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Kärbholz Heimspiel 2023: im Hinterwald ist die Hölle los 

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Unter dem Motto: im Hinterwald ist die Hölle los, luden uns die Gastgeber Kärbholz vom 08.-10.06. in Rosbach zu ihrem Heimspiel ein. Da bereits im Vorfeld sold out verkündet wurde, versprach das Wochenende eine grandiose Party mit vielen bekannten Gesichtern zu werden. 

Zwischen Hagel und Waffeleisen 

Begrüßt wurden wir bei unserer Anreise am Donnerstagabend mit einem Unwetter und daumendicken Hagelkörnern. Unterschlupf fanden wir aber noch rechtzeitig bei unseren Camping-Nachbarn, die groß aufgefahren hatten. Wenn man noch vor dem ersten Bier eine frische, selbstgebackene Waffel in die Hand gedrückt bekommt, dann weiß man, dass man auf dem Kärbholz Heimspiel ist. Oder habt ihr schon einmal jemanden mit einem Waffeleisen auf einem Festival gesehen? 

Einige Fans waren bereits am Mittwoch angereist und nutzten die Tage ohne Livemusik zur ausgiebigen Zeltplatzparty. Aus Lärmschutzgründen musste die Musik allerdings um 22 Uhr auf den Campingplätzen verstummen. Darauf wiesen die Campingplatz-Ordner notfalls auch mehrfach hin. Da sich die Zeltplätze mitten im Wohngebiet befinden, war das auch zwingend erforderlich, um keine Anwohner zu verärgern. Aufgrund der begrenzten Campingfläche hatten einige Festivalbesucher, die erst später anreisten, Probleme noch ein Plätzchen für ihr Zelt zu bekommen. 

Heiß, heißer, Herzlos 

Nach dem kurzen Unwetter-Intermezzo am Donnerstag blieb es für den Rest des Festivals nicht nur trocken, sondern es wurde brütend heiß. Kurzerhand entschlossen sich deshalb die Veranstalter, das Trinkwasser auf dem Gelände kostenlos auszuschenken. 

Hungrig auf Live-Musik pilgerten am Freitagnachmittag die Feierwütigen auf das Konzertgelände und bescherten dem ersten Act Herzlos einen gebührenden Empfang. Zwischen Circle Pit und fliegenden Bechern drehten die Festivalbesucher mächtig auf. Als besonderes Highlight bat Sänger Marvin einen Jungen auf die Bühne, der helfen durfte, die Meute zum Springen zu animieren. 

Nach diesem ersten Totalabriss waren die Festivalbesucher wohl schon ausgelaugt, denn im Anschluss an Herzlos wurde es auf dem Gelände wieder deutlich leerer. Harzinfarkt und Elbrebellen gaben dennoch alles, um den von der Hitze geplagten Besuchern vor der Bühne eine ordentliche Show zu bieten. 

Polonaise und gratis Pfeffi 

Mit der Schlager-Einlage von Dirk Maron ließen sich die Festivalbesucher gerne zu einer riesigen Polonaise anstiften. Das Wolfgang Petry Double war dieses Mal als Solo-Künstler und ohne Band unterwegs. Im Anschluss sollte ursprünglich die Rebel Tell Band für Stimmung sorgen, die hatte aber krankheitsbedingt kurzfristig absagen müssen. Als Ersatz sprangen Doppelbock ein. Die Band mit dem Akkordeon präsentierte ihre frisch veröffentlichte Single „Die Nacht findet kein Ende“ und versorgte das Publikum anschließend mit Pfeffi. 

Rauhbein war für uns und einige andere Festivalbesucher eines der musikalischen Highlights des Abends. Mit atmosphärischen Songs und einer großartigen Bühnenpräsenz fesselte Frontmann Henry das Publikum und sorgte damit für eine gelungene Überleitung zum Hauptact des Abends. 

