Schattenkind – Modern Metalcore mit Herz, Härte und Haltung

Foto: Leonard Graf

Schattenkind ist eine Newcomer-Band aus dem deutschsprachigen Raum mit dem Sitz in Köln, die sich dem Modern Metalcore verschrieben hat – mit einem ganz eigenen Twist. Poppige Einflüsse, alternative Elemente und ein starkes Gespür für Melodie und Emotion zeichnen ihren Sound aus. Die Entstehungsgeschichte der Band zeigt, dass Leidenschaft und Entwicklung Zeit brauchen dürfen und genau das macht Schattenkind so authentisch. Das Projekt nahm im Jahr 2021 seinen Anfang, ursprünglich unter dem Namen Schwarzlicht. Initiatoren waren Till (Bass) und Toby (Gitarre), die zu zweit erste musikalische Ideen entwickelten. Bereits damals entstanden sechs Songs, die bis heute als Fundament der Band gelten. Die große Frage war zunächst: Projekt oder Band? Der Entschluss zur Weiterführung fiel und die Reise nahm Fahrt auf.

Zwischen Melodie und Moshpit – Schattenkind finden ihre Stimme

Mit dem Einstieg von Tim (Gesang) nahm Schattenkind erstmals eine klare Stimme an. Später vervollständigten Ben (Schlagzeug) und N3ml0k (Gitarre) die heutige Besetzung. In der finalen Formation wurde in den letzten sechs Monaten intensiv an Musik, Vision und Bandstruktur gearbeitet. Was mit einer Idee begann, ist heute ein ambitioniertes Metalcore-Kollektiv mit professionellem Anspruch. Die musikalische Richtung von Schattenkind lässt sich als deutscher Modern Metalcore mit poppigen Einflüssen und alternativen Facetten beschreiben. Harte Breakdowns treffen auf eingängige Melodien, während deutsche Texte für Nahbarkeit und Ausdrucksstärke sorgen. Der erste große Schritt erfolgte mit der Debüt-Single „SOS“, die am 27.03.2025 auf allen gängigen Streaming-Plattformen veröffentlicht wurde. Doch lange ließen sich Schattenkind nicht bitten. Bereits am 15.05.2025 folgt die zweite Single mit dem Titel „Maskenball“, welche ein weiteres starkes Statement ist, das die Vielseitigkeit der Band unterstreicht.

Gruppenbild-City-Back-1-1-Schattenkind-Foto-Leonard-Graf-scaled Schattenkind – Modern Metalcore mit Herz, Härte und Haltung
Foto: Leonard Graf

Live-Termine 2025

12.07.2025 – Record Release Show von Among Traitors im AZ Aachen
25.07.2025 – Düte-Rockt Festival (zwischen Münster & Osnabrück)
21.11.2025 – Club Show im Zunami, Köln (eine weitere Band wird aktuell noch gesucht)

Schattenkind ist gekommen, um zu bleiben. Mit kraftvollem Sound, emotionaler Tiefe und einem klaren Bekenntnis zur Weiterentwicklung ist die Band auf dem besten Weg, sich einen festen Platz in der deutschen Metalcore-Szene zu erarbeiten. Wir haben trotz der ausführlichen Informationen dennoch persönlich bei den Jungs von Schattenkind nachgefragt. Was die Jungs zudem Ganzen sagen, könnt ihr in dem folgenden Interview nachlesen.

VRR: Das Jahr ist schon fast zur Hälfte vorbei. Habt ihr euch für die kommenden Monate ein bestimmtes Ziel gesetzt?

Toby: Wir arbeiten bereits seit ca. einem Jahr intensiv an unserer Live-Performance. Neben dem notwendigen technischen Equipment, in das wir nach und nach investiert haben, ist es für uns vor allem wichtig, gut aufeinander abgestimmt zu sein und eine gute Live-Präsenz zu schaffen. Daran wollen wir weiterarbeiten und uns so auf die ersten Gigs so gut wie möglich vorbereiten. Daneben steht der große Block Social Media. Heutzutage ist es einfach unheimlich wichtig, die Song-Releases gut vorzubereiten. Auch hier haben wir in den letzten Monaten viel Zeit investiert und hoffen, dass sich das in Zukunft auszahlt. Last but not least wollen wir natürlich weiter neue Songs schreiben und damit unser Live-Set ausbauen.

VRR: Viele Bands entwickeln mit der Zeit eine klare musikalische Richtung. Bei euch scheint es ein spannender Mix zu sein: deutschsprachige Texte auf der einen Seite, Modern Metalcore mit poppigen Einflüssen auf der anderen. Wie kam es zu dieser Kombination?

