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Brüder4Brothers: BROTHERHOOD

Albumreview (VÖ am 7.8.2020)

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Brüder4Brothers ist ein zweisprachigeProjektdas Frei.Wild gemeinsam mit den Orange County Choppers ins Leben gerufen haben. Die Idee mag vielleicht zunächst etwas seltsam erscheinen, aber ganz ehrlich: Was passt schon besser zusammen als ehrliche, handgemachte Musik und das Freiheitsgefühl beim Motorradfahren? Entstanden ist ein einzigartiges Album, das durch die Verschmelzung von typischem Frei.Wild-Sound und traditionell amerikanischer Countrymusic überzeugt. Es zeigt, dass weder Sprachbarrieren noch eine räumliche Trennung durch einen Ozean eine Rolle spielen, wenn Menschen sich miteinander verbunden fühlen.  

Das Video zum ersten Titel auf dem Album „Burn Fire Burn for Me“ ist gerade erschienen. Deshalb muss ich euch vermutlich nicht besonders viel dazu erzählen. Der Sound zeigt die gelungene Mischung aus Country und Frei.Wild. Im Text folgen kurze englische auf deutsche Passagen, was einen guten Einstieg ins Konzept von BROTHERHOOD darstellt. 

Harte Kerle und echte Freiheit 

„Pussy or a Man lässt vor meinem inneren Auge unwillkürlich Clint Eastwood erscheinen. Der Song würde tatsächlich perfekt zum Soundtrack eines Westerns passen, denn es geht um wahre Helden, die sich von nichts unterkriegen lassen. Natürlich kann man den Text auch auf starke Frauen anwenden, um hier niemanden zu benachteiligen – die Assoziation von den Cowboys bleibt mir trotzdem erhalten. 

Bei „A man and his Honor” kommen die Wechsel zwischen den englischen und den deutschen Parts Schlag auf Schlag, sodass der Song stark an einen Dialog erinnert. Die Botschaft des Songs – bleib stark, auch wenn das Leben nicht leicht ist – ist eigentlich typisch Frei.Wild, passt aber eben auch sehr gut zum Konzept von Bikern, Freiheit und Wildwestmanier. Wer genau aufpasst, dem wird bestimmt auch die allen Frei.Wild-Fans bekannte Zeile „My life my right“ sofort auffallen. 

„Smell the Gasoline“ bricht ein wenig aus dem Soundmuster der anderen Songs aus. Es ist sehr melodiös und weckt sofort die Sehnsucht, sich aufs Bike zu schwingen und dem Sonnenuntergang entgegenzufahren. Dadurch dass der Text mit Worten Bilder von Freiheit und Abenteuer malt und den Hörer auch noch auffordert mitzufahren, wird diese Sehnsucht noch weiter geschürt.  

Die Kehrseite der Medaille 

In „Steel Horse“ wird das Freiheits-Thema durch eine weitere Dimension ergänzt. Als Begleiterscheinungen werden Sehnsucht nach der Heimat und verstorbenen Freunden thematisiert. Es ist eben nicht immer nur schön, seinen eigenen Weg zu gehen, sondern kann auch manchmal ein bisschen wehtun. 

Als Highlight am Ende bietet das Album BROTHERHOOD auch noch ein Liebeslied. „Don’t get better than this“ ist passend zum Text sehr melodiös. Anders als bei den anderen Songs, geht es hier nicht um den einsamen Wolf, der seinem eigenen Weg folgt, sondern um das Gefühl anzukommen. Aber wenn wir mal ehrlich sind, können die meisten von uns die Freiheit doch auch erst wirklich genießen, wenn sie wissen, dass es einen Ort oder Menschen gibt, wo das Herz Zuhause ist. 

Tracklist: 

  1. Burn Fire Burn for me 
  2. Pussy or a Man 
  3. Freundschaft – Brotherhood 
  4. Do you see my devil 
  5. A man and his Honor 
  6. Smell the Gasoline 
  7. You, me and the night 
  8. Steel Horse 
  9. The true feeling of Freedom 
  10. Don’t get better than this 

Fazit: 

BROTHERHOOD ist vielleicht nicht ganz das, was man erwartet, wenn man Frei.Wild hören will, aber das soll es ja gar nicht sein. Zu einer wirklich guten Freundschaft gehört auch, dass jeder einen Teil von sich einbringt und genau das geschieht hier musikalisch. Wer Country-Songs mag, wird das Album sicher lieben. Für mich ist es jedenfalls, vor allem wegen des großzügigen Einsatzes von Akkustik-Gitarrenklängen, die perfekte Untermalung für einen Abend mit Freunden am Lagerfeuer. 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Über mich:
Ich, 37 Jahre alt, bin wie die meisten hier mit der Musik von „Die Toten Hosen“ und „Die Ärzte“ groß geworden. Mein erstes Rock-Konzert (von Unantastbar) besuchte ich dann aber trotzdem erst vor zwei Jahren. Da mich bei diesem Konzert das Fieber gepackt hat, trifft man mich seitdem immer wieder auf Konzerten an – ich hab ja so viel nachzuholen! Das ist mein Ausgleich zu meinem Alltag mit Studium (auch spät angefangen) und Seniorenbetreuung. Mein Motto: Besser spät, als nie!

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