Double U D40 – Pop-Punk aus dem Schwabenland
Bei einem lokalen Musikfestival im Sommer 2014 entstand Double U D40. Ziel von Johannes (Vocals, Rhythmusgitarre), Jannik (Bass, Background Vocals), Jonathan (Rhythmusgitarre), Samuel (Leadgitarre) und Dominik (Drums) war es, in der schwäbischen Heimat zu überzeugen und dies mit einem Sound, der von sonnigen Pop-Punk-Klängen über ruhigere Balladen bis hin zu etwas härteren, dunkleren Songs reicht. Die perfekten Voraussetzungen also für eine junge, aufstrebende Band.
Auftritte gemeinsam mit der mittlerweile sehr bekannten Band Willkuer brachten den Jungs bereits lokale Bekanntheit.
Für Vollgas Richtung Rock ist das aber natürlich nicht der einzige Grund, die Band einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Dürfen wir vorstellen? Double U D40:
VRR: Hallo! Ihr habt ja schon einmal einen spannenden Bandnamen. Wer sich in Baumärkten auskennt, dem sollte das ein Begriff sein. Aber wie kam es dazu, dass ihr eure Band so genannt habt?
Johannes: Hey hey! Für unseren etwas außergewöhnlichen Bandnamen ist unser Gitarrist Samuel verantwortlich. Damals waren wir alle noch in der Schule und Sam hatte gerade einen Ferienjob. Als der erste Auftritt anstand, wurde uns bewusst, dass wir noch gar keinen Namen hatten. Da Sam in dem besagten Ferienjob mit einer Dose WD 40, also diesem Öl Spray, hantierte, kam ihm die Idee. Wenn man WD 40 englisch ausspricht, kommt Double U D40 dabei heraus. Die Schreibweise kam dann glaube ich von mir dazu. Da wir damals noch eine reine Coverband waren und primär Sum41 und Blink 182 Songs spielten, passte ein Name, der eine Zahl beinhaltet auch optimal. Ehrlicherweise war bei der Namenswahl die einzige andere Option auch „Petgang Wolfry“. Wir haben uns für das kleinere Übel entschieden.
VRR: Petgang Wolfry? Hätte definitiv auch Wiedererkennungswert gehabt (lacht). Wie lange kennt ihr euch schon untereinander?
Johannes: Erschreckend lange. Unsere zwei Leadgitarristen Sam und Joni sind Cousins, kennen sich also tendenziell ihr ganzes Leben. Ich kenne Joni über einen gemeinsamen Freund, welcher mit mir in einer Klasse war. Demnach wahrscheinlich so seit 2012 oder 2013. Wir haben uns als Band ja 2014 schon zusammengefunden. Seither kennen wir uns als Truppe. Und inzwischen auch in- und auswendig. Dominik kam erst 2019 als Drummer dazu. Ihn kannte ich allerdings auch schon ein paar Jahre länger, witzigerweise wiederum über eine gemeinsame Freundin, mit der ich zusammen das Abitur gemacht hab. Offenbar würde unsere Band in dieser Konstellation nicht ohne Schule existieren. (lacht)
VRR: Dann habt ihr bestimmt eine lustige Geschichte aus eurem bisherigen Bandleben?
Johannes: Genügend. Das Problem bei unseren lustigen Geschichten ist, dass sie entweder zu peinlich und/oder dem Alkohol geschuldet sind oder für Außenstehende gar nicht lustig sind. Der Double U D40 Humor ist ein sehr Spezieller und gespickt mit Insidern. Wir fragen uns oftmals auch, was bei den Gigs die anderen Bands und Leute denken müssen, wenn sie uns zuhören. Gott sei Dank erfahren wir das hoffentlich nie.
Der Double U D40 Humor ist ein sehr spezieller
VRR: Ihr habt Lieblingsbands wie Sum14, Blink182, Guns’n’Roses und Linkin Park. Orientiert ihr euch an diesen Bands wenn es bei euch um neue Songs geht oder wie entsteht der Double U D40 Sound?
Johannes: Ich denke, dass unsere musikalischen Vorbilder nicht zu leugnen sind. Blink 182 war beispielsweise der Grund, wieso ich in einer Band spielen wollte. Auf einem Blink 182 Konzert wurde Jannik damals gefragt, ob er bei uns Bass spielen möchte. Pop-Punk ist auch das Genre, welches uns fünf alle verbindet. Ich denke also dieser Einfluss ist mit Sicherheit sehr stark vorhanden. Aber es ist jetzt nicht so, dass wir versuchen würden, einen Blink 182 Song zu schreiben. Sam beispielsweise hört sehr viel Classic Rock, Guns‘n‘Roses hattest du ja als Beispiel in der Frage aufgeführt. Dominik hat, bevor er zu uns kam, in einer Melodic Hardcore Band gespielt. Joni hört viel Nu-Metal und Metalcore und unser Bassist Jannik ist auch ein großer Freund von Alternative Rock wie beispielsweise Matchbox Twenty. Ich denke, wenn man uns dann zusammen Musik machen lässt, findet man da einige verschiedene Richtungen. Und den definitiven Double U D40 Sound gibt es so gar nicht. Wer unsere Veröffentlichungen durchforstet oder uns sogar schon live gesehen hat, merkt recht schnell, dass Double U D40 mehrere Facetten hat. Einer meiner besten Kumpels meinte einmal zu mir, dass er an den Songs von Double U D40 hören kann, was für Genres oder sogar Bands ich zum Zeitpunkt des Schreibens gefeiert habe. Die Einflüsse sind also mit Sicherheit da und vielfältig. Aber wir fünf zusammen im Proberaum machen es dann zu Double U D40.
