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Pell Mell Festival 2023 – Eskalation der Extraklasse

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Keine Frage: Das Pell Mell Festival beendet immer die Festivalsaison für uns mit einem lauten Knall, allerersten Sahne Acts und einem denkwürdigen Wochenende der maximalen Eskalation – und das von allen Seiten! Was wir erlebt haben, könnt ihr den folgenden Zeilen entnehmen. Außerdem haben wir euch eine echt fette Bildergalerie mitgebracht. Wir freuen uns schon jetzt darauf, wenn wir 2024 wiederkommen dürfen. DANKE PELL MELL!

0% Enttäuschung, 100% Abriss

Das Pell Mell Festival ist für seine vielfältige und weltoffene Art bekannt und holt bereits seit Jahren bemerkenswerte Acts in den beschaulichen Ort Obererbach. Dort findet jedes Jahr das Event der Superlative auf dem Sportplatz statt. Klingt erstmal klein, ist es aber nicht. Mit über 3.300 Besuchern war der Platz restlos ausverkauft und die Stimmung war ausgelassen.

Mit einer Mischung verschiedener Genres ist hier für jeden etwas geboten. 2023 waren Spitzen-Acts wie Sondaschule, Knorkator, Callejon, Slime und einige weitere dabei. Von Ska über Alternativ, Punkrock und Metalcore ist alles vertreten und jeder Besucher kommt hier auf seine Kosten. Eine für uns perfekte Mischung. Wenn wir nun aber von Highlights sprechen, wird es schwierig. Das, was jede einzelne Band an Energie auf die Bühne gebracht hat, war völlig unnormal und für uns nie vorher dagewesen.

Pell Mell Festival 2023 – jeder Act ein Highlight

Wir übertreiben nicht wenn wir sagen, dass keine Band enttäuscht hat und selbst zu frühen Zeiten die Bühnen auf dem Pell Mell Festival auseinandergeschraubt haben. Mit Watch me Rise haben wir auch einen unserer Favoriten an diesem Wochenende auserkoren. Die Frankfurter Jungs haben um ca. 14 Uhr eine unbändige Energie auf das Publikum übertragen und eine Show abgeliefert, die sich gewaschen hat.

Nun aber auf Anfang. Leider kamen wir aus beruflichen Gründen am Freitag erst spät an, konnten aber Gott sei Dank noch die Dauergäste von Destination Anywhere mitnehmen, die dem Wetter getrotzt haben und viele Menschen vor die Bühne lockten. Mit einer gewohnt guten Ska-Party wurde für uns das Festival eingeläutet. Die Veranstalter gaben zuvor bekannt, dass es aufgrund der schlechten Wetterlage zu Verzögerungen beim Parken und Einlass kommen kann. Hut ab Pell Mell, ihr habt geliefert und das Wetter-Thema mit Bravour gemeistert. Neben Destination Anywhere wurden die Bühnen noch von Of Virtue und Being as an Ocean geentert, bevor die deutsche Punkrockband Butterwegge in Kassierer Manier dem Publikum zeigte, wo der Frosch die Locken hat.

Überraschender Pell Mell Headliner

Die Punkrocklegende Slime stand nun auf dem Plan und begann das Konzert mit den Worten „Wir spielen echten Punkrock und wer das anders sieht, kann gleich mit hinter die Bühne kommen, dann regeln wir das auf eine andere Art“. Klingt wenig tolerant aber zumindest die Show war genial, so kennt und liebt man „echten“ Punkrock und Slime.

Bevor wir aber zum Headliner des Abends kommen, haben Chaosbay noch auf der Nebenbühne ihre Spur hinterlassen. Der Progressive Metalcore aus Berlin hat für viel Bewegung gesorgt und das Publikum aufs große Finale vorbereitet: Knorkator! Ich war doch sehr überrascht, da ich Knorkator bisher nur vom Silberling und von Spotify kannte. Was die Band sich da live erlaubt hat, ist schwer zu beschreiben. Einer der geilsten Live-Acts, die ich bisher sehen durfte. Absolut geniale Freakshow mit Unterhaltungsgarantie vom Feinsten. Ich würde jedem raten eine Show der Kapelle zu besuchen, wenn sich die Möglichkeit dafür bietet.

