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Subway to Sally – HIMMELFAHRT – VÖ 24.03.2023

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Eric Fish hat sich hier wieder dem gewidmet, für das er nur zu gut bekannt ist. Ein neues Album und dem Drang danach, Musikgenuss auf poetischem Hochniveau zu schaffen. Das gute Stück wird ab dem 24.03.2023 endlich das Licht der Welt erblicken. HIMMELFAHRT setzt also die Segel in Richtung VÖ, und zwar mit voller Kraft voraus. Nachdem sie zuletzt im Jahr 2019 das Studioalbum HEY! und dann 2021 das Live – Album EISHEILIGE NACHT – BACK TO LINDENPARK herausbrachten, an welchem jede Menge namhafte Künstler beteiligt waren, wird es nun Zeit für Subway to Sally in eigener Sache. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass man sich auch nach 33 Jahren Bandgeschichte, hier inmitten von folkloristisch, mittelalterlichen Klängen, mit einem Hauch von Metal und ein wenig elektronischer Musik wieder finden kann. Hören wir doch einfach mal für euch rein.

Tracklist

  1. Was ihr wollt
  2. Leinen los!
  3. Weit ist das Meer
  4. So tief
  5. Gaudens in domino
  6. Gott spricht
  7. Auf dem Hügel
  8. Autumn
  9. Eisbrecher
  10. Halt
  11. Ihr kriegt uns nie
  12. Lasst die Himmel fall’n

Ein Album mit einer unendlichen Geschichte

Liest man die Titel in der Reihenfolge, könnte man meinen, es ergäbe einen sinnigen Dialog, fast schon eine Art Gebet in einem Stil, der sich in allen Texten sehr gut widerspiegelt, denn auch die Songs nacheinander bilden eine fast schon zusammenhängende Geschichte. So gesehen klingt es mir nach einem absolut tiefgründigem Konzeptalbum, mit unterschwelligen Botschaften in Bezug auf das Leben und seinen Ursprung im Ganzen.

Für mich ist dieses Album schon jetzt ein Meisterwerk seiner selbst. An Poesie und sinnbildlicher Intelligenz kaum zu übertreffen, gestalten sich Wortwahl und Ausdruck zu einem sprichwörtlichen Minnegesang. Tiefgründig und wortgewandt erzählt man uns hier den Lauf des Lebens im Fluss der Emotionen. So zumindest meine Interpretation und mein Empfinden.

Viele Einflüsse prägen das gesamte Album auf kontinuierliche Weise, sei es die allzu gut bekannten Breaks und die in Perfektion abgestimmten Bridges von einem Genre ins nächste.

Ja, selbst einen minimalen Touch von Schlager in sehr guter Kombination mit Folklore, Metal, Rock und mittelalterlichem Sound meine ich zu vernehmen. Richtig, ich schreibe Schlager, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Steinigt mich oder lasst es, oder hört einfach in Ruhe rein. Da sitzt einfach jeder Ton und auch rhythmisch sind alle Songs unsagbar perfekt auf den Punkt gebracht, ohne dass man sich hier auch nur im Geringsten einen Fehler erlaubt hätte.

Zäumen wir das Pferd ausnahmsweise einmal von hinten auf und beginnen mit „Halt“. Hier sind nämlich gerade im Refrain die oben genannten melodischen Schlageraspekte wiederzufinden, dennoch im seit je her bekanntem Eric Fish- Stil, markant in der Stimme, mit einmaligem Wiedererkennungswert.

Ein Song, der ausdrückt, nicht allein zu kämpfen, gemeinsam einen Weg zu gehen und selbst dann, wenn dieser zum Scheitern verurteilt wäre.

Abgerundet wird dieses Lied im Ausklang mit einem feinen Geigensolo in Kombination mit einer mittelalterlichen Renaissance Lute, welche zierlich die Sinne berühren. „Autumn“ ist ein rein instrumentales Stück, eine herbstliche Sonate, meisterlich komponiert und vom ersten bis zum letzten Ton ein absoluter Hochgenuss auf dem Niveau einer kraftvollen Philharmonie.

Der Weg ist das Ziel

Fast schon avantgardistisch erklingt „Auf dem Hügel“ mit einem eher traurigem Hintergrund.

Geht es hier um die Gefallenen, die dort schlafen, bis sie vergessen sind. Beschrieben werden hier diejenigen, die ihr Leben ließen, aus welchem Grund auch immer, sei es ein Dieb, ein glückloser Spieler oder ein Soldat. Wenn sie aufwachen, wachsen ihnen Flügel. Ein Hauch von Traurigkeit und Melancholie macht sich hier breit. Aber auch das Bewusstsein, dass nichts unendlich ist, egal wer oder was man war, ein jeder gerät irgendwann in Vergessenheit. Im Text von „So tief“ wird von einer Person erzählt, die sich wohl im Sumpf des Lebens verirrt hat, ein schwerer Weg, welcher nicht zum erhofften Ziel führt. Eine reichende Hand, hilfreich und ehrlich, wird ihr entgegengestreckt. Die Frage der Ursache, die es zu finden gilt, wenn es tiefer nicht geht. Zitat: „Ein jeder träumt vom Dasein gelebter Leichtigkeit.“ Zu guter Letzt widmen wir uns dem Song „Die Leinen los“. Ein Wegweiser für jene, die sich dessen bewusst sind, dass einzig allein der Weg das Ziel ist. In der Vergangenheit in Stagnation verweilt, setzen wir die Segel neu, ohne zurückzuschauen. Leinen los!

Fazit

Ein in Perfektion abgemischtes Album, niveauvoll, poetisch, im Einklang mit den typischen stilistischen Sounds, wie man sie von Subway to Sally gewohnt ist. Mit Blick auf das vorherige Studioalbum ist hier definitiv eine Schippe drauf gesetzt worden. Hier haben sie mich in gewohnter Manie abgeholt und mitgerissen.
Wer an Interpretationsvielfalt niemals satt wird, sollte sich diese Scheibe nicht entgehen lassen.

10 von 10 Punkten

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin Tati aus dem grünen Herzen Deutschlands. In einer Musikerfamilie aufgewachsen, war es mir schon immer wichtig, die richtigen Töne zu finden. Ob in Wort oder Schrift, ob im Gesang oder in der Poesie. Jedes Genre und ein jeder Stil war mir willkommen. Und genau das hat mich in meiner Jugend geprägt und bis heute begleitet.

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