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Field Invasion Festival 2017 – Im Westerwald wird’s laut

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Mit drei Festivaltagen und zwei Tagen voller guter Musik lockten die Veranstalter des Field Invasion Festivals in Urbach. Nach dem Motto Westerwald! Gemeinschaft! Metal! und mit insgesamt 13 Bands sollte es ein lautes Wochenende werden. Vorab sei angemerkt das diese Review nur den zweiten Tag des Festivals widerspiegelt.

Nach einer Stunde Anfahrt, die ich ohne Navi nie geschafft hätte kamen wir im kleinen Dorf Urbach an. Idyllisch inmitten von Kühen und Wiesen befand sich das Gelände, welches durch wirklich gute Beschilderung schnell zu finden war. Parkplätze sind genügend vorhanden und das Festival ist in Wurfweite. Es gibt außerdem ein Schwimmbad in Laufweite das mitgenutzt werden darf. Der Campground war recht überschaubar aber trotzdem gab es eine ausgelassene Stimmung die zum Mitfeiern einlud. Für mich ist daher die Location und das ganze drum herum wirklich einen Pluspunkt wert. Am Eingang zum Gelände wurden wir herzlich empfangen und durften nach wenigen Worten eintreten. Reibungslos gut vorbereitet, Klasse!

Das Gelände hatte neben einigen Sitzgelegenheiten einen Foodtruck, einer Würstchenbude und einem Rondell auch einen Schnaps und Cocktailstand zu bieten. Die Bierpreise waren mit 2 Euro echt günstig und luden dazu ein auch das ein oder andere kühle Getränk mehr zu genießen.

Die erste Band die es an diesem Samstag zu hören gab waren die The Broom Death Thunder Bristles, die mit ihrem Piratensongs und einem vollem Kanister Rum nicht nur die Atmosphäre sondern auch den Hals der Festivalgänger erwärmten. Wie es sich echte Piraten gehört wurde die Meute von Fans mit in das Gelage integriert und bei „Raw Tides“ zeigte die „piratigste” Band der Welt was man mit Halbakustik so anstellen kann. Ein wirklich schöner Opener der leider unter einer schlecht abgemischten E-Gitarre zu leiden hatte.

 

 

Die nächste Band brachte nur sich sondern auch den Dudelsack mit nach Urbach. Estoplyn eine Heavy-Folk Band! Die fünfköpfige Truppe aus Rheine heizten den Besuchern mit Ihrem eingängigen Sound ziemlich ein. Der Sänger David Linnenschmidt der sich auch gern mal als Donald Trump verkleidet überzeugte mit charismatischer Stimme die keine Song gleich klingen lies. Das Highlight des Auftritts war neben des Dudelsacks wohl wirklich der Song „Grumpy Trump“ der die Werke und Leben des Donald Trump als US-Präsident parodiert. Estoplyn ist eine wirklich abwechslungsreiche Band die neben guten Songs musikalisch einiges zu bieten hat.

Left Betrayed waren die nächsten im Line-Up. Die Hardcore Band aus dem Westerwald war einer der Zuschauermagneten des Nachmittags. Mit ihren brachialen Riffs, die nicht selten nach Five Finger Deathpunch erinnerten, und einer guten gesanglichen Umsetzung schafften es Left Betrayed die Menge zu begeistern. Trotz ihrer guten Leistung auf der Bühne wurde Ihre Bitte nach Schnaps während des Konzertes verwehrt und sie mussten durstig aber nicht weniger gewaltig zu Ende spielen. Außerdem taten sich die Jungs durch eine gute Interaktion mit dem Publikum hervor, bei der Abschlussnummer „United“ blieb daher kein Stein auf dem anderem.

Ihren Vorgängern gleich zu tun versuchten Sulamith aus Paderborn. Mit einer Mischung aus Death und Hardcore-Elementen ging die Band nach einer kurzen Umbaupause gleich ans Werk. Mit mehr melodischen Akzenten und jeder Menge Spielfreude knüpften die Band leider nicht ganz an die Vorgänger an konnte aber trotzdem einige Zuschauer für sich gewinnen. So schaffte es die Band zwar musikalisch einige Akzente zu setzen erholte sich aus meiner Sicht nicht ganz von den etwas weniger aktiven Zuhörern. Schade! Es wäre sicher mehr drin gewesen.

