicht lernen kann. Die Herren gaben nicht nur Musik, sie gaben Gemeinschaft. Und genau deshalb fühlen sich ihre Shows so an, als wäre man Teil von etwas Größerem. Was Nürnberg an diesem Abend erlebte, war mehr als ein Konzert. Es war ein Beweis, dass Musik noch immer verbinden, heilen und antreiben kann. Dieses Konzert im Hirsch war kein glattgebügeltes Event, sondern pure Authentizität in Musikform. Die Jungs haben gezeigt, dass man keine Effekte braucht, wenn man Herz hat. Ihre Songs klingen nach Leben, ihre Texte nach Wahrheit und ihr Auftritt nach purem Zusammenhalt. Rauhbein ist keine Band, sie ist ein Gefühl. Und wir danken dafür.
Wir haben für euch, von diesem Abend eine Bildergalerie erstellt und HIER entlang kommt ihr zu ihr:
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Redaktion
Als Kind der 90er bin ich vor allem mit Rock aufgewachsen. In meiner Jugend wurde ich dann mit Hilfe von Mittelalter-, Goth- und Metaleinflüssen zu dem Menschen geformt, der ich heute bin - und auf eben genau diesen Menschen bin ich heute verdammt stolz!
Ich nehme jede Erinnerung mit, die ich kriegen kann… Wann ist nochmal das nächste Konzert?









