Viva – DAS IST DIE WAHRHEIT – VÖ 31.03.2023
Drei Longplayer in drei Jahren. Hut ab!
Die Franken sind zurück. Album Nummer drei steht in den Startlöchern und wird am 31.03.2023, via Drakkar Entertainment erscheinen. Zwölf neue Tracks mit geballter Power zwischen Party und Herzschmerz, Pop, Punk und Rock werden angekündigt. Mit neuem Produzententeam aus Sebastian Braunreuther und Hannes Kelch, soll an den ersten zwei gecharteten Alben nahtlos angeknüpft werden. Bei Viva gibt es einfach keinen Stillstand, nur die Wahrheit, oder eher DAS IST DIE WAHRHEIT in gebündelter Form.
Tracklist:
- Deine Welt
- Genau hier
- Alles wird gut
- Worte werden Waffen sein
- Wir sind unser Ziel
- Es tut uns
- Unsere Therapie
- Die Wahrheit über uns
- Und du wirst es
- Was kann die Welt
- Die Wege
- Immer erst am Anfang
Kurzer Rückblick
Hat uns 2020 ihr Debütalbum LEBENSLANG, komplett überrascht, löste ein Jahr später UNSER WEG nicht dieselben Gefühle bei uns aus. War es vielleicht doch etwas verfrüht, das zweite Werk so schnell abzuschießen? Mit DAS IST DIE WAHRHEIT haben Viva sich nun etwas mehr Zeit gelassen und erwecken Hoffnung bei mir.
Rock oder Country Roads
Das Album trägt den klangvollen Namen DAS IST DIE WAHRHEIT und das zeigt sich nach und nach auch in jedem Lied. Jeder Titel trägt seine eigene Geschichte und gibt zu einem speziellen Thema eindeutige Aussagen und Statements ab. Viva bieten eine bunte Mischung aus Herzschmerz-Liedern zum “mal richtig Ausweinen“ und straighten „jetzt stehen wir wieder auf“ Tracks. Die Jungs starten in “Deine Welt”, typisch mit klaren Gitarrenriffs und Texten mit Ansage. Der minimalistische Stilbruch, mit musikalischem Ausflug in den Country Bereich, lässt hoffentlich keinen grundlegenden Genre-Wechsel erahnen. Irgendwie passte diese kurze tonale Änderung im Country Bereich schon zum Song. Jedoch kam diese eher unerwartet und ich tauchte gedanklich, kurzweilig in einen Western von John Wayne ab. Schade, dass es direkt im Anschluss beim zweiten Song nicht bei diesem Tempo bleibt. “Genau Hier” macht sich als Halbballade sehr gut, senkt jedoch den zuerst angepeilten Dopaminpegel.
Song Déjà-vu – aber kaum jemand erfindet das Rad neu
Beim Hören von zwei Titeln, empfand ich, dass diese klingen wie etwas, das mir bereits sehr bekannt ist. Tatsächlich erhörte ich dann nach einiger Zeit die Parallelen. Vermutlich ist dies eher unbewusst geschehen. Zum Beispiel ist das Klavier aus den ersten Takten von „Wir sind unser Ziel“ ziemlich identisch zum The Script Lied „Hall of Fame“. Vielleicht hört dies auch nur der geübte Hörer und sicher war es keine Absicht. Das Song Déjà-vu ließ mich jedoch nicht los und so kam es bei „Es tut uns“ auch wieder zu diesem Phänomen. Bei diesem Titel kann ich die Parallele nicht benennen. Sie ist dennoch präsent. Vermutlich sind dies noch Nachwehen ihrer Coverband Zeit. Aber wer erfindet das Rad heutzutage noch neu?!
Herzschmerz vs. Feuerball
Mit “Wir sind unser Ziel” und “Die Wege” können sich Viva die goldene Plakette für gefühlvolle Balladen abholen. Der Rest vom Album geht jedoch wie ein Feuerball ab, der aber nach mehreren Durchläufen mehr und mehr an Hitze abnimmt. Die Kandidaten, dass das Feuer weiter brennt, sind die Titel “Unsere Therapie” und “Was kann die Welt”.
Fazit
Nun. Dann gebe ich meine ehrlichen Worte dazu ab! Mit DAS IST DIE WAHRHEIT befinden sich Viva wieder ein Stück näher an LEBENSLANG. Flo Rittweger kann man gut und gerne als Gut-Dauer-Texter bezeichnen. Seine Spielgefährten stehen ihm technisch in Nichts nach. Flos klarer und deutlicher Gesang, sowie die astreine Produktion reichen jedoch nicht aus, um dieses Album als einen ganzen Schritt nach vorne zu bezeichnen. Viva scheinen trotz ihrer überschwänglichen Energie in ihrem eigenen Fahrwasser zu schwimmen. Das gesamte Album ist an sich harmonisch und mit Sicherheit für die Fanbase und Neueinsteiger im Deutschrock einen Kauf wert. Dennoch: Packt man alle drei Alben in eine Playlist und stellt auf Zufallswiedergabe, dann hätte ich nach einer Stunde genug. DAS IST DIE WAHRHEIT klingt unverwechselbar nach Viva, jedoch gab es das in der Form bereits zwei Mal. Doch wie immer: Hört selbst rein, bildet euch eure eigene Meinung.
Punkte 6 von 10
Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:
Crew | Redaktion | Fotografin
Als Nachwende-Kind '95 geboren, bin ich im Herzen dennoch ein kleiner Ossi. Zum Deutschrock kam ich 2009 eher durch Zufall. Heute höre ich eine bunte Mischung von Punkrock bis Metalcore. Meistens trifft man mich jedoch bei den kleineren Bands. Seit 2019 schreibe ich für VRR und seit 2022 begleitet mich meine Kamera Berta. Mein Lebensmotto ist „Das Leben muss rocken!“