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Maerzfeld – ZORN – Alburmreview

VÖ 04.10.2019

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Ein Gehirn ziert das Cover des neuen Albums der Band Maerzfeld. Zwischen den dunkelgrauen Zellen schimmert ein orangenes Licht, Lava durchströmt den Hohlraum. Der Hintergrund ist schwarz, die Schrift, die das Album ziert, wirkt eher düster. Wer an dieser Stelle nicht an heile Welt-Klänge glaubt, soll Recht bekommen.

Das vierte Album der Band um Sänger Helfried „Heli“ Reißenweber kommt ohne Intro aus und beginnt mit dem titelgebenden Song „Zorn“. Auch dort wird mit sattem Gitarrensound nicht lange gefackelt, der Gesang gesellt sich schon wenige Sekunden später dazu. Im Song selbst geht es, wie der Name schon erkennen lässt, um Aggression und Wut. Genauer gesagt die unkontrollierten Emotionen, die im Mensch hervorschnellen und von ihm Besitz ergreifen. Dieser wütende Rausch verrichtet meist nichts Gutes, das weiß auch Maerzfeld. Musikalisch überzeugt, wie gewohnt, die melodische Stimme des Sänger Heli, für einen Opener vermisse ich allerdings ein wenig Härte.

Weiter geht es mit dem Titel „Die Sünde lebt“. Durch das Leben eines jeden von uns ziehen sich moralisch verwerfliche Taten, ob man es sich nun eingestehen möchte oder nicht. Auch wenn uns in unserem Handeln die meist schlechte Folge bekannt ist, hören wir nicht auf zu sündigen. Alles andere als ein schlechter Gedanke war jedoch das Gitarrenspiel, dem sich die Band aus Franken bedient. Harte Chords bringen endlich die zum Albumtitel passende Brutalität in den Song. Ein Song nach meinem Geschmack.

„Die Erde brennt, der Boden bebt, kein Neuanfang, zu spät“, ist Teil des Songs „Die Welt reißt auf“. In ihm thematisiert Maerzfeld unter anderem den verschwenderischen Umgang mit Ressourcen oder auch Artensterben. Damit bedienen sich die fünf Musiker eines Themas, das schon seit Jahren in der Musik angekommen ist und in aktuellen politischen Debatten seinen Höhepunkt findet. Bereits 2011 sang Frei.Wild über brennende Welten, nun legt Maerzfeld nach.

Fazit

In Sachen musikalische Qualität knüpft die Band dort an, wo sie auf ihrem Vorgängeralbum UNGLEICH aufgehört haben. An manchen Stellen wirkt das jedoch zu glattgeschliffen. Persönlich hätte ich mir mehr bassgetriebene Riffs und allgemeine Härte erhofft, gerade, wenn man den Titel des Albums bedenkt. Es ist die herkömmliche Mischung zwischen Rock und Industrial-Metal, ohne große Besonderheiten. Solide Nummern ohne Ausreißer nach oben. Was die Texte betrifft gibt es meinerseits deutlich mehr Punkte. Genretypisch sind es meist tiefgründigere Themen, die ihren Platz auf dem Album finden. Mit ein wenig mehr „Wumms“ hätte ich meine Mundwinkel deutlich höher gezogen, für Fans der Neuen Deutschen Härte ist das Album trotzdem empfehlenswert. Ich gebe hierfür 3/5 Sternen.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Über mich: Geboren im Jahrgang 2000 bin ich mit 17 Jahren der Jüngste im Team. Für Rockmusik schlägt mein Herz schon seit dem Kindesalter. Angefangen hat damals alles mit den Toten Hosen. Obwohl als Schüler immer knapp bei Kasse, besuche auch ich das ein oder andere Konzert. Außerdem spiele ich leidenschaftlich gerne Schlagzeug. Motto: Es gibt nur ein Gas, Vollgas!

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