Die Gastgeber 

Für das große Finale des ersten Tages sorgten die Gastgeber Kärbholz. Mit einem stimmgewaltigen Publikum vor sich, feuerten Kärbholz einen musikalischen Leckerbissen nach dem nächsten ab. Die Fans mobilisierten die letzten Kraftreserven zum Tanzen und Pogen. Als die Show vorbei war, schlichen die Gäste entweder vom Platz, um sich eine Mütze Schlaf abzuholen oder ließen bei der Aftershowparty nochmal richtig die Sau raus. 

In die zweite Runde 

Tag zwei startete am frühen Nachmittag mit ALARM und Rovar. Aufgrund der Hitze vertrieben sich viele Besucher die Zeit allerdings noch im Schwimmbad oder unter einem schattenspendenden Pavillon. Richtig voll wurde der Platz erst zu Neurotox. Gitarrist Marius hatte sich in den Tagen davor fleißig auf dem Campingplatz getummelt und die Leute dazu animiert, den Auftritt nicht zu verpassen – und das zahlte sich aus! Er stand zwar mit angeschlagener Stimme auf der Bühne, aber dafür vor einem feierwütigen Publikum. Neurotox fütterten uns mit alten Hits und einem Vorgeschmack auf das kommende Album ECHT. Für einen Song holten sie sogar ihren Kumpel Marcel auf die Bühne, der sich dann am Mikrofon austoben durfte. 

Von 0 auf 100 

Die Überraschung des Tages waren Existent, die mit ihrem frisch veröffentlichen Album STILLER HELD im Gepäck auch in diesem Jahr wieder in Rosbach auf der Bühne standen. Im Vergleich zum Vorjahr, wo sie als Opener vor einer Handvoll Leuten spielten, war dieses Jahr volle Hütte angesagt. An der Stelle muss man anerkennen, dass die Entwicklung von Existent in der kurzen Zeit wirklich enorm ist. Während man den Jungs 2022 noch die Unsicherheit an der Nasenspitze ansah, war dieses Jahr davon kein Funken mehr zu spüren. Stattdessen gab es eine Vollgas-Performance vom Feinsten. 

Gemischte Gefühle 

Im Anschluss betraten Jolly Jackers die Bühne und hinterließen eher gemischte Gefühle. Gesanglich waren die Damen am Mikrofon leider nicht für jeden ein Ohrenschmaus und so freuten sich einige umso mehr auf Ohrenfeindt und Kärbholz. 

Auch am zweiten Tag gipfelte das Heimspiel mit dem Auftritt der Gastgeber. Torben kämpfte aufgrund der offenbar heftigen Aftershowpartys der vergangenen Tage mit der Stimme. Das tat der Stimmung auf dem Platz aber keineswegs einen Abbruch. Im Gegenteil, das Publikum half ihm mit stattlichen Chören durch die Songs. 

Alles hat ein Ende 

Mit einem Funken Wehmut und mit Vorfreude auf das nächste Jahr, endete das Kärbholz Heimspiel als Kärbholz die Bühne verließen. Einige verblieben noch kurz auf dem Gelände für einen letzten Absacker, aber viele der Besucher entschieden sich lieber fürs Bett.  

Eine Gemeinde packt an 

Das Kärbholz Heimspiel beweist jedes Jahr aufs Neue, dass es mit guter Organisation auch möglich ist, ein Festival innerorts auf die Beine zu stellen. Statt Anwohner, die sich belästigt fühlen, packt die ganze Gemeinde an und hilft ehrenamtlich mit, um tausenden Kärbholz-Fans ein wunderschönes Wochenende zu bescheren. Ein riesengroßes Dankeschön geht deshalb nicht nur an die Veranstalter, sondern auch an alle Helfer. Wir freuen uns jetzt schon aufs nächste Jahr. 

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Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

"Immer Vollgas und keine Angst vorm Scheitern. Immer Vollgas, immer nach vorne immer weiter..."

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