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MPS Köln – Nachbericht

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Das mittelalterliche Phantasie Spectaculum Köln fand auch dieses Jahr wieder am Fühlinger See  vom 3. – 4. August statt. In Köln-Fühlingen an der Haupt-Durchgangsstraße hätte man sich wundern können, dass man eine solche Vielfalt an mittelalterlichen Gewandungen auf einem Haufen antrifft. Fährt man um die nächste Straßenecke sieht man noch mehr mittelalterliche Gestalten. Wo ihr Weg hinführte war von da aus nicht mehr schwer zu erraten, natürlich zum MPS.

Versengold (15:00 Uhr)

Der erste Tag startete direkt mit viel Musik und Programm. Als ich die Schwelle zum MPS betrat hörte ich aus einiger Entfernung bereits die Stimme von Versengold-Sänger, Malte, erklingen. Es herrschte ausgelassene Feierstimmung und die Band achtete auf genügend Interaktion mit dem Publikum. Alte Klassiker und Songs vom neuen Album wurden bunt gemischt und die nordischen Jungs lieferten auch schon nachmittags ab. Auch dem Publikum war nicht anzumerken, dass es erst früher Nachmittag war. Es wurde getanzt, es wurde getrunken, es wurde gelacht! Und die Bandmitglieder von Versengold freuten sich schon am Nachmittag darauf abends mit den Zuschauern zwei Stunden abrocken zu können. 

Auf dem MPS bot sich mir eine Vielfalt an unzähligen Marktständen. Selbst Gandalf traf man, der immer wieder um ein Foto gebeten wurde. Es fehlte an nichts, es gab Essen/Trinken, Waffen und Schmuck. Was will man mehr? Man stirbt weder Hungertod noch an einer trockenen Kehle, kann sich verteidigen und sieht dabei auch noch gut aus! Wer Menschen in bombastischer Gewandung bestaunen will, ist hier genau richtig.

Saltatio Mortis (16:30 Uhr)

Bereits als der Soundcheck noch in vollem Gange war, strömten die Massen zur Bühne. Pirouetten mitsamt Dudelsack im 4er-Gespann, was war da denn los? Das nennt sich wohl Spaß am Spiel! Auch bei “Ad digitum purigo” wurde fleißig mitgeklatscht und mitgehüpft. Von Falk wurde auf französisch gesungen, von Alea zu seinem Leidwesen auf schwedisch bei “Herr Holkien”. Das Lied mit dem alles begann “Saltatio Mortis” erklang ebenfalls durch die Boxen. Wie gewohnt erzählte Lasterbalk, der Drummer der Band, die Geschichten rund um Saltatio Mortis und die Hintergründe der Liedtexte. Ganz im Stil von Queen-Legende Freddie Mercury ließ Alea das Publikum von ihm vorgegebene Töne nachsingen. Er schloss diese kleinen Späße mit den Worten “Vielen Dank Leute, dass ihr den Wahnsinn immer mitmacht”. Und so ging die erste Spielzeit schnell vorbei und sie endeten auf das Lied  “Mittelalter”, wo sie die Zuschauer, wie gewohnt, dazu aufforderten das komplette Lied durchzuhüpfen.

Das ganze MPS erfreute sich gelassener Atmosphäre, bei der Individualität großgeschrieben wurde. Die Gewandungen der anderen Gäste konnten bewundert werden und man fiel eher auf, wenn man nicht mittelalterlich gekleidet war oder wenigstens ein Trinkhorn am Gürtel trug.

Harmony Glen (17:45 Uhr)

Sie konnten erst etwas später starten, weil die Jungs von SaMo vor lauter Spaß nicht mehr richtig auf die Zeit geachtet haben. Der Platz wurde deutlich leerer, doch die Fans, die da blieben tanzten ausgelassen zur Musik und die Band ließ sich den Spaß nicht nehmen. Ich kannte die Band bisher nicht und stellte fest, dass ihre Lieder sehr hohes Ohrwurm-Potenzial haben. Gegen Ende füllte sich der Platz dann aber doch zusehends und alles schunkelte munter mit, denn weniger rockige Musik ist nicht gleichzusetzen mit weniger Stimmung. 

Fiddler’s Green (20:00 Uhr)

Bei den Fiddler’s hat sich doch tatsächlich ein Fan erdreistet den Gitarristen mit einer dem Mittelalter gänzlich fremden Wasserpistole nass zu spritzen. Doch diese Tat sollte nicht “ungestraft” bleiben und so wurde er aufgefordert die Unterhose unter seinem Schottenrock auszuziehen. Alles in allem lieferten sie eine gewohnt schnelle, fiddler-typische Show ab. Auch der Klassiker “The Night Pat Murphy Died” durfte nicht fehlen und dieser Schachzug wurde von den Fans durch Mitgrölen honoriert.

D’Artagnan (20:30 Uhr)

Auch die Musiker von D’Artagnan zogen viele Fans vor die Folk-Bühne, was nicht ganz einfach war bei der Konkurrenz auf den anderen beiden Bühnen. Das spricht ganz klar für die Veranstalter und ihr Konzept, denn die verschiedenen Geschmäcker der Fans wurden  getroffen, ohne dass sie sich merklich gegenseitig Zuschauer geklaut hätten.

Saltatio Mortis (22:00 Uhr)

Saltatio Mortis ging in die zweite Runde und diesmal tummelten sich auch viele Fans auf den Bänken und an den Stehtischen um den Platz herum.  Die Jungs von SaMo starteten ihren Auftritt, wie gewohnt, mit dem Intro “Ein Stück Unsterblichkeit”, dicht gefolgt von “Große Träume”. Es gab eine atemberaubende Feuershow und somit war wieder alles Wichtige erfüllt, denn es war genial, es war rockig, es war SaMo! Wie ein Musiker letztens passend sagte “Große Songs brauchen keine großen Worte!”, demnach sag ich nicht mehr viel. Es war ein gelungener Abschluss des ersten Tages des MPS.

Fazit

Ein super cooles Festival, wo sich der Weg dahin auf jeden Fall lohnt! Ich konnte leider nur am Samstag da sein, doch habe somit glücklicherweise die Vielfalt an Konzerten miterleben dürfen. Besonders angesprochen hat mich die gute Organisation dahinter und die top Atmosphäre. So viele tanzende Menschen, denen es komplett egal ist, wer zusieht, haben mir stark imponiert und so mancher sollte sich von dem dort herrschenden toleranten Umgang eine Scheibe abschneiden.

Super Festival, gut durchdacht, viele Freiheiten und Platz, hohe Vielfalt an Angeboten und ausreichende Auswahl an Speis und Trank.

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Ich bin eine vertrauensvolle Zuhörerin mit leicht ironischen Tendenzen. Schon mit 4 Jahren habe ich Rockmusik total gefeiert und seit 2009 geh ich regelmäßig auf Festivals und Konzerte. Ich schreibe für mein Leben gern und spiele in meiner Freizeit verschiedene Instrumente (Drums, Gitarre, Keyboard). Hauptberuflich bin ich im pädagogischen Bereich tätig und mein Motto lautet: "Wer für alles offen ist, kann nicht ganz dicht sein!"

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