 

Aus Pirat wird Wikinger. Mit Skelfir steht wieder ein bekanntes Gesicht auf der Bühne. Eben noch als Pirat an der Cajon den an konnte man hier Beast nun als Sänger hören. Musiklisch bewegen sich Skelfir im Bereich des Death Metal. Mit deutschen Texten, die zumeist über Themen rund um Wikinger oder alte Kriegssagen handeln bringen sie einiges mit. Stilecht bemalt und teilweise auch eingekleidet rocken Skelfir die Bühne. Die Band ist wirklich super abgemischt und die Songs sind Abwechslungsreich in Musik und Text, sodass ein gutes Gesamtbild entsteht. Dieses wird auch vom Publikum so aufgenommen. Skelfir machen einen wirklich guten Job und stehen Ihren musikalischen Vorbildern um nichts nach.

Gegen Abend geben sich Hornado die Ehre und tanzen mit ihrem klassischem Heavy Metal sound tatsächlich etwas aus der Reihe. Die Band aus Bonn ist ganz der Old School of Rock verschrieben und bringt dieses Gefühl auch Ihrem Publikum dar. Mit hohem Tempo und passender stimmlicher Besetzung schaffen es Hornado den Spririt des Heavy Metals einzufangen. Trotz technischer Probleme mit dem Bass ziehen Hornado durch. Danke Jungs es war mir eine Ehre!

Schon lange kein Geheimtipp mehr! We are Wolf! Eine weitere Band aus dem Rhein-Bonn Kreis. 2000 noch als Eat Unda Table gegründet rocken sie die Bühne. Bis heute konnten We Are Wolf schon mit einigen Größen u.a. (Callejon) zusammen spielen. Nach einem relativ langen Soundcheck ging es los. Die Menge vor der Bühne ist groß und sie tobt. Die ersten Moshpits des Abends bilden sich während die Bonner mit Rene Becker an der Spitze zeigen was sie können. Nach dem ersten Song folgen eine Begrüßung und der Hinweis, dass man heute mit einem neuen Drummer spiele. Danach Band versucht durch reden zwischen den Songs Nähe zum Publikum aufzubauen. Dies Misslingt meiner Meinung nach völlig, denn was folgt ist einfach viel Gerede und wenig Musik. Dies zieht sich durch das komplette Konzert und bringt auch bei mir einigen Unmut mit sich. Bei eine Spielzeit von knapp 45 Minuten sind knapp 5 Songs plus der Zugabe zu wenig. Ob es nun an dem neuen Drummer, der scheinbar Ersatz war, gelegen hat weiß ich nicht, aber für mich war der Auftritt eine Enttäuschung.

Nun zum Highlight des Abends! Debauchery! Der Name ist Programm eine Ausschweifung soll es werden. Es werden einige Requisiten auf die Bühne gebracht und des folg ein kurzer Soundcheck. Danach beginnt die Show. In Death Metal Manier tauchen die Scheinwerfer die Bühne blutrot und Debauchery betreten blutverschmiert die Bühne. „Seit ihr bereit fuer Death’n’Roll?“- Klar sind wir das! Debauchery beginnen ihre Show und es ist ein Fest. Ganz Urbach so scheint es hat sich versammelt um dem Blood God zu huldigen! Man merkt dass hier nun echt Profis auf der Bühne stehen. Jeder Handgriff sitzt und alles passt. So stelle ich mir den Abschluss eines Festivals vor, TOP!

Fazit: Das Field Invasion ist wirklich ein schönes Festival. Vieles wird richtig gemacht und man merkt dass sich die Crew wirklich Gedanken um das Konzept und die passende Location gemacht hat. Die Preise für den Eintritt sowie die Getränke und Essenpreise sind mehr als fair und beschweren brauch sich hie nun wirklich niemand. Die Bühne war zumeist wirklich toll abgemischt und die Bands trotz ihrer  teilweise unterschiedlichen Genres kamen gut zur Geltung. Alles in allem war das Field Invasion wirklich die Reise wert und es bleibt nur zu hoffen das nächstes Jahr wieder so viel geboten wird und hoffentlich mehr Leute den Weg nach Urbach finden! Es lohnt sich!

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

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