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Geschichten aus dem Leben eines Unantastbar Tontechnikers

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Wolfgang von Kärbholz und Mario von JEANLUC haben in der Reihe der Tontechniker schon einige Erfahrungen preisgegeben und uns an ihrem Leben als Tontec teilhaben lassen. Heute gönnt uns Kurt von Unantastbar einen Blick in seine Welt als Tontechniker. Seid gespannt!

VRR: Erzähl uns bitte, wie du heißt, woher du kommst, wie alt du bist, wie lange du bereits als Tontec arbeitest und mit welcher Band du unterwegs bist.

Kurt: Hey, ich bin Kurt aus Südtirol, ich arbeite seit ca. 2003 als Tontechniker und bin zurzeit mit der Band Unantastbar unterwegs.

VRR: Wie bist du Tontechniker für diese Band geworden? Gab es ein Schlüsselerlebnis?

Kurt: Ich war Studiotechniker für ein Projekt mit Christian Heiss und Thomas Conrater (die beiden Gitarristen) und wir haben uns damals sehr gut verstanden. Als alles mit Unantastbar professioneller wurde, haben sie mich dann gefragt, ob ich bei ihnen als Livetechniker einsteigen würde. Ich habe natürlich ja gesagt und hier bin ich nun.

VRR: Wie bereitest du dich auf einen Einsatz mit der Band vor? Probt ihr vorab zusammen?

Kurt: Vor größeren Touren machen wir ein-zwei Tage Probe, um das Setting zu verfeinern. Mittlerweile mische ich die Band seit fast zwölf Jahren, da weiß man dann schon, was auf einen zukommt. Da ich alle Spuren bei jedem Konzert mit aufnehme, mache ich oft auch Virtual Soundcheck, ohne Band zu Hause im Studio, um neue Ideen und Plugins zu testen.

VRR: Wie sieht dein Tag aus, für welchen dich die Band engagiert hat?

Kurt: Auf Tour: Aufstehen, Joggen, Duschen, Frühstücken, dann Load Out und Aufbau. Wenn alles steht, wird Soundcheck gemacht. Manchmal bleibt noch ein wenig Zeit für Sightseeing in der jeweiligen Stadt. Nach dem Abendessen wird geschlafen und gegen 20.00 Uhr geht’s dann Backstage und dann ab ca. 20.30 Uhr auf zur Show!

VRR: Welche Schwierigkeiten begegnen dir bei einem Event mit der Band?

Kurt: Schlecht gelaunte und unmotivierte Haustechniker, schlechte Anlage und schlechte Raumakustik.

Quelle: Kurt

VRR: Wo liegen die größeren Herausforderungen: in einer Location bis 250 Personen, in einer Halle bis 1.000 Personen oder bei einem Festival? Warum?

Kurt: Meist ist das Mischen in einer kleineren Location am schwierigsten. Die Anlage ist meist alt und/oder von schlechter Qualität. Man hört sehr viel Schlagzeug von der Bühne, da ist es schwierig einen differenzierten Mix hinzukriegen. Auch die Raumakustik hat bei kleineren Locations mehr Einfluss.

VRR: Line-Check: ist das Segen oder Fluch und warum?

Kurt: Segen, damit alle Signale und Instrumente auch sicher funktionieren und bei mir am Mischpult ankommen.

VRR: Was geht erfahrungsgemäß am häufigsten kaputt und wie gehst du damit um?

Kurt: Eigentlich gibt’s kein besonderes Gerät oder Instrument, das bei uns häufig kaputt ging. Wenn jeder seine Sachen gut wartet und darauf schaut, sollte eigentlich meist alles funktionieren.

VRR: Beruf oder Berufung? Hast du dir das notwendige Wissen selbst angeeignet oder hast du eine professionelle Ausbildung im Bereich der Tontechnik?

Kurt: Definitiv Berufung! Ich habe eine einjährige, intensive Ausbildung genossen, den Rest habe ich mir als Studio- bzw. Livetechniker dann selbst beigebracht, viel auch im Austausch mit anderen Technikern.

VRR: Was war dein bisher schlimmstes Ereignis, dein größter Fauxpas, dein peinlichster Moment als Tontec?

Kurt: Eigentlich gibt’s nichts Peinliches. Wir sind alle nur Menschen, sind nicht perfekt und machen eben manchmal Fehler. Ärgerlich ist immer, wenn live ein technisches Versagen der Grund für ein Problem ist. Da hat man dann meist keinen Einfluss darauf.

VRR: Vielen Dank Kurt, dass du dir die Zeit für dieses Interview genommen hast.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

"Ich glaube, dass unser Uhrwerk sich dreht.
Ich glaube, dass die Zeit nie stillsteht.
Ich glaube, alles passiert, wie es muss.
Ich weiß, dass alles gut wird zum Schluss."
(Eizbrand)

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