VRR: Nun seid ihr eine Pop-Punk Band mit englischsprachigen Texten. Auf euch aufmerksam geworden sind wir allerdings über die Deutschrock Formation Willkuer. Da manch Engstirnige alles und alle, die mit Deutschrock zu tun haben, in die rechte Ecke stellen, habt ihr durch eure Nähe zu Willkuer auch schon manchen Kommentar ernten müssen? Ihr distanziert euch klar gegen rechts. Wie seid ihr denn damit umgegangen?
Johannes: Zum einen ist es natürlich einfach nervig. Willkuer hat uns 2015 unseren ersten Auftritt möglich gemacht. Ich habe mit drei von den Jungs mehrere Jahre zusammen in einer anderen Band gespielt, beim Umzug geholfen und als 14-jähriger sogar Gitarrenunterricht von dem inzwischen nur noch singenden Moritz bekommen. Unser Jannik spielt Fußball mit einem der Jungs und Julian von Willkuer kommt ab und an bei uns im Proberaum vorbei. Unsere Bands haben also, soweit lehn ich mich jetzt einfach aus dem Fenster und trete den Willkuer Jungs nicht zu nahe, eine recht enge Freundschaft auf und neben der Bühne entwickelt. Daher kennen wir uns alle auch persönlich und können dieses in eine Schublade stecken nicht nachvollziehen. Wir als Double U D40 versuchen bewusst Politik aus unserer Musik rauszuhalten. Was nicht bedeutet, dass wir Extremismus und Demokratiefeindlichkeit nicht aufs schärfste Ablehnen. Musik sollte Menschen zusammenbringen und nicht spalten. Und Tinte auf irgendeinem Labelvertrag macht einen noch nicht zu etwas, was er oder sie nicht ist. Zumindest nicht politisch. Prinzipiell soll und darf jeder Mensch seine Meinung haben. Aber Anfeindungen und Diffamierung sprengen den Rahmen der Meinungsfreiheit und sind einfach fehl am Platz. Letztlich steht jeder Person auch frei, Musik von Bands einfach nicht zu hören, die sie nicht mag. Manchmal kann es so einfach sein.
VRR: Du sagst es! Es kann so einfach sein. Hoffentlich nehmen sich Manche deine Worte zu Herzen. Jetzt hast du gerade die Tinte auf dem Labelvertrag erwähnt: ihr schlagt euch ohne Label durch die Musikwelt. Wollt ihr das eines Tages ändern oder seid ihr zufrieden mit eurer Unabhängigkeit?
Johannes: Als kleine Band ist es natürlich immer noch wie so ein kleiner Traum, einen Labelvertrag zu unterschreiben. Prinzipiell wären wir auch sofort dabei, wenn die Umstände und das Label passen. Aber dazu muss es erst einmal ein Label geben, das uns unter Vertrag nehmen würde. Falls hier eines mitliest: Meldet euch! Ansonsten sind wir auch ganz froh über unsere Unabhängigkeit, vor allem im kreativen Bereich. Da haben wir mit Jochen Zaiss, unserem Produzenten, jemanden gefunden, der uns eben nicht „reinquatscht“ wie man das manchmal so schön nennt, sondern uns im gegenseitigen Gespräch und dem Zusammenarbeiten eher pusht und eine neue Ebene hinzufügt. Und niemand sagt „Macht das mal so.“, sondern „Hey, ich könnte mir vorstellen, dass ihr vielleicht an der Stelle noch was in die Richtung machen könntet.“.
VRR: Na, dann schauen wir mal, ob sich ein passendes Label findet und wenn nicht, werdet ihr auch so euren Weg gehen. Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende zu. Was erwartet ihr von den kommenden 2 Jahren und kann man in dieser Zeit mit neuen Songs rechnen?
Johannes: Puh, in dieser ungewissen Zeit der Pandemie schraubt man seine Erwartungen inzwischen sehr weit zurück. Sehr schön wäre es ja schon einmal, wenn wir all die Konzerte nachholen könnten, welche uns nicht möglich waren. Und das sowohl als spielende Band, wie auch als Zuschauer. Die gute Nachricht ist allerdings, dass es zu 100 Prozent neue Songs geben wird. Die nächste Single steht in diesem Moment sogar mehr oder weniger in den Startlöchern! Also darf man durchaus gespannt sein!
VRR: Wir sind gespannt auf die neue Single! Danke für eure Zeit! Wir sind wirklich gespannt, wie es mit euch weiter geht und freuen uns schon euch wiederzutreffen. Zum Feiern, quatschen oder nur auf ein Bierchen.
Na? Neugierig auf die Jungs geworden? Dann checkt unbedingt die Social Media Kanäle, YouTube und natürlich die Streamingdienste wie Apple Music und Spotify.
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Crew | Redaktion
Ich bin durch meine Eltern bereits mit Rockmusik aufgewachsen. Da mein Vater als Tontechniker unterwegs war, habe ich recht früh gelernt, was gute Musik ausmacht und ob eine Band vor allem live gut klingt. In der Teenie-Phase mischte sich dann zu dem bis dato englischen Rock und Punk Genre immer mehr der Deutschrock in meine CD Sammlung und dieser Linie bin ich bis heute treu geblieben. Prinzipiell ist mir der Stil egal, Hauptsache, ich höre Gitarre, Bass und Schlagzeug.