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10 Jahre Eizbrand – das Interview!

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Vollgas Richtung Rock hat Ruwen, Marcel und Lars kurz vor ihrem Aufritt am 17.03.2023 in der Butze in Tönisvorst zum Interview gebeten.

VRR: Was sind eure Highlights aus den letzten zehn Jahren?

Ruwen: Es gibt nicht ein Highlight, es sind ganz viele. Wenn man das erste Album rausbringt, dann Release Shows spielt vor ausverkauftem Haus. Das „Ein Jahr EBSC e. V. – Verein. Freunde. Familie.“, weil wir sowas zum ersten Mal selbst organisieren. Vor einer fünfstelligen Anzahl an Leuten auf einem Festival zu spielen war ein absolutes Highlight.

VRR: Lars, für dich? Du bist ja auch erst seit ca. zehn Wochen dabei.

Lars: Jedes Konzert ist ein Highlight. Wir sind kurzfristig zusammengeworfen worden und das hat sofort gepasst und da steigert man natürlich die Stimmung. Wir arbeiten sehr gut und motiviert. Also die Gigs und die Arbeit, wie wir an die Sache ran gehen.

VRR: Wie kam es dazu, dass Lars jetzt festes Bandmitglied ist?

Lars: Ich wurde angefragt bei einem bzw. bei mehreren Festivals auszuhelfen, das habe ich dann gemacht und dann sind wir einfach sehr schnell auf einer Welle zusammengewachsen. Nicht nur als Band, sondern alles Drumherum hat gepasst, dann haben die Jungs mich tatsächlich einfach gefragt.

VRR: Ihr hattet schon den ein oder anderen Besetzungswechsel, was hat das mit euch als Band gemacht?

Ruwen: Das ist schwierig zu sagen. tatsächlich hat es uns immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt, weil wir mit Marco und Dennis zwei absolute Charaktere verloren haben. Das ist nicht einfach gewesen. Besetzungswechsel verändern dich als Band, kann aber selbst, wenn es vorher geil war, den Effekt haben, dass es noch geiler wird. Wir haben mit Robin und Lars zwei Leute gefunden, die herzensgut sind und hier reinpassen.

Marcel: Man verliert immer ein bisschen was, dafür gewinnt man was anderes dazu.

Eizbrand und der EBSC e. V.

VRR: Ist euch der EBSC e. V. sehr wichtig?

Ruwen: Natürlich, gegründet von Freunden und von Menschen, die durch die Musik teilweise zu diesen wurden. Also klar, die Leute bedeuten uns unendlich viel und es ist völlig surreal, wenn man eine Karte geschickt bekommt mit Punkten, wo überall die Leute herkommen.

Marcel: Wir machen die Musik und die Fans sind unser komplettes Rückgrat. Sie kümmern sich um die Fans, wo wir dann vielleicht an unsere Grenzen stoßen.

VRR: Was war nicht so geil in den letzten Jahren?

Ruwen: Ich bin kein Freund davon zu sagen, dass irgendwas nicht geil war, denn letzten Endes sind wir auch mit den Dingen, die nicht so cool gelaufen sind, an dem Punkt, wo wir heute sind. Es bringt nichts, zurückzuschauen.

VRR: Wie war für euch das erste Jahr nach Corona (2022)?

Ruwen: Wir sind tatsächlich eine von den Bands, die während Corona viel Glück hatte. Eine Woche bevor alles dicht gemacht wurde, haben wir die Tour mit Artefuckt beendet im Support. Der Rest vom Jahr war ein bisschen strange, aber hier und da ging was und wir haben mit als erste Band, wenn nicht sogar als erste Deutschrock Band, ein Autokino Konzert gemacht. Wir konnten 2021 unsere Release-Shows spielen und genau in der Zeit war die 48-Stunden-Regel mit den Schnelltests.

Marcel: Man merkt, was einem gefehlt hat in der Coronazeit. Dann hast du direkt so ein Jahr wo man richtig unter Stress steht, alle Veranstalter schieben quasi ihre Events in dieses eine Jahr hinein.  Es war stressig, aber es war ein schöner Stress.

VRR: Gibt es ein Konzert oder Festival, auf das ihr euch freut, wenn ja, warum?

Marcel: Tatsächlich auf jedes unserer Konzerte. Ich freue mich aber auch, nochmal die G.O.N.D. zu besuchen, weil es ein tolles Konzert war letztes Jahr, schönes Festival, viele positive Leute. Auf die Tour mit Grenzenlos, ganz klar.

Lars: Jedes Festival und natürlich die Tour mit Grenzenlos.

Sehr spezieller Ort zum Texte schreiben

VRR: Welche Orte nutzt ihr als Inspiration für die Texte?

Ruwen (lacht): Der Song „Wir tanzen nicht, wir pogen!“ ist an einem ganz besonderen stillen Örtchen entstanden. Ich schreibe, wo es mir einfällt. Ich bin eher ein Diktiergerät Aufnahme – und Zettel und Stift Typ. Bin überhaupt nicht der, der etwas digital macht. Marcel quält mich immer kurz bevor er die Designs für ein Album fertig macht, da muss ich anfangen, das alles abzutippen und das stresst mich.

 

VRR: Woher stammen die Ideen für die Texte?

Ruwen: Mein Leben! Ich schreibe relativ autobiografisch. Konfetti ist 2013 auf Wacken entstanden, Marcel hatte eine Konfettipistole dabei und hat es mir in meinen Bierkrug geschossen. Da habe ich zu ihm gesagt“ „Alter ich habe Konfetti in meinem Bier.“ Dann sagte er zu mir: „Halte den Gedanken fest.“ Er ging in sein Zelt und kam mit einer Ukulele wieder, dann haben wir spontan eine endlose Version zusammengereimt.

VRR: Was entsteht zuerst? Text oder Melodie oder entwickelt sich beides zusammen?

Marcel: Da Ruwen Klavier und Keyboard spielen kann, ist er durchaus in der Lage, das ganze selber zu machen oder er hat einen coolen Text und dazu eine Melodie. Das ist bei Ruwen das Phänomen, wenn er irgendwas klickt an Melodie, dann fängt er an zu schreiben.

VRR: Wie war das Gefühl, das erste Mal sein eigenes Werk in den Händen zu halten?

Marcel: Das ist ein schönes Gefühl! Du schreibst die Texte, dann probst du sie mit der Band, schraubst daran herum, du baust quasi etwas. Dann entsteht immer ein bisschen mehr, jeder gibt etwas dazu, im Studio wird dann vielleicht auch noch was dazugegeben, wird dann besser und toller.

VRR: Welche Zielgruppe möchtet ihr mit euren Songs ansprechen?

Ruwen: Es ist nie geplant gewesen, ob das für jeden oder nur für jemand speziellen ist. Ich schreibe das einfach runter wie ich das fühle. Im Regelfall ist es eher der umgekehrte Weg. Die Leute fühlen sich eher von irgendwas Besonderem angesprochen.

Marcel: Ich bin manchmal überrascht, dass so viele Kinder sich berührt fühlen und das toll finden. Dann frage ich mich immer, ob das an den Eltern liegt und die quasi über die Eltern einfach davon infiziert werden. Das ist erstaunlich, deswegen macht sich er EBSC e. V. auch für die Kinder stark.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

1996 geboren und in einem kleinen Dorf in Mittelhessen aufgewachsen, bin ich 2012 zum Deutschrock gekommen. Der Spruch „das Leben ist zu kurz um normal zu sein“ beschreibt mich sehr gut.

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