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J.B.O. über Blödsinn, nervende Smartphones und Jubiläum

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Nachdem sie letztes Jahr ihr 30-jähriges Bandjubiläum gefeiert haben, steht dieses Jahr für J.B.O. das 25-jährige Jubiläum ihres Albums EXPLIZITE LYRIK an, was natürlich gebührend gefeiert werden muss. Sänger Hannes erzählt im Interview unter anderem, was die Fans auf der Jubiläums-Tour erwartet. 

VRR: Ihr nennt euch „Verteidiger des Blödsinns“ – habt ihr denn den Eindruck, dass der Blödsinn in der heutigen Zeit noch verteidigt werden muss? Gibt es nicht schon genug davon? 

Hannes: Blödsinn kann es für mich nicht genug geben. Es gibt so viel Schlimmes und Wahnsinn und Trauriges auf der Welt, dass man, meiner Meinung nach, auch Stunden des blödsinnigen Spaßes braucht, sonst erträgt man das nicht. 

VRR: Warum habt ihr euch ausgerechnet für die Farbe Pink als euer Markenzeichen entschieden (hätte ja auch quietsch-gelb sein können, um sich von dem metalmäßigen Schwarz abzugrenzen)?  

Hannes: Joa, aber pink is halt lustiger! Macht schon Spaß, wenn wir in Wacken spielen und 300 Bands sind schwarz, nur wir pink! 

Udo Jürgens?

VRR: Ich finde es erstaunlich, dass ihr nach so vielen Jahren immer noch nach den Konzerten Autogramme gebt, hätte aber noch eine Frage dazu: Sind die Bademäntel mit denen ihr am Merch-Stand auftaucht eine Hommage an Udo Jürgens? 

Hannes: Nö, sind sie nicht, auch wenn ich persönlich Udo Jürgens wirklich sehr verehrt habe. Hat einfach den praktischen Grund, dass wir ziemlich verschwitzt von der Bühne kommen. 

VRR: Nachdem die Brauerei Kitzmann ja so nicht mehr existiert – habt ihr mal darüber nachgedacht, die Texte umzuschreiben, in denen das Bier vorkommt (also zum Beispiel bei Bolle)? 

Hannes: Nein, das werden wir nicht tun. Wir überlegen, in Zukunft mit einer anderen uns sehr sympathischen Brauerei zusammenzuarbeiten. Aber die bestehenden Texte sind historisch zu sehen und werden so bleiben. 

VRR: Ich persönlich hänge alle Tickets, von Konzerten auf denen ich war, bei mir Zuhause an die Wand – eure von der Sau-Tour stechen da ziemlich hervor – entwerft ihr die Designs selbst? 

Hannes: Wir haben einen Haus- und Hof-Designer, den wir immer dann bitten, sowas zu designen, wenn sowas ansteht. Tickets, Shirts, Plakate usw. 

VRR: Ihr hattet gerade 30-jähriges Bandjubiläum – seid ihr euch nie so sehr auf die Nerven gegangen, dass ihr alles hinschmeißen wolltet? 

Hannes: Klare Antwort. NEIN! 

Live statt Smartphone

VRR: Und wenn wir jetzt schon beim Thema „Nerven“ sind – gibt es irgendwas, womit man euch als Fan bei einem Konzert so richtig ärgern kann? 

Hannes: Nicht wirklich, ich find’s nur schade, dass so viele Leute heutzutage eine Show nur mit ihrem Smartphone filmen und gar nicht so richtig live erleben. 

VRR: Dieses Jahr feiert EXPLIZITE LYRIK sozusagen den 25. Geburtstag, weshalb es eine Jubiläumstour geben wird. Einige Bands spielen bei ähnlichen Anlässen ihre Lieder dann anders, um sie sozusagen dem veränderten Zeitgeschmack anzupassen. Können die Fans sich auf eure Songs im „alten Gewand“ freuen, oder erwartet sie was neues Altes? 

Hannes: Das wird alles so und auch in der Reihenfolge gespielt, wie es auf dem Album ist. Mit allem Zwischenblödsinn und komplett. 

VRR: Gibt es irgendwas, das ich vergessen habe zu fragen, du aber unbedingt noch loswerden willst? 

Hannes: Habt Spaß und guten Sex! 

Redaktionell verantwortlich für diesen Artikel:

Über mich:
Ich, 37 Jahre alt, bin wie die meisten hier mit der Musik von „Die Toten Hosen“ und „Die Ärzte“ groß geworden. Mein erstes Rock-Konzert (von Unantastbar) besuchte ich dann aber trotzdem erst vor zwei Jahren. Da mich bei diesem Konzert das Fieber gepackt hat, trifft man mich seitdem immer wieder auf Konzerten an – ich hab ja so viel nachzuholen! Das ist mein Ausgleich zu meinem Alltag mit Studium (auch spät angefangen) und Seniorenbetreuung. Mein Motto: Besser spät, als nie!

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