Am Samstag riss die Stimmung nicht ab. Im Gegenteil. Von schlechtem Wetter keine Spur mehr, die warmen Klamotten waren überflüssig und die Sonne prügelte teilweise mit bis zu 30 Grad auf den Platz, während sich die Besucher auf die wenigen Schattenplätze quetschten, um der Verbrennung zu entgehen. Mit kaltem, köstlichem und frisch gezapftem Bier begann nun also die nächste Runde.

Der Samstag ist eingeläutet

Wie bereits angekündigt gab es auch an diesem Tag keine Enttäuschung. Watch me Rise blieb uns dabei besonders in Erinnerung. Nicht nur aus emotionalen gründen und der Offenheit mit dem Thema Depression, zu dem der Frontmann klare Worte fand, sondern auch weil die Bühne stellenweise wie leergefegt war, weil sich die Band ganz bewusst ins Publikum verirrte und die Leute definitiv in ihren Bann zogen. Geheimtipp: Am 29.12.23 spielt die Band ihren Jahresabschluss im Nachtleben Frankfurt!

Next Stop: Risk It! brachten mit einer deftigen Hardcore Einlage Musik der noch härteren Gangart auf die Obererbacher Pell Mell Bühne und wurden gleich im Anschluss von einem weiteren Highlight abgelöst.

Set your Sails überraschten mit einer ungewöhnlichen Stimmgewalt durch die zierliche Frontfrau Jules Mitch, die nicht nur in Sachen Screaming wirklich etwas auf dem Kasten hat, sondern auch gesanglich wirklich überzeugte. Wie schafft man es, so eine stimmliche Kombo an den Tag zu legen? Musikalisch wurde die Stimme mit starken Breakdowns und satten Riffs untermauert und bot ein perfektes Ergebnis.

Langsam Richtung Ende

Langsam ging es auf den Abend zu und neben Set your Sails standen noch Cypecore, die wütenden Elwood Stray, die alten Legenden Bubonix aus Limburg und die schon allseits bekannten VMZT auf der Bühne, die seit Jahren so ziemlich jede Bühne in unserem Landkreis und darüber hinaus bespielen. Besonders herausgestochen haben in diesem Block Cypecore, die mit ihren Outfits nicht nur den gemeinen Hörer abgeholt haben. Schaut euch hierzu unbedingt unsere Galerie an! Die findet ihr am Ende des Beitrages.

Für die einen begann nun der erste große Headliner: Callejon! Schon lange im Musikbusiness, sollte die Band so gut wie jedem ein Begriff sein. Mit „Sommer, Liebe, Kokain“ oder diversen Coversongs mit Bela B und K.I.Z stellt die Düsseldorfer Metalcore Band kein unbekanntes Blatt dar und weiß, wie sie sich auf der Bühne zeigen müssen und das Publikum mitreißen.

Neben Delivering Cry konnte man nun neben viel Vorfreude auf Sondaschule auch schon ein bisschen Wehmut empfinden, denn das Pell Mell Festival rückt dem großen Finale, damit aber auch den letzten Tönen für 2023 in Obererbach näher.

Über Sondaschule muss man keine großen Worte verlieren. Mit Posaunen, E-Gitarren und Sänger Costa Cannabis hat die 1999 gegründete Ska-Punk gezeigt, wie man richtig feiert. Nicht zum ersten Mal standen sie in Obererbach auf der Bühne und wir hoffen an dieser Stelle, dass es auch nicht das letzte Mal war. Es gibt wohl kaum eine tanzbarere Musik mit größerem Abriss, als eine anständige Sondaschule Headline Show. Damit blicken wir auf ein starkes Festival mit nahezu perfektem Line-up zurück und sind schon ganz gespannt, was uns 2024 geboten wird.

Nur ein kleiner Kritikpunkt

Ah, ein kleiner Kritikpunkt: vielleicht kann man das Essenskonzept überdenken. Es gab fast keinen Zeitpunkt, an dem man nicht sehr lange anstehen musste und Hunger löst bekanntlich Ungeduld aus.

Wir sehen uns 2024 und wünschen euch viel Spaß mit der folgenden Fotostrecke, danke Pell Mell Festival (Einfach aufs Bild oder HIER klicken):

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

2010 infizierte mich Broilers bei meinem ersten "richtigen" Live-Konzert in der noch alten Batschkapp in Frankfurt. Seit jeher war mein Werdegang geebnet und mit wachsender Begeisterung gründete ich 2017 dann Vollgas Richtung Rock.

Mein Motto: "Man lernt nicht zu sprechen, um dann das Maul zu halten". -Foiernacht

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