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Herzlos „Schwarz Weiß Neon“ – Albumreview

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Rund anderthalb Jahre nach Herzlos’ fünftem Album „Zweifler und Gewinner“ läuft nun „Schwarz Weiß Neon“ vom Stapel. Dieses Mal überraschen Herzlos mit einem Albumtitel, der nur bescheiden wenig über den Inhalt und die möglichen Themen der neuen Songs aussagt. Die Band Herzlos sollte definitiv jedem, der eine gewisse Affinität für deutschsprachige Rockmusik hat, ein Begriff sein. Wer die Band aus dem Raum Kaiserslautern kennt, darf sich auf ein facettenreiches Deutschrockalbum freuen, das perfekt an den Vorgänger anknüpft und in jedem Fall eine weitere Spitze im Zyklus der Bandhistorie darstellt.

Herzlos sind:
Marvin Glytas – Gesang
Oliver Kripp – Rhythmus Gitarre
Andrew Phillips – Lead Gitarre
Alex Gallé – Drums
Christoph Brunn – Bass

Fotocredits: Marcus Bernarding

Wir sind uns einig, dass Frontmann und Sänger Marvin Glytas mit einer Gesangsstimme gesegnet ist, die für den Deutschrock geboren wurde. Die Band hat es wiederholt geschafft, ein Album aufzunehmen, das schlagartig einen festen Platz im Ohr einnimmt und bereits nach dem dritten Durchlauf von dort selbst operativ nicht mehr zu entfernen ist. Dabei sind uns einige Songs aufgefallen, auf die wir bevorzugt eingehen möchten…

Am Freitag des 06. Aprils solltet ihr die Bandseite im Auge behalten:

Die Tracks:

Der gleichnamige Titelsong „Schwarz Weiß Neon“ handelt von einer Welt, in der es eine gute Eigenschaft ist, anders zu sein und die damit verbundene Zugehörigkeit zu Menschen, denen es ähnlich ergeht. Ein gedankenvoller Track, der das Selbstbewusstsein stärkt und als Quelle für neue Motivation dient. Natürlich mag es ein bereits oft besungenes Thema sein, doch in diesem Fall hat die Band sehr passende Worte gefunden, um entsprechende Gefühle zum Ausdruck zu bringen. “Fühlst du das? Wie sich ein immer grauer Filter über bunte Bilder legt?” Marvin Glytas’ Talent Gefühle mittels prägnanten Worten zum Ausdruck zu bringen sticht insbesondere in “Schwarz Weiß Neon” bildhaft hervor.

Thematisch facettenreich ist das neue Album in erster Linie dadurch geworden, dass neben alltäglichen und erwachsenen Themen auch jugendliche und gesellschaftskritische Texte mit größtenteils rockigem Instrumental einen passenden Platz auf der Scheibe gefunden haben. In beispielsweise „Ohne Fehl und Tadel“ nimmt uns Marvin Glytas mit in seine Zeit als Schüler und schafft es textlich eine gesunde Mischung aus Witz und Ernsthaftigkeit in einem Song zu verpacken. So heißt es unter anderem: „Ich hab´s nie bereut ohne Hausaufgaben und Vokabeln, Notendurchschnitt miserabel, nie ohne Fehl und Tadel!

Die Entwicklung der Band Herzlos schreitet unangefochten voran. Allein die Qualität ihrer Live-Gigs hat sich über die Jahre unvergleichlich gesteigert. In diesem Fall tun sie es auch ihren neuen Songs in der Entwicklung gleich…

Weiter im Text…

Der Song „Statuen aus Gold“, untermalt von bisher ungehörter, aber durchaus passender Trompetenmusik, geht verstärkt in die Richtung Gesellschaftskritik und erzählt aus der Sicht einer hierarchisch höheren Person, die die Habgier und das fehlende Interesse an Mitmenschen sarkastisch zum Ausdruck bringt. Ein lässiger Beat, gekonntes Picking an der Gitarre und Zeilen, die vor Ohrwurmcharakter nur so strotzen, stellen die Säulen des neunten Titels der neuen Platte dar. Der beschriebene Track könnte sich mühelos als brachialer Live-Track herausstellen, nicht zuletzt, weil dieser von einem Refrain geprägt ist, der glattweg das Stroboskop sprengen wird.

Die Band Herzlos hat es sich zu ihrem 10 jährigen Jubiläum nicht nehmen lassen, folgende Ode (aus dem Album “Masterplan” 2013) an ihre Fans neu aufzunehmen: So geht es in „Herzenssache“ um den bisherigen Werdegang der Band und ihre Dankbarkeit an ihre Fans. Allgemein wird der Fan in diesem Album in mehreren Tracks gut belichtet, denn Herzlos machen deutlich, welchen Stellenwert jeder einzelne Fan für sie als Band hat. Passend dazu ist die Band einer Bitte der Fangemeinschaft nachgegangen und hat ihren Live-Hit und DauerbrennerSaufen für den Regenwald“ von 2011 als Studioversion mit auf die neue Platte gebracht. Ein typischer Gassenhauer, der auf keinem Live-Gig der alles andere als “herzlosen” Band fehlen darf!

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VRR-Fazit:

Im Gesamtbild ist das Album durchzogen von eingängigen Melodien, passenden Chören, gewohnt rockaffinem Sound und einer rauchigen Stimme, die der Musik einen besonderen Wiedererkennungswert verleiht. Zweifelsohne schmeißen Herzlos mit „Schwarz Weiß Neon“ ein ausgezeichnetes Studioergebnis auf den Markt. Die neue Scheibe könnte definitiv als Dauerschleife-Material durchgehen, nicht zuletzt, weil die Band bei selbst simplen Themen nicht in phrasenhafte Diktion verfällt. Bereits mit “Zweifler und Gewinner” konnten die Fünf bedingungslos überzeugen. Den Album-Vorgänger erneut zu toppen stellte somit eine durchaus hoch angesetzte Messlatte dar. Seid versichert: Mit “Schwarz Weiß Neon” ziehen die Fünf einen weiteren Trumpf aus dem Ärmel und setzen wiederholt einen drauf! Wir können gespannt bleiben, welche zukünftigen Studioergebnisse uns aus dem Hause Herzlos noch erwarten werden. Fakt ist: Herzlos ist und bleibt purer Rock´n´Roll, der es schafft, sich von einer zur nächsten Veröffentlichung kontinuierlich zu steigern und dabei niemals sein Gesicht verliert.

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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