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KrawallBrüder – “[ab]norm” – VÖ 21.04.2023

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Das zehnte Studioalbum der Saarländer steht bereit und wartet darauf, euch den Staub aus den Boxen zu blasen. “[ab]norm” kommt um zu bleiben! Wie der Name schon sagt (abnorm = vom Normalen abweichend, krankhaft, das gewohnte Maß übersteigend, ungewöhnlich), handelt es sich bei diesem Album nicht um das, was man aus der Musikszene kennt, sondern es legt durchaus eine etwas härtere musikalische und lyrische Gangart an den Tag. Mit insgesamt 11 Songs erblickt “[ab]norm” am 21.04.2023 das Licht der Welt.

Wir haben uns das Album für euch schon einmal angehört und wollen einen kleinen Vorgeschmack geben, was die KrawallBrüder uns ab April servieren werden.

Noch immer angepisst und wütend

© Nana Jick

Nach einem ruhigen Intro starten wir mit „Zurück an die Front“ direkt durch. In guter alter provokanter KB-Manier bekommen wir sogleich die volle Härte dessen zu spüren, wofür die Brüder bekannt sind. Mit einem klaren und durchaus provokanten Schlachtruf wird mit diesem Opener bewusst darauf aufmerksam gemacht, dass man absichtlich über die Stränge schlägt und einfach anders ist als die anderen. „Immer ein bisschen drüber, so kennt ihr eure Brüder“ ist eine klare Ansage an die, die versuchen wollen, Menschen in eine Norm zu pressen und ist zeitgleich ein Treueschwur, so zu bleiben, wie man ist.

„Als wir noch jung waren“ nimmt uns gedanklich mit auf eine Reise in die Vergangenheit und lässt uns in Erinnerungen schwelgen. Mit einem doch auch persönlichen Einblick besingen die KrawallBrüder die wilde Jugend und lenken dann den Blick auf das Alter. Man wird durchaus ruhiger, was allerdings nicht bedeutet, dass man dabei leiser werden muss. Treibende Bässe und schnelle Gitarren laden schnell dazu ein, im Takt mit zu wippen und sich selbst in Gedanken an seine eigene Jugend mit einem Schmunzeln zu verlieren.

Ausgestoßen, weil ich anders bin, selbst unter meinesgleichen!

Beim Namensgeber des Albums geht es bewusst darum, anders als die anderen zu sein. „[ab]norm“ heißt nicht nur der Song, sondern beschreibt auch einen Grund, warum man von der Gesellschaft ausgestoßen wird. Ebenso thematisiert er auch, welchen Blick die Gesellschaft auf jeden und alles hat, was von der Norm abweicht. Nicht mit dem Strom zu schwimmen, sondern sich sein eigenes Bild von der Welt und der Gesellschaft zu machen, schmeckt einfach nicht jedem.

Einen ersten Eindruck bekommt ihr bei “Von Anfang an”:

Allerdings können die KrawallBrüder auch ruhiger. Mit einem sehr ruhigen und nachdenklichen Text präsentieren sie uns eine Ballade, die von keinem anderen besser gesungen werden könnte, als von Pascal. „Das was du verpasst hast“ macht einem genau das bewusst, womit sich keiner von uns gerne beschäftigt. Die Zeit, die für jeden von uns irgendwann einmal ein Ende hat. Sich selbst treu bleiben, das Leben genießen, die Zeit nutzen, für das kämpfen, was einem wichtig ist und vor allem Chancen nutzen, bevor es zu spät ist. „Am Ende wirst du nichts bereuen, außer das, was du nicht gemacht hast“, beschreibt es genau auf den Punkt. Ein Song, bei dem man durchaus Gänsehaut bekommt.

Fazit:

Ein musikalischer Leckerbissen jagt den Nächsten und besonders Fans der Band werden definitiv auf ihre Kosten kommen. Für die Leser bzw. Hörer, die sich noch nicht so viel mit den Brüdern beschäftigt haben sei gesagt, dass die KrawallBrüder musikalisch genau dort einschlagen, wo Deutschrock zu soft, Oi! zu rauh und Metal zu hart ist.

Das Album ist auf den Punkt das, was man von den KrawallBrüdern erwarten kann: authentisch, laut und emotional. Mit Texten, die das Leben schreibt und mit denen sich jeder auf seine Weise identifizieren kann. So haben die Saarländer ein Werk geschaffen, dass sich von der breiten Masse abhebt und definitiv in einer eigenen Liga spielt. Nach 30 Jahren sind die KrawallBrüder eine feste Größe in der deutschsprachigen Musikszene und eben aus dieser auch nicht mehr weg zu denken. Mit “[ab]norm” liefern die Saarländer ein Album, mit dem sie zeigen, dass sie auch nach 30 Jahren noch nicht müde sind, ihre Meinung zu sagen. Ohne Schnickschnack und ohne neue musikalische Experimente sind die Brüder auch diesmal ihrer Linie treu geblieben. Die Fans können sich darauf einstellen, dass mit diesem Album die Konzerte nicht ruhiger werden und die musikalisch freigesetzte Energie keinen Stein auf dem anderen lassen wird. Insgesamt bieten uns die KrawallBrüder mit “[ab]norm” ein facettenreiches Album, das genau an die bisherige Erfolgsgeschichte anknüpft.

“[ab]norm” bekommt von mir 10 von 10 Punkten.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Julia, für immer 30,5 Jahre alt, aus Kassel. 2018 aus Liebe zur Musik und der Lust zum Schreiben zu VRR gekommen, um ihre überschüssige Energie und Kreativität und schlagfertige Ausdrucksweise auf Papier zu bringen. Nachdem sie einmal versehentlich zur Kamera griff, legt sie diese kaum noch aus der Hand. Sie und ihre Nikon trotzen Wind & Wetter, um das perfekte Bild einzufangen.

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