Till: Als Toby und ich uns 2021 dazu entschlossen haben, die ersten Demos für dieses Projekt zu machen, wussten wir gar nicht genau, dass es sich in diese Richtung entwickeln wird. Wir haben uns sehr viel Raum gelassen, um zu schauen, wo die Reise hingeht. Es war natürlich klar, dass es Metal wird und wir mochten die Mischung aus harten Riffs und poppigen Hooklines, die wir bei Bands wie I Prevail oder Wage War hörten. Ich war total angefixt von elektronischen Musikrichtungen wie Dubstep und düsterem Techno à la Skrillex und Noisia. Ich fand den Gedanken reizvoll, zu versuchen da weiterzumachen, wo Korn und die o. g. Künstler mit ihrer gemeinsamen Platte The Path of Totality angefangen haben und das mal in aller Konsequenz zu Ende zu denken. Ohne zu wissen, wohin mich dieser Gedanke bei der Arbeit im Studio führen wird und ohne dabei zu dogmatisch zu werden.

Dogmatismus ist in meinen Augen der Tod jeglicher kreativen Freiheit in der Ausgestaltung. Also haben wir viel herumprobiert und sind jedes Mal drangeblieben, wenn wir das Gefühl hatten: „Geil, das klingt in unseren Ohren irgendwie modern.“ Uns war aber von Anfang an klar, dass wir keine Instrumentalmusik machen wollten und so stieß Tim irgendwann dazu. Die Entscheidung zu deutschsprachigen Texten kam von ihm, da sich die Inhalte für ihn so einfach viel persönlicher anfühlen. Und irgendwie hat es direkt gepasst. Im Großen und Ganzen verfahren wir im Songwriting bis heute genauso. Wichtig ist das Grundgerüst. Am Ende der ersten Session müssen wir wissen, wie wir vom Anfang des Songs bis zum Ende kommen und danach schmeiße ich etwas Elektronisches darauf wie ein Maler Farben auf eine Leinwand, solange, bis sich daraus ein Bild ergibt. Das ist manchmal wie eine Knobelaufgabe. Man versucht alle möglichen Dinge, bis sich irgendwann die Lösung vor einem auftut und man sagen kann: Das isses! Jetzt funktioniert es.

VRR: Eure Debütsingle „SOS“ ist bereits auf allen Streaming-Plattformen verfügbar. Gibt es in diesem Zusammenhang weitere Pläne, zum Beispiel ein dazugehöriges Musikvideo?

Toby: Es gibt Ideen für ein Musikvideo, allerdings stehen aktuell andere Prioritäten für uns im Vordergrund. Ein Video wollen und werden wir aber auf jeden Fall zu einem späteren Zeitpunkt machen.

VRR: Welche Botschaft steckt hinter dem Song „SOS“?

Tim: Ich muss zugeben, dass ich den Text von „SOS“ mit keiner bestimmten Message im Hinterkopf geschrieben habe. Es geht eher um einen Moment, ein Gefühl. Es geht um die düstere, manchmal zerstörerische Seite des Nachtlebens. Ich bin sehr gerne am Wochenende unterwegs und liebe es, für eine Nacht in einer Menge aus Menschen, Musik und bunten Lichtern unterzutauchen. Das kann sehr befreiend sein. Manchmal haben solche Nächte aber auch einen bitteren Beigeschmack. In einem Moment der Ruhe schaut man dann plötzlich in die verstrahlten Zombie-Gesichter der anderen, merkt, wie man leer und seelenlos umherstreift, spürt vielleicht die Bedeutungslosigkeit der Situation und hinterfragt, was zur Hölle man da eigentlich gerade macht. Während einen die Sonne am Himmel dafür auslacht, dass man hundertprozentig den nächsten Tag komplett im Bett verschwenden wird. Genau diesen Moment wollte ich einfangen. Ob und welche Botschaft darin steckt, entscheide nicht ich. Das überlasse ich lieber den Hörer*innen.

Foto-04.05.25-09-14-15-Schattenkind-Foto-ist-von-Schattenkind-selbst Schattenkind – Modern Metalcore mit Herz, Härte und Haltung
Foto: Schattenkind

VRR: Was möchtet ihr mit euren zukünftigen Songs ausdrücken und der Außenwelt mitteilen?

Tim: Eigentlich will ich mit meinen Texten sagen: „Streamt unsere Songs und schenkt uns all euer Geld!“ Leider geht die Message scheinbar in all dem Rumgeschrei und Gejammer etwas unter. Vielleicht hätte ich doch Gangster-Rap machen sollen, aber für Goldketten und Rolex hat es bei mir leider nicht gereicht. Also sind die Songs doch eher düster und emotional geraten. Wir versuchen, echte Gefühle und Situationen aus dem Leben einzufangen. Als Teenager habe ich oft tagelang Bands wie Slipknot, Staind und Bleeding Through auf repeat gehört und mitgebrüllt, bis ich kaum noch sprechen konnte. Die Songs aus dieser Generation haben es so krass geschafft, dem emotionalen Chaos in meinem Inneren eine Stimme zu geben und einzufangen, was ich selber nicht ausdrücken konnte. Die Musik gab mir das Gefühl, mit dem, was ich fühle, nicht alleine zu sein.

