Herbst im Interview zum kommenden Album
Im Herbst bringen Herbst ihr neues Album auf den Markt. Da haben wir uns natürlich gleich den Sänger Olli für ein kleines Interview geschnappt! Was euch im neuen Album erwartet und wie die Jungs die aufregende Zeit erlebt haben, lest ihr hier!
VRR: Was erwartet uns mit dem neuen Album?
Olli: Auf jeden Fall der buchstäblich nächste Schritt unserer Band bzw. Musik. Wir haben unseren Sound, denke ich, nun so wirklich gefunden. Die Mischung aus tiefen Gitarren und Synthie-Elementen im Hintergrund haben wir mit den komplexen Gesangsspuren noch einmal ein Stück weit ausgebaut. Dazu gibt es ein geiles Feature mit zwei tollen Sängern (Obsitrice von Alles mit Stil und Dave Grunewald/ehemaliger Shouter bei Annisokay).
Vorgeschmack kommt nicht zu knapp
VRR: Wird es außer „Argumente“ noch eine Veröffentlichung geben, ehe das Album kommt?
Olli: Neben der genannten Single sind sogar noch mindestens zwei weitere Veröffentlichungen geplant. Der nächste war unser Feature-Song „Tausend Fragen“, der am 19.07.2024 erschienen ist. Darüber hinaus kommt Ende August noch ein weiterer Song heraus.
VRR: Wird es eine Release-Party geben?
Olli: Eine Party am Release-Day leider nicht (dafür vielleicht aber noch eine andere kleine Überraschung). Aber wir werden ein paar Tage vor Album-Release ein kleines Pre-Listening in einem gemütlichen Rahmen in unserer Berliner Stammkneipe namens Abgedreht machen. Dazu laufen bereits konkrete Planungen, was Programm, etc. angeht.
Es wurde viel am Klang gearbeitet
VRR: Was unterscheidet euer zweites Album SPIEGEL vom ersten Album EIN LETZTER ABEND?
Olli: Wie ich es oben schon kurz angerissen habe, der Sound kommt schon mit mehr Bums um die Ecke als auf unserem Premierenalbum. Ich habe im Studio echt viele Stimmen eingesungen, eingehaucht, eingebrummt und eingeschrien, sodass allein der Gesang schon einen härteren Anstrich bekam. Dazu haben wir im Studio viele groovige Sounds ausgecheckt, was die Songs breiter bzw. geiler machen könnte und haben mit unseren Produzenten einen geilen Mix gefunden. Außerdem sind die Texte etwas gesellschaftlicher geworden.
Ich habe versucht, das Leben und die Leute von außen zu überblicken, zu verstehen und darüber zu schreiben. Natürlich sind Liebe und Verlust auch immer präsent, aber dieses Mal wollte ich vor allem betonen, wie wichtig es ist, sich selbst zu lieben und zu erkennen, dass es viele Menschen gibt, denen es an Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen fehlt. Die sich nur über oberflächliche Dinge definieren und den Blick für andere verloren haben. Und auf der anderen Seite habe ich aber darauf geachtet, dass es nicht zu düster wird und habe auch die Hoffnung auf Besserung im Auge behalten. Es hält sich thematisch die Waage, würde ich sagen, ein bisschen schwarz-weiß. Der größte Unterschied ist aber, dass die Songs über einen längeren Zeitraum entstanden sind, da wir uns lange nicht im Klaren waren, ob wir das Album noch einmal verschieben und lieber eine größere EP herausbringen. Unser Label Drakkar hat uns dann aber schnell darin bestärkt, ein Album für den Herbst 2024 aufzunehmen.
VRR: Wie kommt ihr mit dem Album voran?
Olli: Wir sind mit dem Album Anfang April 2024 fertig geworden.
Harmonie im Tonstudio
VRR: Wie habt ihr die letzten Monate zwischen den Videodrehs und Studioarbeiten erlebt?
Olli: In der Regel gibt es immer etwas zu planen. Entweder besprechen wir uns wegen der Videos oder der anstehenden Studioarbeiten. Man macht dann immer mal zwischendurch bzw. nebenbei Probeaufnahmen, checkt Textstellen, ob die flüssig genug sind. Aber man schreibt auch den ganzen Prozess über immer weiter und passt Texte oder musikalische Übergänge an, tauscht vielleicht noch einmal hier und da der verschiedenen Parts, um eine gefühlt bessere Song-Struktur zu haben. Es steht einfach immer etwas an, weil das alles laufende Prozesse sind. Sobald eine Demo fertig ist, brainstormen wir schon ab und zu Videoideen. Tja, und arbeiten müssen wir ja auch alle noch so nebenbei. Es ist also eine aufregende und kreative Phase, aber nicht unbedingt die Entspannendste, weil die Nächte in diesen Zeiten sehr kurz sind.
VRR: Wart ihr euch bei den Songs immer direkt einig oder gab es auch Diskussionen?
Olli: Diskussionen gibt es eigentlich nicht wirklich, aber wir sind schon manches mal anderer Auffassung wenn es darum geht, einen Song oder einen Sound geil zu finden. In erster Linie wird immer auf den Gesang gehört und da werde ich schon ab und zu in die Mangel genommen, wenn ich es manchmal übertreibe, was die Härte in der Stimme angeht. Das geht aber alles immer ganz ruhig und fair ab.
Kaffee und Bier für die Nerven
VRR: Welcher Song ist euer persönlicher Favorit?
Olli: „Du siehst mich an“. Ein Song, in dem es darum geht, dass es uns als Gesellschaft schwerfällt, aufeinander zuzugehen und auf uns zu achten, auf uns aufzupassen und eben nicht egoistisch zu sein. Es ist auch der Song, der bis zuletzt auf der Kippe stand, um es auf das Album zu schaffen, bis wir den Refrain komplett umgeschrieben haben und ich gefühlt den fünften Textentwurf dazu geschrieben hatte.
VRR: Wie läuft so ein Tag bei euch im Tonstudio ab?
Olli: Käffchen, Käffchen, Bierchen, Bierchen…, feddee! Bzw. erst Strophen einsingen (so ungefähr zwanzigmal). Nach einem kleinen Päuschen passiert dasselbe mit den Refrains. Zwei Songs sind an einem Studiotag immer so das Pensum. Danach ist die Stimme dann auch fertig.
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Schon immer faszinierten mich die verschiedensten Arten der Rockmusik. Frei nach dem Motto „Rock regiert die Welt“. Angefangen mit Ärzte, über Green Day, Billy Talent und Linkin Park, begeisterte ich mich ebenso teilweise für Metal.
Doch jetzt hat mich der Deutschrock voll in seinen Bann gezogen, ohne geht absolut nichts mehr. Ein 90er Mädel aus dem schönen Oberfranken mit drei wundervollen Kids im Anhang – etwas durchgeknallt, aber liebevoll!