Mystic Circle – umstritten und polarisierend

Quelle: Mystic Circle

Die Ludwigshafener Band Mystic Circle gibt es mit einigen Unterbrechungen und einem Neustart vor drei Jahren schon sehr lange (seit 1992). Momentan sind sie nur noch zu zweit: Gründer Marc Zimmer aka Beelzebub, Graf von Beelzebub (Gesang, Bass, Gitarre, Keyboard) und Sven Meesters alias A. Backwar (Gesang, Schlagzeug, Gitarre, Keyboard). Sie spielten anfangs Death Metal, später temporeichen Dark Metal und wurden immer düsterer. Die Alben sollten bombastisch, dramatisch werden.

Oft wurde Mystic Circle vorgeworfen, sämtliche Klischees zu bedienen, die gerade populär waren. Vom Viking Metal angefangen, bis zu weiblich gesprochenen Texten und auch Anlehnungen an andere Bands. Beelzebub hat sich dessen immer wieder verwehrt und sich auf die große Bandbreite des Metal und Kunstfreiheit berufen und verwiesen, sowie Parallelen zu Dimmu Borgir oder z. B. Cradle of Filth verneint. Immer wieder gab es Besetzungswechsel und im Jahr 2008 verließ Marc Zimmer die Band. Im Mai 2021 gab es eine Reunion und in 2022 kam das neue Album MYSTIC CIRCLE, sowie letztes Jahr ERZDÄMON.

Weshalb sind sie so umstritten, angefeindet und verpönt?

 

Der Name der Band steht für die Ausrichtung und Ansichten der Band. Ihre Musik bezeichnen sie als Extreme Metal und galten in den 90ern als führende deutsche Black Metal Band. Sie distanzieren sich jedoch von jeglichen kriminellen Aktivitäten. Oft wird ihnen vorgeworfen, bewusst zu polarisieren, zu provozieren und das „in dummdreister und primitiver Art“ (Thor Wanzek: MYSTIC CIRCLE.Graf Beelzebub auf dem Höllentrip – Legacy Nr. 2). Andere Bands aus diesem Metier werfen ihnen vor, den Black Metal zum Witz werden zu lassen, charakterisieren sie als kitschig und unglaubwürdig. Oft werden sie als Zirkus oder Parodie belächelt, oder gar als Klischeekönige bezeichnet. Es würde je nach Trend zu viel kopiert und nachgeahmt werden. Trotz allem spielen sie doch und das tun sie gut.

Doch selbst den ärgsten Feinden blieb das Lachen im Hals stecken, als sich die Urmitglieder Beelzebub und A. Blackwar in 2022 mit dem (überraschend) gutklassigen Langspieler MYSTIC CIRCLE zurückmeldeten. Mit ERZDÄMON knüpfen sie nahtlos an das Niveau ihres Wiedervereinigungswerks an und zeigen, dass sie zurückgekommen sind, um zu bleiben. Der ERZDÄMON beweist, dass sie eben ein Unikat sind und es nach so langer Zeit immer noch können. Und sie beweisen auch, dass sie gelernt haben und es besser machen wollen und können, oder werden. Es wird handwerklich und musikalisch einwandfreier Black Metal geboten und die Musik ist schließlich das, was zählen sollte, entgegen aller Hater und Anfeindungen. Für 2025 kündigen sie ein neues Album an. Im Vorfeld gibt es noch einen spannenden Re-Release, worauf man  gespannt sein darf.

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Quelle: Mystic Circle

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Obwohl ich schon über 60 bin, bin ich tief im Herzen ein verrücktes und junggebliebenes Wesen. In den 60ern im Osten geboren, seit 1980 in Tschechien gelebt, bin ich dort in den 80ern zum Metal gekommen. Irgendwann in den 90ern habe ich eine Dekade Gothic und Mittelalter durchlebt, um dann doch wieder voll auf Metal umzusteigen.