Wenn ich auch nur einen Bruchteil von dem, was ich beim Hören dieser Bands empfunden habe, bei irgendjemand anderem auslösen kann, habe ich – glaube ich – geschafft, das auszudrücken, was ich wollte. Trotzdem geht es bei Schattenkind nicht nur darum, wie schrecklich alles ist. Im Gegenteil, häufig hilft das Schreiben eines Textes auch dabei, ein wenig Ordnung in das Chaos zu bringen und vielleicht sogar ein wenig Sinn oder Hoffnung in der Finsternis zu finden. Wer sich mit den Songs auseinandersetzt, wird vielleicht auch ein bisschen was davon entdecken. Tatsächlich habe ich es mit unserer dritten Single „Unsterblich“ (die im Juli veröffentlicht wird) sogar das erste Mal geschafft, einen durchweg positiven Text zu schreiben, der sich nur damit befasst, wie kostbar unsere Zeit auf dieser Welt ist und dass wir sie nutzen sollten. Schon ein bisschen cheesy für einen wütenden, blastbeat-hörenden Schreihals wie mich. Aber na ja, vielleicht liegt das auch daran, dass ich kein wütender Teenager mehr bin, der der Welt 24/7 „People = Shit“ entgegenschreien will. Zumindest nicht durchgehend.

VRR: Bereits sechs Songs haben den Weg in eure Adern gefunden. Gibt es weitere Arbeiten, die sich in der Planung befinden? Oder habt ihr vielleicht sogar schon ein Album in der Pipeline?

Ben: Wir sind auf jeden Fall fleißig dabei, weiteres Material zu Papier und natürlich auch auf die Bühne zu bringen. Ein siebter Song ist bereits bühnenreif und wer bei einem der nächsten Gigs vorbeischaut, wird diesen auch zu hören kriegen. Das Ziel ist es dann, nach unseren Single-Releases ein Debütalbum zu veröffentlichen, das uns die Möglichkeit gibt, eine Art musikalische Identität gründlich abzustecken. Gleichzeitig wollen wir natürlich auch einfach in der Lage sein, live komfortabel eine gute Stunde und mehr an dichtem Bühnenprogramm abzuliefern. Jedenfalls fühlt es sich so an, als hätte jeder von uns noch so einiges zu sagen und es mangelt nicht an Ideen!

Foto-03.05.25-15-49-20-Schattenkind-Foto-ist-von-Schattenkind-selbst Schattenkind – Modern Metalcore mit Herz, Härte und Haltung
Foto: Schattenkind

VRR: Welche Wünsche oder Ziele habt ihr als Band für die kommenden Jahre?

Schattenkind: Klar träumen wir von großen Festivals wie Rock am Ring oder Wacken. Aber uns treibt vor allem der Weg dorthin an. Ob kleine Bühnen oder große Shows: Hauptsache wir fühlen, was wir tun und können mit unserer Musik etwas schaffen, das bleibt. Wir machen alles selbst: vom Booking bis zur Organisation und genießen die Freiheit, uns musikalisch und als Band ehrlich weiterzuentwickeln und auszudrücken. Unser Sound ist offen für alles, was uns bewegt, von Metal über Rap bis Synthwave. Langfristig wäre es natürlich schön, die Musik zum Lebensmittelpunkt zu machen, nicht, um reich zu werden, sondern um Menschen mit unserer Musik berühren zu können. Wenn auch nur ein paar Leute irgendwann vor der Bühne stehen, unsere Songs fühlen und Texte mitsingen, ist das fürs Erste definitiv Erfolg genug.

VRR: Wir danken Schattenkind für das ausführliche Interview und sind gespannt, was wir in naher Zeit noch alles hören werden.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Mali_Homepage-150x150 Schattenkind – Modern Metalcore mit Herz, Härte und Haltung

Crew | Redaktion

Schon als kleiner Stöpsel bin ich mit deutscher Rockmusik groß geworden. Die Böhsen Onkelz waren selbst in der fünften Klasse schon Pflichtprogramm. Eine kurze Abschweifung in ein anderes Genre hat mich trotzdem wieder sehr schnell auf die richtige Bahn gebracht.

Kurze Zeit später fanden auch Musikrichtungen wie Punkrock, Metal oder Alternativrock ihren Weg zu mir. Ich bin offen für Neues aber meiner Linie werde ich auf ewig treu bleiben.